Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen. Henrik Ibsen
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die berühmtesten Dramen von Henrik Ibsen - Henrik Ibsen страница 46
Wie sollt’ er’s auch mit dem Band,
Dem brennheißen, um sich! Zum Satan!
Wer hat mir nur das umgebrannt!
(Sinkt nieder.) Bocksritt über den Genden.
Wer Dir das glauben mag?
Hoch an den schroffesten Wänden
Mit der Braut, – und im Rausch einen Tag;
Stoßende Falken und Weihen,
Trollspuk und ähnlicher Prast,
Liebschaften gleich mit dreien; –
O, Du verruchter Phantast!
(Starrt lange aufwärts.) Da segeln zwei braune Aare.
Gen Süden die Wildgäns’ ziehn,
Und hier soll ich armer Narre
Im Kot waten bis zu den Knien!
(Springt in die Höhe.) Ich will mit! Will baden mich rein in
Des Winds allerwildester Wut!
Will hoch! Will tauchen hinein in
Der Sonne Taufstrahlenflut!
Ich will fort! Ich schwing’ mich zu Pferde;
Ich reit’ mich von Sinn und Verstand;
Ich stürm’ übers Meer und werde
Kaiser von Engelland;
Ja, glotzt nur, ihr Mädels da drunten!
Ich tu,’ was ich mag, annoch.
Was wartet ihr, dumme Tunten –!
Das heißt, – am End’ komm’ ich doch?! –
Halloh! Die Adler da droben, –
Die hat wohl der Schwarze verhext! –
Da hat sich ein Giebel erhoben!
Schau’, schau’, wie das wird und wächst!
Ein Bauwerk aus Berg und Wolke!
Haha, jetzt kenn’ ich mich aus!
Breit winkt die Tür allem Volke, –
Das ist Großvaters neugebaut Haus.
Dem alten Gebälk ging’s zuleibe,
Der Hecke gab man den Rest.
Das glitzert von jeder Scheibe,
Im großen Saal, da ist Fest!
Da messert die Plappertasche,
Der Propst, an sein Glas und girrt; –
Da schmeißt der Kapitän seine Flasche,
Daß der Spiegel in Scherben zerklirrt. –
Laß fahren dahin! Laß fahren!
Schweig, Mutter; wir machen’s nicht gut!
Der reiche Jon Gynt mag nicht sparen, –
Ein Hoch auf das Gyntische Blut!
Was ist das für ein Gezeter!
Was für ein Gelärm’ und Gejohl’!
Der Kapitän ruft nach Peter, –
Der Propst will ausbringen mein Wohl.
Hinein denn, entgegengenommen
Dein Urteil von jedem im Saal! –:
Von Großem, Peer, bist Du kommen,
Und Großes noch wirst Du einmal!
(Springt vorwärts, rennt jedoch mit der Nase gegen einen Felsblock, fällt hin und bleibt liegen.)
(Eine Berglehne mit großen rauschenden Laubbäumen.)
(Sterne blinken durchs Laub; Vögel singen in den Baumkronen. Ein grüngekleidetes Weib geht auf der Lehne. Peer Gynt folgt ihm unter allerhand verliebten Gebärden.)
Die Grüngekleidete (bleibt stehen und kehrt sich um.)
Ist’s wahr?
Peer Gynt (schneidet sich mit dem Finger über die Gurgel.)
Ich heiße nicht wahrer Peer, –
Und Du bist nicht wahrer eine bildsaubre Dirn!
Willst Du mich haben? Du bekommst es nicht schwer,
Sollst nichts zu tun haben mit Nadel und Zwirn,
Magst Dich mit Speisen nach Herzenslust stopfen,
Will Dich auch niemals beuteln oder schopfen –
Die Grüngekleidete.
Nie auch mich schlagen?
Peer Gynt. Nein; so zu fragen!
Ein Königssohn wird doch nicht Weibsleute schlagen.
Die Grüngekleidete.
Ein Königssohn?
Peer Gynt. Ja!
Die Grüngekleidete.
Ich bin Dovrekönigs Kind.
Peer Gynt.
Bist Du? Schau’, schau’, was für Leute wir sind!
Die Grüngekleidete.
Drinnen in Ronde hat Vater sein Schloß.
Peer Gynt.
Mutters Palast ist ein wahrer Koloß.
Die Grüngekleidete.
Kennst Du meinen Vater? Den König Brose?
Peer Gynt.
Kennst Du meine Mutter? Die Königin Aase?
Die Grüngekleidete.
Brüllt Vater, bersten die größten Blöcke.
Peer Gynt.
Schilt Mutter, schießen sie Purzelböcke.
Die Grüngekleidete.
Vater, der springt dir im Tanz bis ans Dach.
Peer Gynt.