Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

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fuhr Hanko Lee fort. »Es gibt eine unendliche Menge an historischem Material, das längst bis ins Detail abgeglichen worden ist. Dieser Ort steht dem hiesigen so nahe, wie es sonst keiner könnte. Ein Zwilling, eben.«

      »Ein Paralleluniversum?«, fragte Rhodan. »Das erscheint mir allerdings unwahrscheinlich, weil ...«

      »Nein«, fiel Lee ihm ins Wort. »Und ich nehme an, das ist dir bereits klar. Es ist viel mehr als das. Ein Zwilling, dank der Zerozone verbunden. Der andere Teil des Dyoversums.«

      Die Assoziationen, die diese knappe Beschreibung auslösten, jagten Rhodan einen Schauer durch den ganzen Körper. Ein kaltes Kribbeln lief ihm über Rücken und Beine.

      »Die Zerozone?«, fragte er. »Woher kennst du diesen Begriff? Wir nutzen ihn ebenfalls.«

      »Er wurde uns ... überliefert.«

      Mit dieser knappen Erklärung gab sich Rhodan zunächst zufrieden, denn das gesamte Konzept erschütterte ihn. »Was hat es mit dem Dyoversum auf sich? Und inwiefern kannst du von einem anderen Teil reden? Denn das meinst du doch, wenn du von einem Zwilling sprichst, oder?«

      »Es gibt weitaus kompetentere Menschen, die diese Zusammenhänge erklären können. Ich bringe euch nach Terra, vielleicht auch ins Gestänge. Dort werdet ihr alle Antworten bekommen.«

      Noch etwas, das für die Terraner an diesem Ort offenbar so selbstverständlich war, dass Lee es keiner genaueren Erläuterung für nötig erachtete – was mochte es mit diesem Gestänge auf sich haben?

      Rhodan setzte die entsprechende Frage auf die Liste. Gleich hinter die nach Homer G. Adams. »Aber ein wenig kannst du doch bestimmt vom Dyoversum berichten«, verpackte er die Aufforderung mühsam in eine dezent vorgetragene Bitte. Am liebsten hätte er Lee an den Schultern gepackt und geschüttelt.

      Lee griff nach seinem Getränk und nippte bedächtig daran, als müsse er überlegen, ob er diesen Wunsch erfüllen sollte. »Das Universum, das eure Heimat ist«, sagte er schließlich, stellte das Glas ab und fuhr mit dem Zeigefinger über den oberen Rand, dass ein Quietschen ertönte, »ist Teil eines Zwillingsuniversums. Beim Urknall entstanden zwei Universen.«

      Der Kommandant hob die Fäuste, hielt sie dicht beieinander. Die Daumen lagen seitlich an, und nun brachte er deren Spitzen so eng zusammen, dass die Nägel einander antippten.

      »Diese beiden Universen sind an einer Stelle verbunden geblieben oder zusammengewachsen. Du darfst dir diesen Punkt nicht so vorstellen, wie es dieses Modell suggeriert.« Er schob seine Hände ein wenig weiter weg. »Der Ort der Verbindung liegt nicht stabil im Raum, nicht an einem konkreten Platz, sondern ist theoretisch von überallher zugänglich.«

      »Du sprichst von der Zerozone«, sagte Rhodan.

      Lee nickte. »Die Zerozone«, wiederholte er. »Beide Universen sind Zwillinge, und sie haben sich seit dem Urknall ähnlich weiterentwickelt. Die Hälften ähneln einander sehr, als wären sie gespiegelt. Die Entwicklung lief natürlich nicht völlig identisch ab, und unsere Forscher hielten es zunächst für hochgradig unwahrscheinlich, dass ein so komplexes Gebilde wie ein ganzes Sonnensystem auf beiden Seiten mit gleichem Ergebnis entstehen kann ... aber die Realität bewies das Gegenteil. Ein einziger Blick genügte, um diese Schlussfolgerung zu treffen. Dies hier ist dasselbe Solsystem, wie du es kennst. Mit minimalen Unterschieden. Es gibt eine Art Fluss auf höherdimensionaler Ebene, der Materieentwicklung beeinflusst.«

      »Senden Kosmonukleotide für beide Zwillinge identische Informationen aus?«, fragte Rhodan, von dieser Offenbarung schier überwältigt.

