Die heisse Reise. Michael Marburg
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Michael Marburg
Die heisse Reise
Roman
Die heiße Reise
Copyright © 2017 Zettner Verlag und Michael Marburg
All rights reserved
ISBN: 9788711717820
1. Ebook-Auflage, 2017
Format: EPUB 3.0
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1
Ich weiß nicht, ob Sie das, was ich getan habe und Ihnen hier ohne Umschweife erzählen will, billigen oder nicht. Und ich muß auch zugeben, daß ich jetzt, während ich über diese Geschichte nachdenke und meine Eindrücke ordne, gar nicht so sicher bin, ob mein Abenteuer wirklich einen Sinn hatte.
Aber da es nun mal passiert ist, kann ich es nicht mehr aus der Welt schaffen. Es bleibt also nichts anderes übrig, als es als geschehen hinzunehmen und zu versuchen, die angenehmen Seiten der Sache in Erinnerung zu behalten und das andere zu vergessen.
Und da ich mich nun mal entschlossen habe, ganz ehrlich zu sein und nichts zu beschönigen, will ich gerne zugeben, daß die angenehmen Seiten die unangenehmen bei weitem überwogen haben. Ob das zutrifft oder nicht, das müssen Sie am Ende selbst beurteilen.
Eines darf ich aber noch ausdrücklich sagen: Ich möchte auf keinen Fall dazu raten, mein Abenteuer nachzuahmen. Ich hatte Glück, mir ist nichts passiert, was ich nicht selber wollte, aber es hätte auch anders kommen können. Ich erwähne das, falls irgendein abenteuerlustiges junges Ding mit einer heißen Möse zwischen den Beinen dies hier liest und meint, was Natascha Niermann erlebt hat, das möchte sie auch erleben.
Natascha Niermann, das bin ich, und ich kann nicht garantieren, daß sich das Abenteuer noch einmal in der gleichen Form wiederholt. Leider ist unsere Welt voll von Bösem, es kann jeden Tag vor dir stehen und brutal und rücksichtslos nach dir greifen. Wenn Sie meine Meinung dazu hören wollen: Vor allem deswegen, weil unsere Moral so dämlich und so verlogen ist. Ich kenne da einen, einen guten Freund meines Vaters, der schaut mich nicht mehr an, seit er weiß, was für ein Leben ich führe. Weil ich ihm zu verkommen und zu immoralisch bin, wie er sagt. Er rümpft die Nase über mich, weil ich nach jedem Männerschwanz lange, auf den ich Appetit habe – und was tut der liebe Mensch selber? Statt seine Frau zu ficken, die lieb und nett und hübsch ist, geht er jede Woche zweimal in einen Puff, bindet sich ein Schürzdien um, spielt mit seiner Stammnutte Herrin und Diener, bis ihm der Schwanz steht und die Dame ihm gestattet, ihr über die nackten Brüste zu wichsen. Er steht vor ihr, reibt seinen Pimmel, die Nutte beschimpft ihn, wie frech er wäre, und wenn es ihm kommt und er ihre Brüste anspritzt, dann kreischt sie ihn an und schreit, er sei auf der Stelle fristlos entlassen.
Finden Sie das schön? Meinen Sie, daß einer, der so was macht, das Recht hat, sich über andere aufzuregen? Nicht?
Dann sind wir uns ja einig und sind wohl auch der gleichen Ansicht über die bei uns herrschende Moral.
Aber ich habe nicht die Absicht, hier Predigten zu halten oder die Welt zu verbessern. Dazu sind andere da. Ich will Ihnen nur die Geschichte meines Abenteuers erzählen, weil ich meine, daß es interessant und irgendwie nicht alltäglich ist.
Angefangen hat es an einem ziemlich verregneten Nachmittag. Ich war allein in meinem Hause und hatte ziemlich schlechte Laune. Einer meiner Freunde, der mich besuchen wollte, war nicht gekommen. Und Sonja, das Mädchen, das mein Haus in Ordnung hält und eigentlich schon am Morgen dieses Tages auftauchen sollte, war immer noch nicht da.
