Der neue Dr. Laurin Box 1 – Arztroman. Viola Maybach

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Der neue Dr. Laurin Box 1 – Arztroman - Viola Maybach Der neue Dr. Laurin Box

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brach in Gelächter aus. Bis eben war er angespannt und blass gewesen, die Sache mit der kleinen Susie Strasser und das nachfolgende unangenehme Gespräch mit Lisa Kröger hingen ihm nach. Jetzt aber fiel zumindest ein Teil dieser Anspannung von ihm ab. »Weißt du was? Du wirst dich niemals ganz sicher fühlen, und wahrscheinlich bist du deshalb so eine gute Ärztin. Du suchst immer nach der Wahrheit, auch dann noch, wenn du sie schon gefunden hast.«

      »Das war sehr hübsch ausgedrückt. Aber jetzt entschuldige mich bitte, ich möchte noch einmal nach meiner Patientin sehen – und nach deren Eltern.«

      »Wolltest du nicht längst zu Hause sein?«

      »Ich habe angerufen, dass ich später komme, Kyra weiß Bescheid, und sie schafft es durchaus, einmal allein zu essen. Die anderen kommen alle später.«

      Ingo sah Antonia nach, wie sie mit langen Schritten zur Tür eilte. Schade, dass sie nicht in seiner Klinik anfangen wollte. Eine Kollegin wie sie hätte er sehr gern an seiner Seite gehabt, aber sie hatte ja andere Pläne.

      Antonia aber beugte sich schon wieder über Susie Strasser. Das Fieber war zurückgegangen, die Medikamente schlugen an. »Es geht ihr schon besser«, sagte sie zu Susies Eltern.

      Sönke Strasser erhob sich und ergriff mit beiden Händen Antonias rechte Hand. »Wir werden Ihnen nie vergessen, was Sie für Susie getan haben, Frau Dr. Laurin.«

      »Ich bin sehr froh, dass sie auf dem Weg der Besserung ist, Herr Strasser«, erwiderte Antonia.

      Anke Strasser hatte Tränen in den Augen, als auch sie sich bedankte.

      Antonia blieb noch eine Weile bei ihnen, weil sie merkte, dass es auch ihr selbst gut tat, noch bei dem kleinen Mädchen zu sitzen, für das sie sich eingesetzt und dem sie vielleicht das Leben gerettet hatte. So würde es nicht immer sein. Manchmal konnten Ärzte ein Leben nicht retten, obwohl sie alles dafür taten. Aber wenn es gelang, so wie dieses Mal, dann war es eins der schönsten Gefühle der Welt.

      *

      »Und? Hast du etwas herausgefunden?«, erkundigte sich Leon, als Andreas Brink sein Büro betrat.

      »Der Herr Friedrich erinnert sich nicht, das habe ich ihm geglaubt. Bei Herrn Fröbel bin ich beinahe sicher, dass er lügt. Wenn du mich fragst, hat er zugestochen. Das hat ja auch Herr Buder vermutet, wobei der aber leider nicht direkt gesehen hat, wie Herr Fröbel zugestochen hat. Aber offenbar war ja sonst niemand anwesend, also …«

      »Na ja, theoretisch kommt auch Herr Buder als Täter in Frage – oder nicht?«

      »Die Kollegen hatten ihn im Verdacht, aber er hat überzeugend dargelegt, dass er keinerlei Motiv hat. Während die beiden Herren, die sich geprügelt haben, offenbar nicht zum ersten Mal aneinandergeraten sind.«

      Leon nickte, das wusste er bereits, aber dieses Wissen behielt er für sich. Er fand nicht, dass er seinem Schwager Einzelheiten einer offenbar etwas komplizierten Liebesgeschichte erzählen musste, zumal diese Einzelheiten zur Aufklärung sicherlich nichts beitrugen. Stattdessen fragte er: »Fingerabdrücke?«

      »Das wäre der Idealfall.« Andreas grinste seinen Schwager müde an. »Aber alles ist verschmiert und verwischt, damit kann vermutlich niemand mehr etwas anfangen. Unsere Spurensicherung hat sich alle Mühe gegeben, aber es ist bislang nichts Vernünftiges dabei herausgekommen.«

