Soldaten des Glücks. Richard Harding Davis
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„Denn wenn sie das sind,“ fuhr Clay fort, „und es gelingt Ihnen, unseren Anteil von neunzig auf fünfzig Prozent herabzusetzen, so müssen Sie doch einsehen, dass die Aktien ebenfalls vierzig Prozent von ihrem gegenwärtigen Werte verlieren.“
„Das ist wahr,“ stimmte der General zu. „Ich habe daran auch gedacht, und wenn den Senatoren der Opposition Gelegenheit gegeben würde, Aktien zu kaufen, so würden sie gewiss einsehen, dass es klüger wäre, ihren Widerstand gegen die gegenwärtigen Bedingungen fallen zu lassen, und als Aktionäre würden sie Ihnen erlauben, neunzig Prozent des Ertrages zu behalten. — Auf der anderen Seite,“ fuhr Mendoza fort, „ist es auch besser, dass das Geld unter die Leute kommt, als dass es im Staatsschatze nutzlos aufgespeichert wird, wo immer die Gefahr vorliegt, dass sich der Präsident seiner bemächtigt — wenn nicht dieser, dann der nächste.“
„Ich sollte denken — das heisst — es scheint mir,“ entgegnete Clay mit grosser Ueberlegung, „dass Euer Excellenz in der Lage wären, uns in dieser Angelegenheit behilflich zu sein. Wir bedürfen eines Freundes bei der Opposition, und es springt in die Augen, dass gerade Sie uns in vieler Weise nützlich sein können, ohne dass Ihre Dienste gegen uns Ihren öffentlichen Pflichten zuwiderlaufen würden, so vorteilhaft sie für uns auch wären. Natürlich habe ich keine Vollmacht zu endgültigen Abmachungen, ohne zuvor Mr. Langham zu Rate zu ziehen, aber ich glaube, er würde Ihnen persönlich Gelegenheit geben, so viel Aktien zu kaufen, als Sie haben wollen, entweder, um sie zu behalten, oder um sie an Ihre Freunde bei der Opposition oder wo sie sonst den meisten Nutzen brächten, weiter zu begeben.“
Clay blickte den im Lichtscheine der offenen Thüre sitzenden Mendoza fragend an, dieser aber lächelte leise und stiess einen Seufzer der Erleichterung aus.
„Ja,“ fuhr Clay fort, „ich sollte meinen, Mr. Langham würde wohl so gefällig sein, Ihnen die Mühe des Kaufens der Aktien zu ersparen, und Ihnen deren Geldwert einfach übersenden. Ich bitte um Entschuldigung,“ unterbrach er sich, „versteht Ihre Ordonnanz Englisch?“
„Nein,“ versicherte der General eifrig, indem er seinen Stuhl näher zog.
„Angenommen also, Mr. Langham zahlte für Ihre Rechnung fünfzig- oder sagen wir sechzigtausend Dollars bei der Bank von Valencia ein, meinen Sie, dass dann der Antrag auf eine Misstrauenserklärung in betreff der uns gewährten Bedingungen noch gestellt werden würde?“
„Ganz entschieden nicht,“ antwortete der Führer der Opposition mit einem lebhaften Kopfnicken.
„Sechzigtausend Dollars,“ wiederholte Clay langsam, „für Sie selbst. Und meinen Sie, Herr General, dass Sie im stande sein würden, wenn Sie diesen Betrag erhielten, Ihre Freunde zurückzuhalten, oder würden die auch — Aktien verlangen?“
„Darüber brauchen Sie sich gar keine Sorgen zu machen: die thun das, was ich ihnen sage,“ erwiderte Mendoza in eifrigem Flüstertone. „Wenn ich ihnen sage: Es ist alles in Ordnung, ich bin mit dem, was die Regierung in meiner Abwesenheit gethan hat, einverstanden, so genügt das vollkommen. Und das werde ich sagen; darauf gebe ich Ihnen das Ehrenwort eines Soldaten. Ich werde es sagen, und ich werde auch nächsten Dienstag keinen Antrag auf eine Misstrauenserklärung stellen. Ich freue mich, dass ich mächtig genug bin, Ihnen von Nutzen zu sein, und sollten Sie etwa Zweifel in mich setzen“ — er schlug sich auf die Brust und verbeugte sich mit einem bescheidenen Lächeln — „dann brauchen Sie ja das Geld nicht alles auf einmal zu zahlen. Sie können zehntausend in diesem, zehntausend im nächsten Jahre zahlen und so weiter. Dann haben Sie die Gewähr, dass mir das Interesse des Bergwerks allezeit am Herzen liegt. Wer weiss, was in einem Jahre vorfallen kann? Vielleicht vermag ich Ihnen noch erfolgreicher zu dienen. Wer weiss, wie lange die gegenwärtige Regierung noch am Ruder bleibt? Aber ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, mag ich zur Opposition gehören, oder an der Spitze der Regierung stehen, wenn ich alle sechs Monate das Handgeld empfange, wovon Sie sprechen, so bin und bleibe ich Ihr Vertreter. Meine Freunde können nichts ausrichten. Ich verachte sie. Ich bin die Opposition. Sie haben wohl gethan, mein lieber Herr, dass Sie mich allein in Betracht gezogen haben.“
Clay drehte sich auf seinem Stuhle um und sah durch die Arbeitsstube in den dahinterliegenden Raum.
