Im sexten Himmel. Michael Marburg

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Im sexten Himmel - Michael Marburg Vier-Sterne-Reihe

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wilden, leidenschaftlichen Ritt begann. Sie flog nur so auf und ab, ihre Brüste hüpften, ihr Hintern rotierte.

      „Jetzt habe ich mich aufgespießt“, rief Carla, als der Höhepunkt sich näherte. „Jetzt fliege ich gleich in den Himmel — paß auf … “

      Sie ritt wilder, hemmungsloser. Ihr Körper war nur noch ein einziges Zucken. Martin sah die prachtvollen Linien ihres Leibes, die gespreizten Schenkel, zwischen denen sein bestes Stück verschwand und wieder zum Vorschein kam.

      Bis es plötzlich spuckte und Carla schreiend in einen neue Höhepunkt taumelte.

      2

      Bei der Firma Neumann & Schober besorgte Herr Neumann den Kontakt mit der Umwelt, während Herr Schober sich mit dem Innenleben der Firma beschäftigte. Also war er auch zuständig für das Personal.

      Er hatte einen schmalen Kopf und graue Schläfen. Seine rechte Augenbraue zuckte ununterbrochen. Das konnte einen ganz nervös machen, wenn man den Fehler beging, hinzusehen.

      Herr Schober hörte Martin Neubert geduldig an. Keine Regung zeigte sich in seinem Gesicht, bis Martin geendet hatte.

      „Ich bin über Sie bereits informiert“, sagte er schließlich, ließ die Augenbraue zucken und machte ein Gesicht wie ein Pokerspieler, regungslos und ausdruckslos. „Informiert?“

      „Dr. Winter rief mich an.“

      Martin sank in seinen Sessel zurück. „Dann hates jawohl wenig Sinn, wenn wir noch weiter miteinander reden“, sagte er entmutigt.

      „Stimmt“, gab Herr Schober zu und betrachtete seine gepflegten Fingernägel.

      Martin erhob sich.

      „Ich wundere mich nur, weshalb Sie mich überhaupt angehört haben“, sagte er bissig.

      „Ich wollte Sie mal sehen, deshalb“, erwiderte der Mann. „Ich wollte mal wissen, wie einer aussieht, der so dreist ist, den Klientinnen seines Chefs die unglaublichsten Dinge anzudichten.“

      Das wußte dieser Schober also auch, dachte Martin betroffen. Dr. Winter war ein Schwein, ein ausgesprochenes Schwein.

      „Was ich gesagt habe, stimmt“, erklärte Martin.

      „Sie vergessen, daß Frau Dr. Giering eine Dame der Gesellschaft ist“, hielt der andere ihm vor.

      „Trotzdem stimmt es“, beharrte Martin und ging zurTür. „Sagen Sie meinem ehemaligen Chef einen schönen Gruß von mir, Herr Schober. Sagen Sie ihm, daß er ein Schwein ist. Mich schmeißt er raus, weil ich nicht mit jeder Auftraggeberin ins Bett gehe, und er hat die Stirn, den Namen der Dame überall herumzuerzählen.“

      „Sie riskieren eine zu große Lippe, Neubert“, sagte Herr Schober ungehalten. „So was wie Sie können wir hier nicht gebrauchen. Verlogen, faul und auch noch aufsässig.“

      „Lecken Sie mich am Arsch“, schlug Martin Neubert vor, öffnete die Tür, trat ins Vorzimmer und drosch die Tür wieder ins Schloß.

      Gleich neben der Tür saß eine sehr elegant aussehende Dame, die Chefsekretärin. Sie musterte Martin herablassend-neugierig.

      „Hat es etwas gegeben?“ fragte sie süßlich.

      „Er hat dauernd an seinen Eiern gespielt“, schleuderte Martin ihr ins Gesicht, „und sowas kann ich nicht leiden.“

      Die Dame wurde blaß. Vielleicht wußte sie gar nicht, welche Eier Martin meinte. Martin ließ sie mit ihren Zweifeln allein und ging.

      Er stand wieder auf der Straße. Bildlich und tatsächlich. Die Sonne schien noch immer, die Röcke der Mädchen waren genau so kurz wie gestern, nur war Martins Welt über Nacht ins Wanken geraten.

