Harry Harrison - Weltenbummler und Witzbold. Hardy Kettlitz

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Harry Harrison - Weltenbummler und Witzbold - Hardy Kettlitz SF Personality

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zieht die Familie nach New York um, zunächst in den Stadtteil Brooklyn und 1930 nach Queens, wo Harry aufwächst. Der Vater arbeitet für die NEW YORK DAILY NEWS, verdient jedoch sehr wenig Geld, sodass die Familie häufig umziehen und Harry oft die Schule wechseln muss, wodurch er keine Gelegenheit hat, Freunde zu finden. Erst ab 1935 bleibt die Familie an einem Ort und Harry freundet sich mit Hubert Pritchard und Henry Mann an. An den Wochenenden arbeitet Harry an einem Zeitungskiosk, um sein Taschengeld aufzubessern. Etwas später ist er auch Caddie auf einem Golfplatz. Er entdeckt mehrere Secondhand-Magazinläden, in denen es für wenig Geld ältere Pulp-Magazine gibt. Außerdem tauschen die Läden auch Magazine im Verhältnis drei zu eins, sodass Harry die ausgelesenen Hefte immer wieder zurückbringt und so im Laufe der Jahre die meisten SF-Magazine gelesen hat.

      1938, im Alter von 13 Jahren, wird Harry bereits Gründungsmitglied des örtlichen Science-Fiction-Clubs in Queens, der sich im Keller von Jimmie Taurasi trifft. Es ist dasselbe Jahr, in dem in Brooklyn die legendären Futurians gegründet werden.

      1939 besucht Harry seine erste SF-Convention in Manhattan. Weil er sich den Eintritt nicht leisten kann, muss er sich heimlich in die Veranstaltungen einschleichen.

      Die 1940er-Jahre

      Schon sehr früh hat Harry mit dem Zeichnen begonnen. In der Mai/Juni-Ausgabe 1941 des Fanzines SUN SPOTS erfolgt der erste Abdruck einer seiner Zeichnungen mit dem Titel »Robot«. 1943 absolviert er die Forest Hills High School und besucht im Anschluss die Eastern Aircraft Instrument School in New Jersey, die er als zertifizierter Flugzeugmechaniker abschließt.

      Danach wird er in das U. S. Army Air Corps eingezogen und nach Keesler Field, Mississippi, zur Grundausbildung geschickt, im Anschluss daran zum Lowry Field in Denver, Colorado, versetzt, wo er zum Spezialisten für motorbetriebene Geschütztürme und Computerzielgeräte ausgebildet wird. 1944 schließlich wird er zur Air-Corps-Basis in Laredo, Texas, geschickt, wo er sich um Zieleinrichtungen kümmert und als Lastwagenfahrer fungiert. Schon im Jahr darauf wird er erneut versetzt, diesmal zur Gunnery School in Panama City, Florida. Als die Schule geschlossen wird, wird er zum Sergeant befördert und zur Militärpolizei versetzt.

      Im Februar 1946 wird Harrison aus der Armee entlassen. Zum Beginn des Herbstsemesters belegt er einen Kunstkurs am Hunter College in New York City und wird Schüler des bekannten amerikanischen Malers John Blomshield. Harrison verlässt den Kurs aber bald und lernt in den nächsten zwei Jahren weiterhin privat bei Blomshield. Gleichzeitig besucht er die Cartoonists and Illustrators School.

      Währenddessen arbeitet er mit Wally Wood zusammen und beginnt Comics und Illustrationen zu produzieren.

      Die 1950er-Jahre

      Anfang Juli 1950 findet in New York der Hydracon mit über 300 Besuchern statt, an dem Harrison maßgeblich beteiligt ist und dessen Zweck es ist, »die Probleme der literarischen und publizistischen Aspekte der Science Fiction zu diskutieren«. Hier hat er Gelegenheit, einige der Ehrengäste kennenzulernen. Referenten sind unter anderem Fletcher Pratt, L. Sprague de Camp, Willy Ley, Judith Merril, Isaac Asimov, Walter Bradbury (vom Verlag Doubleday), Groff Conklin, David H. Keller, Murray Leinster und Phil Klass. Am letzten Tag wird übrigens das Verfahren für die ersten jährlichen Science-Fiction-Literaturpreise diskutiert. (Der Hugo Award wird schließlich 1953 erstmals vergeben.)

      Harrison ist weiterhin freiberuflicher Illustrator. Er arbeitet als Redakteur für den Comic-Verlag Fox Feature Syndicate, der von Victor S. Fox gegründet wurde, wobei Harrison einen Teil der Inhalte auch selbst textet und zeichnet. Während DC damals 90 Dollar und Marvel rund 45 Dollar für eine Comicseite zahlten, lag der Preis bei Fox bei 25 Dollar pro Seite. Also musste man schnell und viel produzieren, um etwas Geld zu verdienen.

