Der Herr auf der Galgenleiter. Hugo Bettauer

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Herr auf der Galgenleiter - Hugo Bettauer страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Der Herr auf der Galgenleiter - Hugo Bettauer

Скачать книгу

Bahn hierher. Nun, er hat ja ebenfalls Schlüssel zu dem Tresor, und so sah er denn sehr bald die ganze Bescherung. Der Tresor leer, ausgeplündert, alle Effekten, Devisen, Valuten und Kronenbestände fort. Nach Mitternacht rief Herr Lustig den Prokuristen an, ließ ihn wecken und sagte ihm: ›Herr Siegel, das Bankhaus Schwarzseher und Lustig hat aufgehört zu existieren. Mein Kompagnon hat nichts zurückgelassen als einen Brief, in dem er mir mitteilt, daß er seit Monaten auf den Rückgang der Tschechenkrone ohne mein Wissen waghalsig gespielt habe und durch die neuerliche Tschechenkronenhausse der letzten Zeit das Bankhaus ruiniert und alle von den Kommittenten anvertrauten Depots verloren seien. Er, Schwarzseher, entziehe sich der unvermeidlichen Verhaftung durch die Flucht ins Ausland und bekunde nachdrücklich, daß seinem Kompagnon kein Verschulden treffe. Er nehme, da er keine Lust habe, als Bettler seine Tage zu beschließen, mit, was noch vorhanden sei.‹

      Herr Siegel, der wie vom Schlag gerührt war, obwohl er schon seit geraumer Zeit Unheil ahnte, wollte sofort ins Bureau kommen, aber Herr Lustig hielt ihn mit den Worten davon ab: ›Es hat keinen Zweck. Ich bin todmüde und werde mich jetzt auch nach Hause begeben. Morgen, zeitig früh, werden Sie mich im Bureau finden.‹

      Nun, man hat ihn auch gefunden. Als die Reinmachefrauen um sieben Uhr kamen, hing Herr Lustig als Leiche an dem Spiegelhaken in seinem Zimmer.«

      Der Buchhalter begann neuerlich zu schluchzen. Lothar stierte geistesabwesend vor sich hin und sprach unhörbar wohl zehnmal die Worte in sich hinein: »Ich habe ja gar kein Geld, was soll ich anfangen?«

      Der Hauptkassier, Herr Holzer, und der Prokurist Siegel kamen in Begleitung eines Polizeikommissärs aus dem Hause. Siegel blieb bei Leichtwag stehen und sagte mit erstickter Stimme: »Herr Doktor, Sie sind auch ein Opfer dieses trügerischen Wüstlings, wie der arme Herr Lustig und tausende andere.«

      Lothar aber wandte sich mit einem verzerrten Lächeln an den Kassier: »Herr Holzer, gerade heute wollte ich ein paar Millionen beheben. Geht das nun nicht, wirklich nicht?«

      Der Kassier lachte gereizt auf.

      »Ihnen ist gottlob zum Spaßen zumute! Mir nicht. Fünfzigtausend Kronen und ein paar Briefmarken sind noch da und die hat das Gericht auch mit Beschlag belegt. Die Tresors und die Möbel werden gerade für die ersten Anwaltsspesen ausreichen!«

      Da die Menschen schreiend, weinend, schimpfend herandrängten, ordnete der Polizeibeamte die Schließung des Tores an, und Lothar stand wieder draußen, von Hunderten umringt, die Nachrichten hören wollten und ihn mit aufgeregten Fragen bestürmten. Ein junger Bursch drängte sich dicht an ihn heran, ein älterer Herr, den Lothar gut kannte, packte ihn am Arm und schrie: »Hundert Alpine habe ich bei den Gaunern gehabt! Was sagen Sie zu solcher Gemeinheit?«

      Lothar machte sich los, sagte achselzuckend, während ihm der Speichel im Munde zusammenlief: »Was soll man sagen? Ich muß jetzt gehen, es ist spät!«

      Griff automatisch nach seiner Taschenuhr. Sie war weg. Klar und deutlich erkannte Lothar, daß der Bursch, der sich vorhin an ihn herangedrängt, ihm die Uhr gezogen hatte.

      »Also bin ich ein Bettler«, sagte sich Lothar laut, als er nun aus dem Bereich der Menschen war, und schlich langsam, gebeugt, mit schlotternden Knien, das Rückgrat gesteift vor Schrecken und Aufregung, die Wollzeile hinunter gegen den Stubenring.

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCBAnDBwDASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOk

Скачать книгу