Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 13 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker Staffel

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»Nehmen die zuständigen Behörden denn keine Kontrollen vor?«

      »Nur Stichproben, Mister Parker. Die Broads sind eine bevorzugte Ferienregion. Man möchte den Tourismus nicht unnötig stören.«

      »Gestatten Sie mir eine Frage?«

      »Nur zu, Mister Parker.« John Bartlett nickte aufmunternd.

      »Sie sind Privatdetektiv, Mister Bartlett. Für wen arbeiten Sie eigentlich? Wahrscheinlich doch nicht für den Zoll oder für die Polizei, wie ich vermute?«

      »Natürlich nicht, Mister Parker, natürlich nicht.« John Bartlett schmunzelte.« Ich arbeite für den Verband schottischer Whiskyhersteller. Sie wollen sich verständlicherweise den Inlandmarkt nicht verderben lassen.«

      »Das leuchtet mir zutiefst ein, Mister Bartlett.« Parker schluckte diese Aussage, ohne auch nur eine Miene zu verziehen.

      »Wir werden uns also nicht ins Gehege kommen, Mister Parker?« fragte John Bartlett.

      »Sie dürfen versichert sein, Mister Bartlett, daß ich nur als Privatmann und Urlauber in den Broads bin«, erwiderte Josuah Parker. »Schmuggel dieser Art interessiert mich nicht.«

      »Da fällt mir aber ein Stein vom Herzen, Mister Parker.«

      »Darf man erfahren, warum es zu dieser Fallbewegung kommt, Mister Bartlett?«

      »Ich möchte mit Ihnen nicht in Konkurrenz treten, Mister Parker. Ich glaube, Sie sind mir um Längen voraus, wenn es um die Aufdeckung von Verbrechen geht. Wie gesagt, ich habe mich bei Freunden in London erkundigt. Ihr Ruf ist ausgezeichnet.«

      »Sie schmeicheln einem alten, müden und relativ verbrauchten Mann«, bekannte Josuah Parker.

      *

      »Eine Straßensperre, Mylady.«

      Kathy Porter deutete aufgeregt auf die beiden quer stehenden Streifenwagen, die die Straße blockierten. Einige Polizeibeamte hatten zu beiden Seiten der Fahrzeuge Posten bezogen und winkten die passierenden Wagen an die Seite.

      »Eine Unverschämtheit«, stieß die ältere Dame grimmig hervor. »Was maßen die Herren sich eigentlich an?«

      »Mylady, Sie sollten vielleicht etwas langsamer fahren«, warnte Kathy Porter.

      »Der Wagen hat erstklassige Bremsen«, erinnerte sich Lady Agatha. »Haben Sie sich nicht so!«

      »Die Streifenbeamten könnten das Tempo mißverstehen, Mylady.«

      »Papperlapapp, Kindchen!« Agatha Simpson war fest entschlossen, die Warnung ihrer Gesellschafterin zu ignorieren. Sie minderte das Tempo um keinen Deut und rauschte in voller Fahrt auf die Sperre zu.

      Kathy Porter sah deutlich, daß die Beamten bereits unruhig und nervös wurden. Sie winkten aufgeregt mit ihren Signalkellen und trillerten bereits auf ihren Pfeifen.

      »Jetzt werden Sie erleben, was Bremsen sind, Kindchen!« Agatha Simpson hatte Maß genommen und trat voll aufs Bremspedal. Dabei ereignete sich leider eine kleine Panne, ein Mißgeschick, wenn man so will. Lady Simpsons Füße befanden sich in reichlich großen Schuhen. Sie liebte es, bequem zu gehen. Gewiß, ein Teil der Schuhsohle erwischte durchaus das Bremspedal, doch der Rand der Sohle verirrte sich leider aufs Gaspedal.

      Der Motor war stärker als die Bremse...

      Der Rover machte einen wahren Hechtsprung nach vorn und stürzte sich förmlich auf den links stehenden Streifenwagen. Kathy Porter stemmte sich ab und nahm schützend die Arme vors Gesicht. Bruchteile von Sekunden später donnerte die Stoßstange des Rover bereits in die Flanke des Polizeifahrzeugs.

