Federn lassen. Regina Dürig

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Federn lassen - Regina Dürig

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ihr kommt überein

      dass ihr beide nachtblind seid

      dass der Mann wenn es denn

      einer war sicher etwas gesagt

      hätte um Hilfe gebeten

      oder einen Laut gemacht

      du gehst schlafen aber du

      schläfst nicht weil da reißt

      eine Unzulänglichkeit an den

      Atemrändern

      reibt und rankt und bleibt wieso

      war da nur Weglaufen in dir

      in deine eigene Sicherheit

      ein Schwachsein statt Menschsein

      keine Wärme kein Halten kein Moos

      Spielen

      Du bist vier

      und spielst am liebsten

      mit dir alleine

      das beunruhigt deine Eltern

      weil Kinder

      doch so gerne

      mit anderen Kindern

      spielen

      sagen sie

      laden den Sohn von

      Freunden den

      Torsten ein

      deine Mutter

      leiht ihm das

      kleinste Paar

      Gästehausschuhe das

      mit den Lachgesichtern

      du gehst ins Bad

      und machst Zahnpasta

      auf die Bürste

      du lässt Wasser

      drüberlaufen

      und dann hast du

      den rosa Geschmack

      im Mund

      bis der Schaum

      langsam dünn wird

      irgendwann ist da

      gar kein Schaum

      mehr und

      noch später

      gar kein Geschmack

      und Torsten

      geht zu deiner Mutter

      und fragt ob er

      wieder nach Hause

      darf und sie will wissen

      ob ihr nicht

      schön zusammen spielt

      und die Haustür

      geht auf und zu

      und du stellst

      die Bürste zurück

      in den Becher

      du bist vier

      und hast gewonnen

      Halbe Portion

      Du sitzt

      am Mittagstisch

      deines Großvaters bei dem

      es normalerweise immer

      Pommes gibt in einer

      flachen Metallschale

      aus dem Restaurant

      im Erdgeschoss

      aber heute gibt

      es Kartoffelgratin mach

      nicht so ein Gesicht

      sagt dein Vater

      das sind auch Kartoffeln

      und schöpft dir eine

      Kelle auf deinen Teller

      der säuerliche Geruch

      der Sahne steigt

      dir in die Nase du

      wirst es nicht runterkriegen

      aber du willst keine

      Probleme machen nicht

      der Grund für Stille sein

      für Wut weil du schwach

      bist hörst du auf im Essen

      rumzustochern sagt dein Vater

      so gedämpft er kann

      ich kann was anderes holen

      sagt dein Großvater die isst

      was auf den Tisch kommt sagt

      dein Vater mit einem

      Blick der dich so lange packt

      wie du brauchst um eine

      Kartoffelscheibe zu finden

      an der möglichst wenig

      saurer Käseschleim

      klebt und sie dir

      in den Mund zu stecken

      und runterzuschlucken

      und der Geruch

      drückt dir den Hals zu

      und den Bauch

      du entscheidest dass

      Geschwindigkeit die

      einzige Lösung ist und

      isst so viel du kannst

      ohne zu atmen damit

      du

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