Apokalypse Pallantau. Arno Endler

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Apokalypse Pallantau - Arno Endler heise online: Welten

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zwanzig Grad problemlos möglich war.

      Er ist der einzige Mann außer mir im Umkreis von fünfzig Kilometern, dachte Parrer und musste gleichzeitig schmunzeln. Kein Wunder, dass Nahita ein Mädchen erwartete, bei der geballten Frauenpower der Farm.

      „Wir kümmern uns um die LR-Kommunikation“, verkündete Gira und zerrte Scala mit sich.

      Parrer sah den beiden jungen Frauen nach. Giras nackte Beine und Arme irritierten ihn stets aufs Neue. Das Farmgirl stammte von Permes, der 201. Heimat des Menschenraums, eine Welt voller gewaltiger Gletscher und eisbedeckter Kontinente, auf der nur ein schmaler Streifen rund um den Äquator bewohnt war. Aber auch in diesem grünen Vegetationsgürtel stiegen die Temperaturen selten über zehn Grad. So war das erste, was Gira auf Rannuiemmi getan hatte, die übliche Siedlermontur, ein multifunktionaler Stoff, der wenig körperformbetonend und mausgrau gefertigt worden war, mit einer Schere zu bearbeiten. Herausgekommen waren eine Shorts, die knapp den halben Oberschenkel bedeckte, und als Oberteil ein Unterhemd in Form eines ärmellosen Shirts. Gira zog viele Blicke auf sich, wenn sie mit zum Raumhafen oder nach Marketplace reiste, um dort die Ernte zu verkaufen und Ersatzteile zu besorgen. Die gaffenden Männer interessierten sie jedoch nicht. Es verging allerdings kaum ein Tag, an dem sie sich nicht über die unerträgliche Hitze beschwerte.

      „Schmeckt´s dir nicht?“, erkundigte sich Nahita bei Parrer und riss ihn so aus den Gedanken. Er fühlte sich ertappt. „Doch, doch, Ita. Ich mache mir nur Sorgen um die LR-Kommunikation. Der Ausfall der Verbindung nach Mount Elias ist nicht gut.“

      „Es sind noch Wochen bis zur Geburt. Außerdem wird Gira die Störung schon beheben. Sie kann das, wie du weißt.“

      Parrer hob abwehrend die Hand. „Ja. Ich vertraue ihr.“ Er wandte den Blick ab und gab sich den hoffnungsvollen Ausblicken auf eine bessere Zukunft hin. Wie an einer Perlenschnur aufgereiht, markierten Landvermesser bereits jetzt die Parzellen, die für die neuen Kolonisten vorbereitet wurden. Dann gab es auch Nachbarn zur anderen Seite hin. Und es würde neu errichtete, die Datenübertragungsraten des Loqui-Rete bei ihnen deutlich verbessernde Verstärker geben.

      Parrer war nicht aufgefallen, dass er aufgegessen hatte. In seinen Ohren brummte es plötzlich dumpf, als hätte er Wasser in den Gehörgängen. Irritiert bemerkte er, dass der Teller vor ihm auf der Tischplatte wanderte. Alles zitterte, der Boden unter seinen Füßen, der Stuhl, auf dem er saß. Nahita und Genba waren verstummt.

      Parrer sprang auf. „Das ist noch ein Beben!“

      Nahita nickte. „Nachbeben sind die Regel, nicht die Ausnahme“, versuchte sie eine Erklärung.

      Parrer tippte auf seine Armilla, doch das LR-Netzwerk war weiterhin offline. „Verdammt! Ich muss Gira helfen. Wir brauchen Informationen.“ Er stürmte aus dem Zimmer. Die Nachricht des Pallantauriers ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. MUTTER WIRD STERBEN.

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