„Freunde,“ rief er, „ihr könnt jetzt wieder herauskommen.“
Bei diesen Worten erhob er sich, stiess seinen Stuhl beiseite und winkte der Ordonnanz, die im Sattel sass und das Pferd des Generals hielt. Langham und Mc Williams kamen nun zum Vorschein und blieben in der offenen Thür stehen, während sich Mendoza erhob und Clay anschaute.
„Sie können jetzt gehen,“ sagte Clay ruhig zu ihm, „und Sie können sich nächsten Dienstag im Senat erheben, Ihre Misstrauenserklärung beantragen und Ihren Einspruch gegen die uns gewährten Bedingungen begründen. Und wenn Sie sich dann wieder hinsetzen, so wird sich der Minister der öffentlichen Arbeiten erheben und dem Senat erzählen, wie Sie sich bei Nacht und Nebel hier herausgestohlen und versucht haben, etwas von mir zu erpressen, und wie Sie verlangt haben, ich solle Ihr Schweigen erkaufen, und wie Sie sich erboten haben, Ihre Freunde fallen zu lassen, um alles, was wir geben wollten, für sich selbst zu behalten. Das wird Sie bei Ihren Freunden ungeheuer beliebt machen und der Regierung zeigen, wie der Führer beschaffen ist, der gegen sie arbeitet.“
Clay trat einen Schritt vorwärts und schüttelte seinen Zeigefinger vor dem Gesicht des Offiziers.
„Versuchen Sie nur, die Bedingungen unseres Unternehmens zu brechen — versuchen Sie es nur! Diese sind von der Regierung einer Körperschaft von ehrlichen, anständigen Geschäftsleuten bewilligt worden, und wenn Sie sich in unsere verbrieften Rechte zur Ausbeutung dieser Bergwerke mischen, so werde ich ein Kriegsschiff mit schön weiss gemaltem Rumpfe kommen lassen, und das wird Ihre kleine Republik in Stücke schiessen. So, jetzt können Sie gehen.“
Als Clay zu sprechen anfing, hatte sich Mendoza überrascht aufgerichtet, dann leicht vorgebeugt, als ob er ihn unterbrechen wolle. Seine Augenbrauen waren zu einer geraden Linie geworden, und seine Lippen bewegten sich rasch.
„Sie Elender —“ begann er in verächtlichem Tone. „Bah!“ rief er aus, „Sie sind ein Narr! Ich hätte einen Bedienten herausschicken sollen, um mit Ihnen zu verhandeln. Sie sind ein Kind, aber Sie sind ein freches Kind,“ rief er plötzlich, „und ich werde Sie züchtigen. Sie unterstehen sich, mich zu beschimpfen? Das lässt sich nur mit Blut abwaschen. Sie haben einen Offizier beleidigt, und morgen sollen die Waffen zwischen uns entscheiden.“
„Wenn ich Ihnen morgen gegenübertrete, werde ich Sie für Ihre Unverschämtheit durchprügeln,“ erwiderte Clay. „Der einzige Grund, weshalb ich das nicht gleich thue, ist der, dass Sie auf der Schwelle meiner Thür stehen. Für Sie wäre es besser, wenn Sie mir weder morgen, noch zu irgend einer anderen Zeit begegneten, und ich habe keine Musse, mich auf Zweikämpfe mit irgend jemand einzulassen.“
„Sie sind ein Feigling,“ antwortete der andere ruhig, „und das sage ich Ihnen vor den Ohren meines Bedienten.“
Clay stiess ein kurzes Lachen aus und wandte sich dem in der Thür stehenden Mc Williams zu.
„Reichen Sie mir doch mal meine Pistole, Mac Williams,“ sagte er. „Sie liegt auf dem Bort rechts von der Thür.“
Mc Williams blieb ruhig stehen und schüttelte den Kopf.
„Ach, lassen Sie ihn doch gehen,“ sagte er. „Sie haben ihn ja dahin gebracht, wohin Sie ihn haben wollten.“
„Geben Sie mir meinen Revolver, sage ich Ihnen,“ wiederholte Clay gebieterisch. „Ich werde ihm nicht wehe thun; ich will ihm nur zeigen,