      »Und was heißt das jetzt? Dass der mutmaßliche Täter ungeschoren davonkommt?«

      »Nicht so schnell, nicht so schnell, Herr Doktor! Diese Kneipe, vor der das passiert ist, war voller Leute. Ein paar Gäste haben wir schon ausfindig machen können. Zwei haben ausgesagt, dass Herr Fröbel den Herrn Friedrich nicht in Ruhe gelassen hat, obwohl der ihn mehrfach dazu aufgefordert hat. Vielleicht finden wir auch noch jemanden, der zufällig aus dem Fenster gesehen hat.«

      »Ich wünsche euch viel Glück. Den Herrn Fröbel entlassen wir übrigens morgen früh. Über Nacht behalten wir ihn noch hier, zur Vorsicht.«

      »Gut. Falls noch Fragen auftauchen, komme entweder ich wieder oder ich schicke jemanden anders vorbei. Danke für den Kaffee, Leon.«

      »Gerne. Ich wünsche euch viel Erfolg.«

      Sobald Andreas gegangen war, wählte Leon die Privatnummer von Schwester Marie. Sie meldete sich schon nach dem ersten Klingeln.

      »Sie haben doch nicht etwa auf meinen Anruf gewartet, Marie?«

      »Chef! Ist etwas passiert? Wenn Sie anrufen …« Sie unterbrach sich. »Ist etwas mit Eva Maischinger?«

      »Seltsam, dass Sie nach ihr fragen, Marie. Über Frau Maischinger wollte ich nämlich mit Ihnen sprechen. Sie haben doch wieder Nachtdienst?«

      »Ja, noch die ganze Woche.«

      »Wenn Sie etwas früher kommen könnten? Dann hätten wir Zeit für ein Gespräch. Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen. Es könnte wichtig sein.«

      »Sie verstehen es, jemanden neugierig zu machen«, stellte Schwester Marie fest. »Ich werde früher da sein, bis nachher also.«

      Leon stand auf und streckte sich, dann bat er Moni Hillenberg um eine weitere Tasse Kaffee.

      *

      »Klar hat er dich niedergestochen«, sagte Sascha, »wer denn sonst? War ja niemand da außer ihm. Und mir natürlich. Die Bullen hatten zuerst mich im Verdacht, weil ich dieses blöde Messer mitgenommen habe.«

      »Dich?«, fragte Marco. »Warum hättest du mich denn niederstechen sollen?«

      »Das habe ich sie auch gefragt. Ich habe kein Motiv. Es war auf jeden Fall blöd von mir, dass ich das Messer mitgenommen habe. Ich dachte irgendwie, es würde euch Ärger ersparen. Also, vor allem natürlich Tom, der das eigentlich gar nicht verdient hat. War so ’ne Art Kurzschlusshandlung. Man macht ja manchmal komische Sachen, wenn man unter Druck steht. Zu blöd aber auch, dass du dich nicht erinnerst.«

      Marco sah Sascha nachdenklich an. »Ganz ehrlich jetzt: Auch wenn ich mich erinnern könnte, würde ich nichts sagen. Er ist ein Mistkerl, aber dass sie ihm einen Mordversuch anhängen, finde ich übertrieben. Er hat mich bestimmt nicht umbringen wollen. Er hatte zu viel getrunken, und er war sauer, weil ich ihm eins auf die Nase gegeben hatte.«

      Sascha nickte, so sah er das auch. »Ich war ja gerade bei ihm, er ist sauer, weil sie ihn erst morgen entlassen. Und er hat nicht nach dir gefragt, das ist mies von ihm. Aber andererseits … er ist ein armes Schwein. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken.«

      »Aber er hätte nicht über Eva herziehen dürfen«, sagte Marco. »Das verzeihe ich ihm nicht.«

      »Ach ja, die Eva … Die war gestern ja auch hier, hat sie dich noch besucht?«

      Marco starrte Sascha an, als hätte dieser plötzlich angefangen, Chinesisch zu sprechen. »Eva? Hier in der Klinik? Die weiß doch gar nicht, dass ich hier bin! Wieso hätte sie da auf die Idee kommen sollen, mich zu besuchen? Außerdem redet sie nicht mehr mit mir, seit sie sich von mir getrennt hat.«

      »Sie war irgendwie komisch – aber ich habe sie nur ganz kurz gesehen. Eine Schwester war bei ihr, so eine ältere, die hat nicht gewollt, dass ich mit ihr rede und mich aufgefordert, dass ich ihr helfe, sie in ein Zimmer zu bringen.«

      »Als

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