      Lee schüttelte leicht den Kopf, um seine Verständnislosigkeit auszudrücken. »Wie ich dir schon sagte, du musst dir wesentlich kompetentere Gesprächspartner für dieses Thema suchen. Ich bin kein Wissenschaftstheoretiker, sondern Angehöriger des Militärs. Du redest mit dem Falschen. Ich weiß nur, was jedes Kind lernt. Sag selbst – in deinem Zwilling gibt es einen Planeten, der die Position der Erde eingenommen hat, richtig?«

      »Korrekt.«

      »Und dieser Himmelskörper ähnelt Terra extrem?«

      »Das stimmt. Ich habe ihn besucht. Seine Bewohner nennen ihn Iya.«

      »Er ist bewohnt?«

      »Überrascht dich das?«

      Lee winkte ab. »Tut es. Aber ich bin, wie gesagt, kein Profi auf diesem Gebiet.«

      »Was du über die Zwillinge und das Dyoversum sagst – sind das gesicherte Fakten?«

      »Du musst mit anderen Menschen reden, Perry Rhodan. Und nun gestatte mir zur Abwechslung eine Frage an dich.«

      »Bitte.«

      »Was genau wollen du und deine Leute hier?«, fragte Lee.

      Dieser simple Satz zog Rhodan den Boden unter den Füßen weg. »Was ... was ich hier will?«, fragte er fassungslos.

      »Ja«, sagte Hanko Lee, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. »Warum seid ihr gekommen?«

      Rhodan dachte an die neue Zeitrechnung, die zwar nicht offiziell galt, die Lee aber sicher nicht rein zufällig erwähnt hatte. Eine Zählung, die den Beginn einer frischen Epoche, das Jahr null, mit der Passage durch die Zerozone gleichsetzte.

      Er dachte daran, dass Lee von diesem Bereich des Dyoversums als seiner Heimat gesprochen hatte.

      Und daran, dass manche die TESS QUMISHA und ihre Besatzung womöglich als Eindringlinge in diese Heimat ansahen.

      »Wir sind zu euch gekommen«, sagte Rhodan schließlich, »weil wir Terra und Luna finden wollten. Wir haben nie aufgehört, unsere Heimat zu suchen.«

      »Ah. Das verstehe ich.«

      Aber Hanko Lee fragte nicht, was zu Hause seit dem Raptus geschehen war, den sie an diesem Ort das CEE nannten. Weil es ihn nicht interessierte und sich für ihn das echte Solsystem hier befand. Für Lee lag das Zuhause nicht im Einstein-Universum, sondern in diesem Zwilling.

      In diesem Moment ahnte Rhodan, dass ihm völlig anders geartete Schwierigkeiten bevorstanden als vermutet. »Mir liegt noch eine Frage auf dem Herzen«, sagte er.

      »Ich werde versuchen, sie zu beantworten.«

      »Kann ich mit Homer G. Adams sprechen?«

      Lee senkte den Blick. »Oh«, machte er. »Ich bedauere, aber das ist unmöglich.«

      4.

      Ein Traumspiel (2)

      In meinem Traum, der kein Traum ist, gibt es für mich keine Zeit.

      Es scheint wie ein einziger, ewiger Augenblick. Trotzdem empfinde ich etwas, während die Erinnerung an mir vorüberzieht.

      Ich habe kein Herz, und doch jubiliert und leidet es, vielleicht weil ich nicht anders kann, als diese Gefühle dort zu verorten. Die Gewohnheit und die begrenzten Möglichkeiten meiner Vorstellungskraft zwingen mich dazu.

      Ich will weitergehen, in das neue Solsystem und in seine Zukunft hineinschauen, aber die Bilder verharren, wo sie zuletzt ankerten: bei Amalia Serran.

      Wie

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