Harry Harrison - Weltenbummler und Witzbold. Hardy Kettlitz

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Harry Harrison - Weltenbummler und Witzbold - Hardy Kettlitz SF Personality

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– SF: Authors’ Choice

       SF: Authors’ Choice

       SF: Authors’ Choice 2

       SF: Authors’ Choice 3

       SF: Authors’ Choice 4

       10.7 – Nova

       Nova 1

       Nova 2

       Nova 3

       Nova 4

       10.8 – The Astounding-Analog Reader

       The Astounding-Analog Reader, Volume One

       The Astounding-Analog Reader, Volume Two

       10.9 – Decade

       Decade, the 1940s

       Decade, the 1950s

       Decade, the 1960s

       11. – Interview mit Harrison

       12. – Deutsche Bibliografie

       Die Autoren

       Bücher bei MEMORANDA

      1. – Warum Harry Harrison?

      Der US-amerikanische Autor Harry Harrison war nicht nur äußerst produktiv auf dem Gebiet der Science Fiction, sondern zeichnete sich auch durch eine enorme Umtriebigkeit aus. Das Wort Umtriebigkeit darf dabei keineswegs als abschätzig im Sinne von »Wichtigmacherei« verstanden werden, denn Harrison trieb es im positiven Sinne tatsächlich um. Er betätigte sich als Texter und Zeichner von Comics, gab Anthologien und Magazine heraus, engagierte sich literaturpolitisch in verschiedenen Organisationen und ließ sich immer wieder auf Conventions blicken, wo er nicht nur geistreiche Reden hielt, sondern gerne den Fans für persönliche Gespräche zur Verfügung stand. Darüber hinaus war er sicher einer der »internationalsten« amerikanischen SF-Autoren überhaupt. Von Patriotismus oder gar Chauvinismus hielt er nur wenig, vielmehr sah er sich selbst als Weltbürger und Pazifist.

      Doch natürlich reichen letztere Eigenschaften nicht als Begründung aus, warum wir uns umfassend mit Harrisons durchaus umfangreichem Werk befassten und vorliegendes Buch schrieben.

      Unabhängig voneinander hatten wir beide in unseren Karrieren als SF-Leser buchstäblich über Jahrzehnte hinweg immer wieder mal einzelne Romane und Kurzgeschichten Harrisons gelesen. Uns beiden fiel ebenfalls unabhängig voneinander auf, dass sein Werk eine extrem große thematische, aber auch qualitative Bandbreite aufweist. Harry Harrisons SF-Kosmos ist im wahrsten Sinne bunt – neben knalligen Space Operas und phantasievollen Alternativweltgeschichten sind spannende Near-Future-Thriller und farbige Planetenabenteuer darin zu finden; neben an Düsternis kaum zu übertreffenden Dystopien stehen fast schon alberne Parodien.

      Und was die Einordnung der literarischen Qualität angeht: Harry Harrison verfasste einige echte Klassiker des Genres, sehr viele mittelprächtige, aber fast immer unterhaltsame Texte und leider auch die eine oder andere literarische Gurke. Da uns jedoch die Mehrzahl seiner Werke, die uns bislang bekannt waren, durchaus gefallen hatten, entschlossen wir uns dazu, auch den Rest zu lesen und vorliegendes Buch zu schreiben. Und wir haben es nicht bereut, uns näher mit dem »Weltenbummler«, »Witzbold« und – vor allem! – Grand Master der SF, Harry Harrison, befasst zu haben!

      Hardy Kettlitz und Christian Hoffmann

      Brian W. Aldiss und Harry Harrison auf dem Eurocon TRINITY 1999 in Dortmund

      2. – Der Mann, der überall war

      von John Clute

      Auch eine absurde Welt verdient unsere Achtung: zum Tod von Harry Harrison, Autor von New York 1999 und zahlloser anderer Romane, die einfach nicht zu fassen waren.

      Er war ein ganzer Kerl und ein Mann von großer Anmut. Er war zäh, aber sanft. Wann immer er einen Raum betrat, beherrschte er ihn mit seiner Anwesenheit, aber sobald er wieder gegangen war, wurde er unauffindbar, weil er Fremden oder auch Bekannten oder denjenigen unter uns, die ihn über die Jahrzehnte hinweg als Angehörigen unserer Gemeinde von Schreibenden flüchtig kennengelernt hatten, niemals verriet, wohin er verschwand, sondern nur, wo er wohnte. Man hatte immer den Verdacht, dass sich hinter seinem kauzigen Gebaren ein knallharter Erforscher phantastischer Tiefen verbarg (wie Baroness Orczy in »Das scharlachrote Siegel« sagt: »Wo man ihn auch sucht / dieser verdammte Pimpernel ist einfach nicht zu fassen.«); man dachte immer, dass man es in Wirklichkeit nur mit einer ausgeklügelten Tarnidentität zu tun hatte, dass Harry Harrison die joviale Maske eines heimlichen Helden war, dass er ein Mann unter Kindern war, der nur vorgab, einer von uns zu sein.

      Er ist viele Jahre lang umhergereist. Die letzten Jahrzehnte hat er wohl in Irland verbracht – wozu ihn die dortigen Steuernachlässe für Kunstschaffende inspiriert hatten. Möglicherweise wohnte er in Dublin, vielleicht aber auch nicht. Er tauchte auf, wo immer es ihm gefiel. »Hallo John«, sagte er bei den nicht allzu häufigen Gelegenheiten zu mir, bei denen er mich überhaupt bemerkte, und legte den Kopf auf die Seite wie ein Zwerghuhn, obwohl er eigentlich kein besonders kleiner Mann war. Dabei betrachtete er mich meistens mit einem übertrieben eindringlichen Blick. Und dann zuckte er leicht mit den Schultern, als wäre er ein kleines bisschen eingeschnappt oder vielleicht auch enttäuscht. Wie die meisten von uns konnte ich es nicht mit dem Überschwang seines großartigen Freundes Brian Aldiss aufnehmen, der ihn stets mit einer gut aufgelegten Frotzelei begrüßte: Die beiden legten sich gegenseitig die Hand auf die Schulter und machten sich dann, jeder für den anderen den Falstaff spielend, auf die Suche nach etwas zu trinken.

      Genau genommen traf ich Harry öfter in Brians Begleitung als allein an. Mit Elizabeth Hand habe ich die beiden 1999 in Dortmund auf dem Eurocon getroffen. Dortmund, das im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde, ist zu einem Antlitz der Zukunft geworden, an deren Schaffung wir mit den Werken, die wir geschrieben und besprochen haben, zumindest in Gedanken beteiligt waren, obwohl niemand von uns es gern zugeben wollte: nackte, billig-utopische moderne Straßen, erhellt von den Besitztümern jener, die uns besaßen, aber keinen Pfennig für einen guten Architekten übrig hatten – die ganze große Lüge der modernen Welt, dass sich alle alles leisten können, dass jeder es sich leisten kann, im riesigen Kaufhaus des Jetzt zu leben, und nicht nur ein Prozent von einem Prozent; wie jede moderne Stadt, von der man sich einen Begriff machen will, blutete Dortmund die Brieftaschen all jener aus, die es sich nicht leisten konnten, das, was sie sahen, auch zu kaufen. Harry interessierte sich offenbar einen Dreck dafür, wo wir waren (während Brian einen kalten, berechnenden Blick für die moderne Welt hatte). Zehn Jahre später trafen wir die beiden in Tampa an der Universität von South Florida. Brian spielte noch immer den Draufgänger, aber Harry sah inzwischen aus, als wüsste er, dass sein Todesurteil

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