      Glas splitterte, Blech kreischte unwillig und gequält. Durch den Rover ging ein harter Ruck, dann stand er endlich.

      »Was war denn das?« wunderte sich die resolute Dame, die in ihrem Sicherheitsgurt hing.

      »Nicht die Bremse, Mylady«, sagte Kathy und nahm erleichtert die Arme herunter.

      »Ich werde mich beim Herstellerwerk beschweren«‚ zürnte die Dame am Steuer. »Wie kann man nur Autos mit so schlechten Bremsen bauen? Erinnern Sie mich daran, Kindchen, daß der Brief noch heute rausgeht!«

      Kathy nickte nur und sah mit gemischten Gefühlen dem Polizeioffizier entgegen, der stramm und energisch sich dem Rover näherte. Kathy fürchtete weitere Verwicklungen. Sie kannte das wilde Temperament Agatha Simpsons nur zu gut.

      Die Lady hatte bereits die Tür geöffnet und funkelte den Polizeioffizier grimmig an.

      »Was denken Sie sich eigentlich?« grollte sie. »Wie kommen Sie dazu, mich derart zu irritieren?«

      Der Polizeioffizier, ein straffer Fünfziger, durch und durch militärisch, mit grimmigem Gesicht und kühlen Augen schnappte unwillkürlich nach Luft. Er hatte eigentlich vor, die Fahrerin nachdrücklich zur Ordnung zu rufen.

      »Ich werde mich bei Ihrem Vorgesetzten beschweren«, raunzte die ältere Dame weiter. »Wie können Ihre Leute mich durch Winken auffordern, schneller zu fahren? Sammeln Sie etwa Strafmandate, um befördert zu werden? Man hört in der Beziehung die wildesten Gerüchte. Wie heißen Sie eigentlich? Ich bestehe darauf, daß Sie mir Ihren Rang und Ihren Namen nennen«

      »Chiefconstable Higgins, Madam.«

      »Lady Simpson«, stellte die energische Dame sich vor. »Mister Higgins, ich muß mich doch sehr wundern!«

      »Mylady, ich ...« Der Polizeioffizier Wollte die Dinge klarstellen und endlich zu seiner Strafpredigt kommen, doch er kannte Agatha Simpson nicht.

      »Sie haben Ihre Leute schlecht unter Kontrolle«, fauchte die Detektivin. »So etwas läßt Rückschlüsse auf Sie zu, Mister Higgins.«

      Der Polizeioffizier lief blutrot an.

      »Erlauben Sie, daß auch ich endlich etwas sagen kann, Mylady?«

      »Das tun Sie doch die ganze Zeit, Sie lassen mich ja kaum zu Wort kommen!« Agatha Simpson sah ihn strafend an. »Sie benehmen sich einer Frau gegenüber fast schon rüpelhaft. Warum fordern Sie disziplinierte Autofahrer eigentlich dazu auf, in diese Sperre hineinzufahren. Sie können von Glück sagen, daß ich eine so ausgezeichnete Fahrerin bin, sonst hätte ich Ihren Streifenwagen noch angefahren.«

      »Sie haben ihn angefahren, Mylady!« Der Polizeioffizier keuchte fast. »Und wir haben diese Straßensperre errichtet, um Gangster zu stellen.«

      »Ich verbitte mir den eindeutigen Ausdruck Ihrer Augen«, grollte seine Kontrahentin sofort wieder los. »Unterlassen Sie diese Anzüglichkeiten!«

      »Ich habe Sie ja gar nicht angesehen«, verteidigte sich Higgins.

      »Und das gestehen Sie sogar noch schamlos ein? Sie reden mit einer Dame, ohne Sie auch nur eines Blickes zu würdigen! Woher stammen eigentlich Ihre Manieren, Mister Higgins?«

      Der Polizeioffizier taumelte und litt offensichtlich an Gleichgewichtsstörungen. Sein puterrotes Gesicht verfärbte sich. Ein graues Weiß herrschte langsam vor. Er sah Lady Simpson mit einem leicht irren Blick an.

      »Natürlich habe ich Sie

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