Fear Street 53 - Eingeschlossen. R.L. Stine
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Der Himmel verdunkelte sich. Es schneite immer noch, und die riesengroßen Schneeflocken wurden vom Wind in alle Richtungen geblasen. Ich konnte nichts mehr außer hohen Kiefern erkennen. Nichts, außer weiß bedeckten Kiefern, die sich ins Unendliche erstreckten.
Wieder stotterte der Motor. Douglas gab Vollgas.
„Ich fürchte, ich habe mich wohl in der Straße geirrt“, sagte Marc. Er starrte aus dem Fenster und schützte seine Augen vor dem grellen Licht, indem er die Hand über die Stirn hielt. „Sie ist auch nicht besser als die Bundesstraße.“
„Wenigstens sind wir aus dem Gebirge heraus“, sagte ich, um etwas Aufmunterndes beizusteuern.
„Aber wir sind nirgendwo“, protestierte Shannon. „Wir sind im Niemandsland!“
„Wartet einen Augenblick!“, rief Marc. Seine plötzliche Aufregung ließ uns zusammenzucken. „Da oben im Wald steht ein Haus. Wir sollten anhalten.“
„Was? Aber wir müssen doch heute noch nach Hause kommen“, gab Douglas zurück. Trotzdem bremste er und hielt an, ohne den Motor abzustellen.
„Mit diesem Auto werden wir es nicht schaffen“, sagte Marc nüchtern, während er mit seinen Augen den Wald absuchte. „Damit werden wir irgendwo mitten in der Pampa stecken bleiben. Und dann könnten wir sogar erfrieren.“
„Das bin ich längst“, sagte Shannon und steckte die Hand in ihre Stiefel, um sich die Füße warm zu reiben.
„Marc hat recht“, stimmte ich zu. „Es wird bald dunkel werden. Ich habe überhaupt keine Lust, auf dieser verlassenen Landstraße ohne Heizung, Essen oder sonst was stecken zu bleiben.“ Ich wandte mich Marc zu. „Wo ist das Haus?“
„Dort oben.“ Er zeigte auf einen bewaldeten Hügel. Von meinem Platz aus konnte ich nur Schnee und Baumstämme erkennen. Es überraschte mich, dass Marc es von der Straße aus überhaupt entdeckt hatte.
„Das Haus steht oben auf dem Hügel. Sieht aus wie eine Skihütte oder so was. Es wirkt ziemlich groß“, sagte er. „Sicher groß genug, um uns für die Nacht aufzunehmen.“
„Und die Leute haben bestimmt ein Telefon“, sagte ich aufgeregt. „Wir könnten unsere Eltern anrufen und ihnen sagen, wo wir sind.“
„Das ist das Ende“, sagte Shannon düster. „Mein Leben ist vorbei.“
„Warum bist du dir so sicher, dass die Leute uns aufnehmen werden?“, fragte Douglas Marc herausfordernd.
„In dieser Gegend sind die Leute sehr gastfreundlich“, antwortete Marc. „Ich hab euch doch gesagt, dass ich hier aufgewachsen bin. Ich weiß noch, wie nett hier alle waren, als ich noch klein war. In so einem Schneesturm würde uns keiner die Nase vor der Tür zuschlagen.“
„Es ist wohl einen Versuch wert“, sagte ich zögernd.
„Ja. Wir sollten es versuchen“, schlug Douglas vor und wischte die Innenseite der Windschutzscheibe mit einem zerknüllten Taschentuch ab. „Ich könnte zwar weiterfahren. Mir macht es nichts aus. Aber ich sehe, dass ihr völlig erschöpft seid. Außerdem hat das Auto schon fast seinen Geist aufgegeben.“
Aus heiterem Himmel fiel mir Sam wieder ein.
„Hoffentlich genießt du dein Basketballspiel in deinem warmen Haus“, dachte ich wütend.
Ich schwor mir, nie wieder mit ihm auszugehen.
Und ich hoffte, dass er jetzt bei mir zu Hause anrief und sich fragte, wo ich blieb. Hoffentlich machte er sich zumindest Sorgen um mich.
Gemeinsam mit meinen Eltern …
Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war halb fünf. Erst in ein paar Stunden würden sie anfangen, sich Sorgen um mich zu machen. Und bis dahin hätte ich sie längst angerufen und über den Schneesturm informiert.
„Park das Auto einfach an der Straßenseite“, sagte Marc zu Douglas. „Wir lassen die Skisachen drin, nehmen nur unsere Rucksäcke mit und laufen den Hügel zu dem Haus hinauf.“
„Ich nehme an, das Auto ist hier sicher“, sagte Douglas und stellte den Motor ab.
„Was immer du machst, schließe es nicht ab“, warnte Marc ihn. Er machte seine Tür auf und kletterte in den tiefen Schnee hinaus. „Sonst frieren die Schlösser ein, und dann kriegst du die Türen nie mehr auf.“ Er setzte sich seine blaue Wollmütze auf, starrte den Hügel hinauf und streckte sich.
Ich konnte es kaum erwarten, es ihm nachzumachen. Auch wenn wir weniger als zwei Stunden Fahrt hinter uns hatten, fühlte ich mich, als wäre ich monatelang im Auto eingesperrt gewesen.
Ich stieg aus und folgte Marcs Blick. Tatsächlich stand dort zwischen ein paar Kiefern ein großes Holzhaus. Aus einem Schornstein stieg Rauch auf. „Gut beobachtet, Adlerauge!“, lobte ich und schlug Marc auf den Rücken.
Er drehte sich um und grinste. Wenn er so lächelte, sah er richtig gut aus. Ich wandte mich wieder um und sah, dass Douglas Shannon aus dem Auto half. Er legte einen Arm um ihre Taille und machte mit der anderen Hand die Beifahrertür zu.
„Ich würde für eine Tasse Kaffee alles geben“, sagte Shannon und zitterte vor Kälte.
Der Schnee setzte sich an unseren Stiefeln, Mänteln und Mützen fest, als wir unsere kleinen Rucksäcke aus dem Kofferraum holten. Der Himmel war jetzt schon ganz dunkel. Der Wind schien kälter zu werden, während wir eng aneinander gedrängt hinter dem Wagen standen.
„Wäre ein heißes Bad jetzt nicht toll?“, fragte ich Shannon.
„Oh ja!“, rief sie aus. „Machen wir uns auf den Weg!“
Douglas ließ die Klappe des Kofferraums zufallen. Wir fingen an, hintereinander auf einem breiten Pfad zwischen den Bäumen den kleinen Hügel hinaufzumarschieren.
Der Schnee reichte uns bis an den Stiefelrand; die Schneewehen waren sogar noch höher. Es dauerte ziemlich lange, bis wir oben waren. Doch wir waren alle so glücklich, dem Auto entkommen zu sein und ein warmes Haus vor Augen zu haben, dass uns weder der Schnee noch die Kälte und der heftige Wind etwas ausmachten.
Wir waren nur noch wenige Meter von der Terrasse entfernt, als mich wieder ein ungutes Gefühl überkam. Plötzlich lief mir ein Schauer über den Rücken – es war ein Angstschauer.
Doch natürlich ignorierte ich ihn.
Es war zu spät zum Umdrehen.
Außerdem wäre es doch albern, einem kurzen, irrationalen Panikgefühl nachzugeben, nicht wahr?
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