Süßer Rache-Engel. Anonym
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Ein solches Unterfangen war viel zu großartig, um in der Sprache der Ethik darüber zu reden.
Ich würde — wie ich wußte — die Heilige der Lust werden.
2
Am nächsten Morgen stand ich sehr früh auf, duschte und bereitete mich sorgfältig auf einen Besuch in Karls Büro vor. Als Vorwand für diesen Besuch wollte ich eine Anzahl von Briefen benutzen, die er mir im Laufe der Jahre geschrieben hatte.
Ich zog ein einfaches Kleid mit Blumenmuster an. Es verbarg eher die natürliche Form meines Körpers als sie zu akzentuieren. Ich wollte das Bild einer bescheidenen Frau präsentieren, die zu einem rein geschäftlichen Besuch gekommen war.
Als ich in seinem Büro ankam, begrüßte mich seine Sekretärin zwar sehr ruhig, aber ihr Gesicht verriet doch so etwas wie Schock.
„Ist Karl da?“
Sie wurde nervös und rannte beinahe in sein Büro.
Ich hörte leises Stimmengemurmel, dann kam die Sekretärin wieder heraus und ließ die Tür offen.
Ich ging hinein.
Karl saß hinter seinem Schreibtisch. Auch er machte einen sichtlich nervösen Eindruck.
„Warum bist du hergekommen?“ fragte er.
Ich beantwortete seine Frage nicht sofort, sondern setzte mich erst einmal auf einen Stuhl ihm gegenüber. Dann holte ich die Briefe aus meiner Handtasche.
„Hier sind sie, Karl. Ich dachte, daß du sie wahrscheinlich ganz gern haben möchtest.“
Ich legte die Briefe auf den Schreibtisch.
Karl sah sie an, griff danach und brachte sie schnell in einer Schublade unter. Er drückte die Lade mit einem leisen Knall zu und blickte mich an.
Seine Augen verrieten Angst und Erwartung.
In diesem Moment hätte ich doch beinahe die Nerven verloren. Aber während ich ihn beobachtete, begriff ich mehr und mehr, daß er mir gehörte. Falls jemals eine Frau einen Mann besessen haben sollte, so besaß ich Karl.
„Du siehst ja so erschrocken drein, Karl“, sagte ich.
Er murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, dann stand er auf und begann nervös im Büro hin und her zu gehen. Schließlich blieb er vor dem Schreibtisch stehen und sagte: „Es ist alles vorbei.“
Ich lächelte ihn an und erwiderte: „Natürlich ist alles vorbei, aber wir sind doch erwachsen. Wir können doch immer noch eine intelligente Unterhaltung führen, oder? Das hat doch gar nichts mit deiner Ehe zu tun.“
Armer Karl! In ihm tobten jetzt wohl so viele widersprüchliche Gefühle, daß er nicht imstande war, mich richtig anzusehen.
„Nun … ich habe diese Briefe zurück“, sagte er. „Was gibt’s denn sonst noch?“
Er stand am Fenster und blickte auf die Stadt hinaus.
Dies war der Moment der Wahrheit für mich. Ich hatte einen sehr verwickelten Plan entworfen. Aber … würde ich auch imstande sein, ihn auszuführen?
Karl trug seinen braunen Tweedanzug, der mir immer am besten gefallen hatte. Es war ein Anzug, der Karls Sanftheit betonte und seine Fähigkeit oder Neigung zu gewalttätigem Sex verbarg.
Trotz seiner Leidenschaft und seines Verrats an mir war Karl im Grunde genommen ein sanfter und schwacher Mann. Das wußte ich. Sein Leben bestand aus einer ganzen Reihe größerer Leidenschaften, und jede von ihnen führte ihn in einen unbekannten Bereich. Karl hatte schon vor vielen Jahren die Kontrolle und Herrschaft über sich selbst verloren. Jetzt waren es die Frauen, die seinem Leben die Richtung gaben.
Fünf Jahre lang war ich es gewesen. Jetzt bewegten wir uns beide in verschiedene Richtungen.
Würde ich mich ihm noch einmal anschließen können?
„Ja“, antwortete ich. „Da ist noch etwas anderes. Als deine Ex-Geliebte habe ich wohl ein gewisses Anrecht darauf, zu erfahren, ob du mit Lucia glücklich bist.“
„Sehr glücklich.“
„Das hört sich ja sehr überzeugend an.“
„Lucia ist eine wundervolle Frau.“
Danach herrschte ziemlich lange Schweigen.
Ich raffte all meinen Mut zusammen, stand schließlich auf und ging zu ihm hinüber. Ich legte meine Hand sehr, sehr sanft auf seinen Arm. Ich konnte jeden Muskel in seinem gespannten Körper spüren.
Karl zog sich heftig zurück, drehte sich um und funkelte mich wütend an.
„Was willst du?“
Ich gab ihm keine Antwort darauf, weil es nicht möglich war, mit Worten auszudrücken, was ich wollte.
Wie eine Vision tauchte wieder dieses Bild vor meinem geistigen Auge auf … Karl und Lucia zusammen im Bett. Ganz deutlich konnte ich mir die beiden vorstellen; Karl von Leidenschaft gepackt, Lucias Körper bereit, ihn zu empfangen.
Meine Hand berührte erneut diesen Anzugstoff. Meine Fingerspitzen spielten damit. Dann sagte ich zu Karl: „Du bist ein Kind, Karl. Solange wir zusammen waren, wußte ich, daß du ein Kind bist, aber ich habe es dir nicht gesagt. Ich habe dir nicht gesagt, daß der Körper zu mehr bestimmt ist als nur zu diesen kurzen Zeitspannen der Lust, wenn wir — wie die Tiere — übereinander hergefallen sind.“
Als Reaktion auf diese Beleidigung verkrampfte sich sein Körper. Ich bestritt seine Sexualität, also glaubte er, daß ich auch seine Männlichkeit in Frage stellen wollte.
„Was wir miteinander hatten, ist zu Ende, aber ich kann dir immer noch von Nutzen sein, wenn auch auf andere Art. Glaube mir, Karl … obwohl oder gerade weil du verheiratet bist, kann ich dir immer noch sehr viel vom Leben zeigen.“
Jetzt weiteten sich seine Augen.
Ich wußte, daß er sich bemühte, ein plötzlich aufsteigendes Verlangen zu unterdrücken. Ich sah die feinen Schweißperlen auf seiner Stirn glitzern.
„Hör auf mich, Karl. Ich habe dich verloren, aber ich bin dir immer noch treu ergeben. Es ist eine absolut selbstlose Ergebenheit. Ich will weiter nichts, als daß du in deinem Leben restlose Erfüllung findest.“
Meine Hand befand sich jetzt zwischen seinen Beinen. Obwohl ich sehr erregt war, hatte ich mich vollkommen unter Kontrolle. Ich begann mit meinem Experiment.
Karl stand stocksteif da, als ich den Reißverschluß an seinem Hosenschlitz aufzog.
„Nicht …!“ protestierte er schwach.
„Karl, du mußt deine Hemmungen verlieren und dich gehenlassen“, sagte ich. „Ich bin