Sonja ist ein hübsches, irgendwie pikant wirkendes Ding von zweiundzwanzig Jahren. Ihr Haar ist rotblond, sie hat üppige Brüste und ziemlich stramme Beine, aber sie sind gut geformt und gefallen mir immer noch besser als die dürren Fahrgestelle solcher Frauen, die dem allgemeinen Abmagerungsfimmel verfallen und sich selbst in Vogelscheuchen verwandeln, weil sie meinen, dünn sein sei schön.
Sonja hatte mich gebeten, sie für vier Tage zu beurlauben. Und sie nannte mir auch ohne Umschweife den Grund: In irgendeiner Discothek hatte sie einen Jüngling kennengelemt, der stolze drei Schallplatten besungen hatte und wohl der Meinung war, er befände sich bereits auf dem besten Wege zum großen Starruhm. Dieser Jüngling mußte nach Düsseldorf fahren, weil er dort einen Auftritt hatte, und er hatte Sonja gefragt, ob sie ihn nicht dorthin begleiten könne.
„Er ist nett“, erklärte mir Sonja, „und wenn er mich ansieht, fühle ich mich gleich ausgezogen.“ „Hoffentlich hält er auch, was seine Augen versprechen“, meinte ich nüchtern.
„Bestimmt“, schwärmte Sonja. „Er hat ja schon an meinen Brüsten herumgefummelt.“
So ist sie, meine Sonja, und weil ich ihr genau das gleiche gönne wie mir selbst, ließ ich sie ziehen. Aber an diesem Tage, von dem ich Ihnen erzähle, war sie noch nicht zurück, und deswegen ärgerte ich mich. Ich kann es nämlich nicht leiden, wenn man etwas verspricht und es hinterher nicht hält.
Es war so gegen vier Uhr, als ich überlegte, ob ich in die Stadt fahren und mir was kaufen oder mir einen herunterholen sollte. Ich wichse nämlich gern, müssen Sie wissen, und ich sehe keinen Grund, weshalb ich es Ihnen verheimlichen sollte. Sie selbst tun es ja bestimmt auch, wenn ich mich nicht irre.
Wegen des Regens und weil mein Freund nicht gekommen war, entschied ich mich fürs Onanieren. Ich überlegte gerade noch, welche Methode ich anwenden sollte, als draußen vor meinem Hause plötzlich ein Taxi vorfuhr. Und ich sah Sonja aus dem Fond klettern.
Eine Minute später war sie im Hause. Ich bemerkte sofort, wie zerknittert sie aussah.
„Entschuldigen Sie vielmals, Fräulein Natascha“, sagte sie und blickte an mir vorbei, „aber es ging nicht früher.“
„Ist was passiert?“ fragte ich.
Sie schüttelte den Kopf, aber an ihren Augen sah ich, daß doch etwas vorgefallen sein mußte.
„Warum kommen Sie mit dem Taxi und nicht mit Ihrem Schlagerstar?“ fragte ich daher.
Ihre Augen verdunkelten sich. „Er ist ein Schwein“, sagte sie.
„Hat er Ihnen etwas getan?“
Sie nickte.
„Nun erzählen Sie schon, Sonja“, forderte ich sie auf.
Sie setzte ihre Tragetasche ab. „An den ersten beiden Tagen war alles in Ordnung“, berichtete sie mit stockender Stimme. „Er hatte nur Augen für mich, und ich fühlte mich wie im siebenten Himmel. Sie hätten mal sehen sollen, wie die anderen mich um ihn beneidet haben.“
„Und dann?“
„Am Abend des dritten Tages nahm er mich mit zu ein paar Freunden. Es waren fünf, und ich war die einzige Frau.“ Sonja schluckte. „Wir haben eine ganze Menge getrunken, und auf einmal erzählte er, wie … wie meine Brüste aussehen.“
„Das ist ja allerhand!“ rief ich.
„Die anderen waren begeistert und verlangten, daß ich ihnen meine Brüste zeige.