's Heimatbüchle vom Bodensee. Silke Schäfer

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's Heimatbüchle vom Bodensee - Silke Schäfer

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unter den Merowingern und Karolingern über die Welfen, wurde Bayern ab 1180 vom Hause Wittelsbach regiert. Im Jahre 1623 erlangte Bayern die Kurfürstenwürde. Durch das enge Bündnis mit Napoleon wurde Bayern ein Königreich mit erheblichen Gebietsgewinnen, darunter auch Lindau. Der erste König war Maximilian I. Nach der Niederlage von Napoleon wurde Bayern Gebiete zugestanden, die auch mit Ausnahme der Pfalz, die heutigen Grenzen darstellen. 1866 kam es zum deutschen Krieg, bei dem Bayern an der Seite Österreichs eine Niederlage erlitt. Als Folge musste man das Schutz- und Trutzbündnis unterschreiben, dass 1870 zur Teilnahme am Deutsch-französischen Krieg führte. Bayern erkannte den preußischen König als Kaiser des Deutschen Reiches an und wurde somit ein Teil des Deutschen Reiches.

      Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde die Monarchie abgeschafft. So entstand 1919 eine Räterepublik, die aber rasch von der Reichswehr und Freikorps beseitigt wurde. Im Nationalsozialismus wurde Bayern gleichgeschaltet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Bayern amerikanisches Besatzungsgebiet. 1949 wurde Bayern Freistaat und ein Bundesland der Bundesrepublik Deutschland.

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      Schon gewusst?

      Wie nannten die Römer den Bodensee?

      a.) Mare Nostrum b.) Lacus Brigantinus c.) Lacus Germanicus

      Lacus Brigantinus.

      Brigantinum war ein römisches Kastell mit einer Zivilsiedlung am See. Das heutige Bregenz.

      Wieviel Wasser ist im Bodensee?

      48 Milliarden Kubikmeter

      Weißt du, wann der höchste Wasserstand des Bodensees war und warum?

      Am 7. Juli 1817 mit 6,36 m war der höchste Wasserstand. Der Grund war der Vulkanausbruch des Tambora-Vulkans in den Tropen. Durch die Asche und Schwefelteilchen in der Atmosphäre wurden die Sonnenstrahlen abgehalten. Es kam dadurch zu viel Regen und Schnee.

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      Bodensee

      Die heutige Form des Bodensees entstand durch die Eiszeiten, in denen der Alpengletscher nach Norden wanderte und sich in den Untergrund einfräste. In der Riss-Eiszeit formte der Gletscher das Becken. Dann wich der Alpengletscher zurück. Nach der Würm-Eiszeit bildete sich dann der See. Der Bodensee gliedert sich in den Obersee (den Überlinger-See eingeschlossen) und den Untersee (Gnadensee, Zellersee und Seerhein). Der Bodensee ist flächenmäßig der drittgrößte See Mitteleuropas mit 536 km2. (nach dem Plattensee und dem Genfer-See). Die Uferlänge beträgt 273 km. Anrainerstaaten sind die Schweiz (72 km), Österreich (28 km) und Deutschland (173 km).

      Geschichte: In der Jungsteinzeit und Bronzezeit wurden die ersten Pfahlbausiedlungen am Ufer des Sees errichtet. Um 400 v. Chr. siedelten dann die Kelten an. Danach wurde das Gebiet 15 v. Chr. vom römischen Imperium eingenommen. Der Bodensee bekam den Namen Lacus Brigantinus nach dem römischen Ort Brigantinum, dem heutigen Bregenz. Brigantinum wurde die wichtigste Stadt am Bodensee. Die Römer besiedelten die Städte Constantia (heutige Konstanz), Lindau, Tasgetium (heutige Stein am Rhein) und Arbor Felix (heutige Arbon). Die Alemannen drangen 213 ins nördliche Alpenvorland ein und um 500 war der gesamte Bodenseeraum unter alemannischer Herrschaft. 746 wurde das alemannische Herzogtum in das Frankenreich einverleibt. Im 10. Jh. hatten viele Grafen das Sagen rund um den Bodensee. 1273 stand im Zeitalter der Habsburger und viele Städte bekamen Reichsfreiheit und Münzrecht und entwickelten sich zu Handelszentren. 1414-1418 fand das Konstanzer Konzil statt. 1517 begann die Reformation des Glaubens durch Martin Luther. Um 1660 verbreitete sich der Katholizismus: Benediktiner, Zisterzienser und Deutscher Orden prägten durch ihre Klöster die Region. Danach folgten die Bauernbefreiung und die Industrialisierung. Im 19. Jh. entwickelte sich die Textilindustrie im Raum Vorarlberg und der Ostschweiz zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. Anfang des 20. Jh. brachten Graf Ferdinand von Zeppelin und Claude Dornier wichtige Impulse für die Entwicklung im Flugzeugbau. 1900 hebt das erste Luftschiff ab über dem Bodensee.

