Im sexten Himmel. Michael Marburg
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„Warum versuchen Sie es nicht bei Neumann & Schober?“
„Von dort komme ich gerade.“
„Und?“
„Da gibt es ein paar Nasen, die mir nicht gefallen“, log Martin.
„Kann ich mir denken, kann ich mir denken“, sagte Dreber. Er sagte vieles zweimal. „Nee, tut mir leid, aber ich weiß keinen anderen.“
„Tja, dann will ich mal wieder“, meinte Martin und erhob sich.
„Ich bin vor allem künstlerisch tätig, verstehen Sie?“ sagte Dreber. „Auf diesem Gebiet gibt es nicht so viele Möglichkeiten für einen Architekten. Daher komme ich gerade eben über die Runden.“
„Ich verstehe.“
„Sind sie schwul?“ fragte Dreber plötzlich.
„Schwu … — nein … “
„Dann passen wir schon gar nicht zusammen“, sagte Dreber, als sei es ganz selbstverständlich, einen solchen Punkt mit einem Fremden zu erörtern. „Ich bin’s nämlich und möchte bei der Arbeit so viel Freude wie möglich haben.“ „Das verstehe ich“, grinste Martin. Er dachte an die kleine Rothaarige draußen vor der Tür. Jetzt verstand er, weshalb sie sich mit sich selbst beschäftigen mußte. Bei einem schwulen Chef …
„Es würde mich trotzdem freuen, wenn Sie was finden, wenn Sie was finden“, sagte Dreber, ließ seine Locke fliegen, abermals vergeblich, und hatte den Besucher bereits vergessen.
Martin ging.
Die Rothaarige lächelte ihn fragend an. Jetzt sah Martin ihre Beine doch, weil sie sich ein wenig zur Seite gedreht hatte. Die Beine waren für Martins Geschmack etwas zu dünn.
„Leider sehen wir uns nie wieder“, sagte Martin zu ihr. „Das ist aber schade“, erwiderte sie.
„Mir tut’s auch leid. Leben Sie wohl.“
„Sie auch.“
Martin ging zur Tür und öffnete sie. Er trat hindurch und steckte den Kopf noch einmal in den Raum.
„Vielleicht wechseln Sie mal die Stelle, Mädchen, damit Sie nicht so große Not leiden wie hier“, lächelte er.
„Wie meinen Sie das?“
„Do it yourself ist manchmal ganz schön, aber auf die Dauer nicht das Wahre“, grinste Martin und verschwand. Die Kleine bekam ein rotes Gesicht, fast so rot wie ihr Haar.
Nachdem Martin noch drei weitere Kollegen besucht hatte, ohne Erfolg, war der Tag um, und Martin hatte die Nase voll.
Er ging nach Hause. Seine Wohnung war klein, vierzig Quadratmeter, dreihundert Mark Kaltmiete. Ein Wucher war das, aber dafür gehörte die Wohnung wenigstens nicht Dr. Winter.
Martin legte sich auf die Couch im Wohnzimmer, die schon so manche schöne Schlacht erlebt hatte. Er dachte nach. So was konnte nie schaden, meinte er.
Daß ich heute keine neue Stelle gefunden habe, ist ein reiner Zufall, das ist klar. Morgen klappt es bestimmt. Aber was kommt dann?
Dann kommen Bürostunden nach Zeituhr oder doch wenigstens so ähnlich. Dann mußte er wieder allen möglichen und unmöglichen Bauherren in die werten Hintern kriechen. Dann mußte er wieder arbeiten, während draußen die Sonne schien und der Riemen in der Hose stand. Denn während des Dienstes war in Architektenbüros der Geschlechtsverkehr grundsätzlich verboten. Leider.
Ich habe keine Lust, stellte Martin fest. Zum Verrecken keine Lust. Dafür habe ich ein Konto, und auf dem liegen viertausend Mark. Dreitausendachthundertneunzig genau.
Wie wäre es, wenn ich mir mit diesem sauer verdienten Geld etwas Freiheit kaufte, überlegte Martin weiter. Ein Scheibchen nur, so lange der Vorrat reicht. Nicht die ganz große Freiheit, die nie endet und so süß ist, daß die Inhaber solcher Freiheiten bald beim Psychiater landen. Nein, eine kleine Freiheit, ganz normal und ganz bürgerlich. Eine Freiheit, deren Ende abzusehen ist.
So was ist verantwortungslos, dachte Martin jetzt. So was macht man nicht. Man hat einen Notgroschen auf dem Konto. Und schließlich mußte man ja auch an den nächsten Wagen denken. Oder daran, daß man einmal heiraten wollte und der werten Dame was vorzeigen mußte. Nicht nur den Penis, sondern auch was Bares.
Trotzdem, eine Freiheit für viertausend Mark war gewiß auch nicht zu verachten.
Martin schlief über diesen Gedanken ein. Als er wieder erwachte, war die Freiheitsidee immer noch da. Sie hatte sich in seinem Hirn festgehakt.
Ein Blick auf die Uhr. Gleich sieben.
Himmel, Carla wartete längst. Sie hatten nämlich verabredet, daß er heute abend wieder zu ihr kommen solle. Weil’s gestern so schön war, und heute früh auch, denn Martin war gar nicht erst heimgegangen, sondern gleich bei Carla geblieben. Er hatte mit ihr geschlafen, und am Morgen hatte er sie noch einmal gevögelt. Damit ihr die Arbeit besser von der Hand ging.
Martin stand auf und nahm den Telefonhörer ab. Er wählte Carlas Nummer. Sie meldete sich nach wenigen Sekunden.
„Ich bin’s“, sagte Martin.
„Wo bleibst du bloß so lange?“ rief sie. „Ich warte und warte, und du kommst nicht!“
„Entschuldige, Liebes, ich war müde und bin eingeschlafen.“
„Schlafen kannst du auf mir auch“, zwitscherte Carla. Sie war schon wieder versöhnt und machte ihre Scherzchen. „Wo bist du jetzt, mein Vögelchen?“
„Zu Hause.“
„Kommst du?“
„Klar.“
„Steht er dir schon?“
„Wenn ich an dich denke, sofort.“
„Hat es geklappt?“ Carla wollte aber auch alles wissen. „Nee … “
„Dann komm schnell, bei mir klappt es um so besser.“ Martin ging zu Fuß, denn es waren nur zwanzig Minuten bis zu ihr. Als sie ihm öffnete, trug sie nur ein Paar weiße Shorts, die man neuerdings Hot pants nennt. Ihre Brüste prangten dem Mann frei und fröhlich entgegen.
„Süß seht ihr drei aus“, grinste Martin, küßte Carla und dann ihre beiden Prachtäpfel.
Carla schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich habe schon wieder solche Sehnsucht nach dir“, flüsterte sie. „Ist das nicht schrecklich?“
„Man kann sich ans Vögeln auch gewöhnen“, erwiderte Martin, hob Carla auf und trug sie zur Couch.
Er legte sie darauf nieder. Während sie ihn erwartungsvoll ansah und ihre nackten Brüste streichelte, zog Martin sich rasch aus. Dann schwang er sich über sie, hockte auf ihrem Bauch, so daß sein steifes Glied zwischen ihren Brüsten lag.
Carla