      Mit Wally Wood gründet Harrison in Manhattan ein eigenes Studio und sie verkaufen ihre Werke an den Comicverlag EC Comics, darunter auch das in Eigenregie entstandene I Was Just a Playtime Cowgirl, das im April 1950 in der 11. Ausgabe der Serie SADDLE ROMANCES erscheint. Aber die beiden wollen lieber Science Fiction produzieren und überzeugen den EC-Verleger William M. Gaines, eine Science-Fiction-Comic-Serie herauszubringen, die später unter dem Namen WEIRD SCIENCE FANTASY unter Comicfans berühmt wird. Aufgrund künstlerischer Differenzen gehen Harrison und Wood kurze Zeit später jedoch getrennte Wege. Wally Wood wird später vor allem für seine Arbeiten für EC Comics und das MAD-Magazin berühmt.

      Noch 1950 illustriert Harrison die ersten beiden Ausgaben des Magazins WORLDS BEYOND (herausgegeben von Damon Knight). Krankheitsbedingt kann er an der dritten Ausgabe nicht mehr arbeiten. Stattdessen setzt er sich an die Schreibmaschine, um seine erste Science-Fiction-Geschichte mit dem Titel »I Walk Through the Rocks« zu verfassen. Im August 1951 erscheint sie in WORLDS BEYOND unter dem Titel »Rock Diver«. Harrison verdient mit der Geschichte 100 Dollar und später noch weitere 100 Dollar, als Frederik Pohl sie in die Anthologie Beyond the End of Time (1952 bei Permabooks) aufnimmt.

      Als 1953 der Comic-Boom zu Ende geht, beginnt Harrison für mehrere Pulp-Magazine zu arbeiten und schreibt »wahre Abenteuer« für Männermagazine und »wahre Bekenntnisse« für Frauenzeitschriften.

      Harrison ist Mitglied im Hydra Club, einem SF-Club, der aus den Futurians und der Queens Science Fiction League entstand und zu dessen Mitgliedern viele später sehr bekannte Autorem gehören, wie zum Beispiel Isaac Asimov, Lester del Rey, David A. Kyle, Frederik Pohl, Judith Merril, Martin Greenberg, Robert W. Lowndes, Philip Klass, Jack Gillespie, David Reiner, Fletcher und Inga Pratt, Willy Ley, George O. Smith, Sam Merwin, Jerome Bixby, Groff Conklin, Murray Leinster, Avram Davidson, Fredrik Brown, L. Sprague de Camp und Daniel Keyes. Viele der Clubmitglieder schaffen es zu dieser Zeit, professionell auf dem Gebiet der SF zu arbeiten. Und so wird Harrison von 1953 bis 1954 schließlich Redakteur für die Pulp-Magazine SPACE SCIENCE FICTION, SCIENCE FICTION ADVENTURES, ROCKET STORIES und FANTASY FICTION.

      Am 4. Juni 1954 heiratet er Joan Marian Merkler und am 21. Mai 1955 wird sein Sohn Todd geboren.

      1955 und 1956 ist Harrison künstlerischer Leiter bei der Zeitschrift PICTURE WEEK und beginnt nebenher mit dem Verfassen von Comic Strips für THE SAINT.

      1956 beschließt Harrison, die Festanstellungen aufzugeben und freiberuflich zu arbeiten. Da er nur sehr wenig Geld verdient, zieht er wegen der geringen Lebenshaltungskosten mit seiner Familie nach Mexiko um und beginnt die Arbeit an seinem ersten Roman, Deathworld. Es ist keine offizielle Umsiedelung nach Mexiko, sondern ein Aufenthalt mit verlängertem Touristenvisum. Die Familie wohnt in einer kleinen Stadt namens Cuautla im Bundesstaat Morelos südlich der Hauptstadt.

      Die Miete beträgt 35 Dollar pro Monat. Das bedeutet, dass Harrison mit dem Verkauf von zwei oder drei Artikeln für Zeitschriften die Monatsmiete finanzieren kann und viel Zeit übrig hat, um an seinem Roman zu arbeiten.

      Nach rund einem Jahr kehrt die Familie in die USA zurück und wohnt eine kurze Zeit lang bei Harrisons Schwiegereltern, mit denen er sich nicht gut versteht.

      Ein alter Freund von Harrison namens David Kyle organisiert 1957 einen Charterflug von New York nach London zur 15. World Science Fiction Convention. Da das Flugzeug voller Fans ist, sind die Tickets deutlich billiger als ein Linienflug, sodass die Harrisons samt Kleinkind mitreisen. Der Worldcon beeindruckt Harrison sehr und er lernt viele europäische SF-Fans und -Autoren kennen, so auch seinen späteren engen Freund Brian W. Aldiss.

      Es gefällt den Harrisons in England so gut, dass sie ihr Rückflugticket verfallen lassen und längere Zeit in England bleiben. Im selben Jahr erscheint auch die erste Kurzgeschichte über Jim diGriz, die Edelstahlratte.

      Doch lange hält es die Familie nicht in England, denn schon 1958 reisen sie für längere Zeit nach Italien, wo Harrison damit beginnt, Flash-Gordon-Geschichten

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