      Er schob die Hände in die Taschen und schlendertedavon. Wenigstens habe ich es diesem Ekel ordentlich gegeben, dachte Martin wütend. Diese arrivierten Schweine stekken doch alle unter einer Decke, einer schiebt dem anderen die Aufträge zu, sie verabreden ihre Honorare und nehmen die Bauherren aus, daß es nur so kracht. Dafür lassen sie sich in der Öffentlichkeit bewundern, geben die Arbeit ihrer angestellten Architekten als die eigene aus und kriegen obendrein noch Verdiensthonorar. Es sei denn, es fällt ihnen mal was ein. Natürlich keine eigene Idee, sondern ein Bauwerk.

      Na gut, dachte Martin Neubert weiter, es war Unsinn gewesen, zu Neumann &. Schober zu gehen. Ein paar Nummern kleiner reichten auch. Denn schließlich konnte Dr. Winter nicht sämtliche Architekten dieser Stadt gegen Martin aufhetzen, und außerdem waren für ihn die „kleinen Kacker“, wie er seine nicht ganz so aufgeblähten Kollegen nannte, gar nicht existent.

      Holla — da befand sich ja ein Schild neben einem Hauseingang, das auf das Vorhandensein eines Kollegen hinwies. Hans Dreber. Nie gehört. Also rein.

      Das Architektenbüro befand sich in der fünften Etage. Es war klein, bestand aus dem Arbeitszimmer des Chefs und einem Vorzimmer. Im Vorzimmer saß ein rothaariges kleines Biest von höchstens zweiundzwanzig Jahren.

      Als Martin Neubert anklopfte und gleich darauf eintrat, machte das Mädchen eine hastige Bewegung. Es klappte die Schenkel zusammen und zerrte den Rock darüber. Die hat gerade an sich herumgespielt, dachte Martin amüsiert. Dazu paßte auch, daß das Gesicht des Mädchens gerötet war. Tut mir leid, daß ich dich gestört habe, Mieze, dachte Martin weiter, aber Dienst ist nun mal Dienst. „Ich heiße Neubert und bin Architekt“, sagte Martin freundlich. „Kann ich mit dem Kollegen Dreber sprechen?“

      „Tut mir leid. Der Chef ist auf der Baustelle.“ Die Rothaarige lächelte zurück und strich eine Strähne ihres Haares aus der Stirn.

      Auf der Baustelle. Martin wußte genug. Der arme Kerl hatte im Moment nur ein einziges Objekt laufen. Der konnte einen Mitarbeiter ganz gewiß nicht gebrauchen. „Dann schaue ich ein anderes Mal wieder rein“, grinste Martin und versuchte, einen Blick auf die Beine des Mädchens zu erhaschen, aber das gelang ihm nicht, weil die unter dem Schreibtisch steckten.

      „Wie Sie wünschen … “

      Martin wandte sich zur Tür. Die Tür ging auf — Hans Dreher kam herein. Mit Dreck an den Schuhen und einer genialen Haarlocke in der Stirn. Außerdem mit langen Haaren im Nacken. Die Cordjacke war giftgrün, die Hose braun.

      Ein Künstler, dachte Martin.

      „Das ist Herr Neubert, Chef“, sagte die Rothaarige. „Er ist ein Kollege und wollte mit Ihnen sprechen.“

      „Freut mich, freut mich“, meinte Dreber mit unerwartet hoher Stimme. „Kommen Sie, kommen Sie.“

      Er ging in sein Arbeitszimmer, in dem es aussah wie auf einem Schlachtfeld, und deutete großzügig auf einen Stuhl, der mit Fachzeitschriften bedeckt war. Martin räumte sie zur Seite und setzte sich.

      Dreber stand in Denkerpose vor ein paar Entwürfen, die an der Wand hingen.

      „Also schießen Sie los, schießen Sie los“, sagte er und wandte sich seinem Besucher zu.

      „Ich bin gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie einen Mitarbeiter gebrauchen können“, erklärte Martin und schlug die Beine übereinander.

      „Einen

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