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      Bodman

      Bodman liegt an der südlichen Seite des Überlinger Sees. Im 9. Jh. wurde hier eine Burg der Karolinger mit dem Namen Potamico errichtet, die von Ludwig dem Deutschen und Karl dem Dicken genutzt wurde. 759 war Othmar dort in Gefangenschaft. 1277 ging die Pfalz in Besitz von Johann von Bodman über. Davor war König Rudolf von Habsburg der Eigentümer. Die Grafen Bodman ließen zwei Burgen und ein Schloss bauen: Die erste Burg – Ruine Altbodman – (627 m) liegt im Westen der Stadt auf dem Bodanrück, die zweite wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Das Schloss aus dem 18. Jh. mit Schlossgarten liegt am südöstlichen Ortsrand.

      Der Künstler Peter Lenk lebt in Bodman. Er hat das Wahrzeichen von Konstanz geschaffen, die Imperia. (siehe Künstler).

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      Bodanrück

      Der Bodanrück liegt zwischen dem Überlinger See und dem Zeller See. Der Zellersee ist ein Teil des Untersees, während der Überlinger See zum Obersee zählt. Der Höhenrücken flacht im Süden langsam ab. Im Norden fällt er sehr steil ab, wie es die Marienschlucht mit ihren Steilwänden (bis zu 200 m) zeigt. Der Bodanrück und der westliche Bodensee zählen zum Naturraum Hegau. Der Bodanrück liegt auf einer Höhe von 395 bis zu 693 m. Auch hier hat die Eiszeit ihre Spuren hinterlassen: leichte Bergrücken wechseln sich ab mit Mooren und Toteislöchern.

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      Schon gewusst?

      Kennst du die Prozession, die von Moos über den See nach Radolfzell führt?

      Eine Wasserprozession.

      1797 starben bei einer schrecklichen Rinderpest viele Tiere. Die betroffenen Bauern der Gemeinden veranstalteten eine Wasserprozession. Geschmückte Boote fuhren über den Zellersee zu den „Hausherren“ Theopont, Senesius und Zeno, den Stadtpatronen von Radolfzell. Diese sollten die Bauern vor einer

      Viehseuche bewahren.

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      Brauchtum und Tradition

      Appenzeller Sennen-Tracht: An Festtagen wie Alpaufzug oder Kirchweih tragen die Bewohner von Appenzell und Umgebung die Appenzeller Sennen-Tracht. Die Tracht besteht aus gelben Hosen, einem weißen Hemd, einer scharlachroten Weste und einem breitrandigen schwarzen Hut. Dazu trägt man weiße Strickstrümpfe und schwarze Schnallenschuhe.

      Büllefest: Die Höri-Bülle, eine besondere Zwiebelart, darf nur auf der Höri angebaut werden. Der alemannische Begriff Bülle heißt Zwiebel. Ihre Farbe ist hellrotbraun, ihre Form relativ flach und bauchig. Die Geschichte des Zwiebel- und Gemüseanbaus reicht ins 8. Jh. zurück. Sie wurde von Reichenauer Geschichtsschreibern schriftlich niedergelegt. Seit 1976 gibt es das Büllefest, das die Gemeinde Moos ausrichtet. Als geschützte geografische Angabe bei der EU ist die Höri-Bülle seit 2014 registriert.

      Schwäbisch-Alemannische Fasnet: Die Schwäbisch-Alemannische Fasnet kommt aus dem bäuerlichen

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