Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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wollen Sie denn, Kid?«

      »Sie müssen mir die Kugel herausholen.«

      »Ich? Sind Sie verrückt?«

      »Dann… dann werde ich hier elendiglich eingehen!«

      »Warten Sie’s ab.«

      Doc Holliday verließ den Zellengang und warf die Bohlentür hinter sich zu.

      Drei Minuten später stand er vorm Haus von Doc Sommers.

      Die Haushälterin des Arztes blickte ihn verwundert an.

      »Doktor Holliday?«

      »Ja, sagen Sie bitte dem Doc, daß drüben ein neuer Patient eingetroffen ist.«

      »Im Jail?«

      »Im Jail.«

      Holliday machte kehrt und ging zum Office zurück.

      Da traf auch der Marshal schon wieder ein.

      »Damned, Doc, was ist passiert?«

      »Wie man’s nimmt. Wir haben einen Gefangenen mehr im Jail.«

      Doc Sommers kam herein.

      »Schon wieder einen?« fragte er.

      Holliday nickte. »Ja. In der dritten Zelle von hinten.«

      Wyatt nahm den Schlüssel und ging mit dem Arzt.

      Es dauerte noch eine ganze Weile, bis der Texaner zurückkam.

      Die drei Freunde standen im Office beieinander. Und Luke Short erklärte: »Ich habe Hastings erst einmal den Standpunkt erklärt. Dieser dreckige Halunke gefällt mir schon lange nicht. Leute, die in seinem Boardinghouse verkehren, gehören wirklich alle ins Jail.«

      Wyatt Earp saß wieder hinterm Schreibtisch und hatte den Kopf in die rechte Hand gestützt. »Eines verstehe ich an der Geschichte nicht: Die vier Kerle machen doch wirklich nicht den Eindruck, als ob sie es wert wären, daß man sich ihretwegen die Finger verbrennt.«

      »Ganz sicher nicht«, entgegnete Doc Holliday. »Aber vielleicht ist ihr Geld es wert.«

      »Geld?« knurrte der Riese. »He, da liegen ihre Klamotten auf dem Bord drüben. Von Geld kann da wohl nicht die Rede sein.«

      »Sie brauchen es ja nicht bei sich zu haben, aber vielleicht hatten sie welches in Aussicht.«

      Wyatt nickte. »Ja, das ist sehr gut möglich. Offenbar hatten sie irgendeine schiefe Sache vor, bei der wir sie gestört haben. Und Fleming und Hastings wußten was von der Geschichte und wollten davon profitieren.«

      So sehr der Texaner sich auch bemühte, er konnte nicht herausbringen, was die Banditen vorgehabt hatten. Sie versperrten das Jail und das Office und gingen hinten zum Russianhouse von Nellie Cashman, um das Abendbrot einzunehmen.

      Die Inhaberin des Hotels freute sich königlich, als sie den Marshal erblickte. Insgeheim war sie in den stolzen und gutaussehenden Mann aus Missouri, der einen so großen Namen hatte, verliebt. Doc Holliday wußte längst darum, aber als wahrer Gentleman hütete er das kleine Geheimnis der schönen Frau.

      Nachdem die beiden Dodger sich mit einem Bad erfrischt hatten, nahmen sie nach langer Zeit wieder einmal zusammen mit dem Texaner das Abendbrot ein.

      »Und wie soll es jetzt weitergehen?« wollte der Texaner wissen.

      »Das weiß ich selbst noch nicht«, entgegnete der Marshal. »Höchstwahrscheinlich werde ich einmal nach Martini reiten. Ich habe am Roten See so viel davon gehört. Da gibt es ganz sicher noch Wichtigeres aufzuspüren, als wir bis jetzt aufgespürt haben.«

      Die Hotelinhaberin trat an den Tisch und erkundigte sich, ob es geschmeckt habe. Sie hatten ihren Ehrengästen das beste auftragen lassen, was Küche und Keller zu bieten hatten.

      Die drei Männer bedankten sich.

      »Jetzt sollten Sie sich aber zu­nächst tüchtig ausschlafen«, meinte Miß Cashman.

      Der Marshal nickte. »Das werden wir auch tun. Wir machen nur noch einen kleinen Spaziergang.«

      Als sie draußen vor der Tür standen, schlug Doc Holliday vor:

      »Wir sollten am besten in die Prärie hinausgehen. Da laufen wir wenigstens nicht Gefahr, wieder irgendwo in die Tinte zu treten.«

      Aber sie gingen nicht hinaus in die Prärie, sondern hinauf zur Allenstreet und schlenderten über die Vorbauten an den Saloons vorbei.

      Als sie die große Eckschenke, den lichterfüllten Crystal Palace, passierten, blieb der Marshal stehen. Durch eines der Fenster konnte er einen Blick auf die Theke werfen, an der etwa sieben oder acht Männer standen. Einer von ihnen hatte sich weit vornübergebeugt und den Kopf gesenkt. Er schien im Stehen zu schlafen.

      Das war an sich nichts Besonderes – wenn dem Marshal an diesem Mann nicht etwas aufgefallen wäre. Seinem rechten Ohr fehlte die obere Hälfte.

      Wyatt zog die Brauen zusammen und schloß die Augen für eine Sekunde. Was hatte noch der Geistesschwache in Fairbanks gefaselt…?

      Doc Holliday, der bemerkte, daß Earp nicht nachgekommen war, kam zurück und blieb neben ihm stehen.

      »Gibt’s was?«

      »Sehen Sie sich den Mann da drüben an der Theke mal an.«

      »Der schläft.«

      »Ja und?«

      »Phi!« machte da der Spieler. »Dem fehlt ja die halbe Ohrmuschel.« Und dann warf er den Kopf herum. »He, Sie denken an den Verrückten aus Fairbanks!«

      »Ja.«

      Holliday lachte. »Wenn wir allen Leuten, denen ein Stück vom Ohr fehlt, nachlaufen wollten, hätten wir eine Menge zu tun.«

      »Ja, ja.«

      Dennoch blieb der Missourier nachdenklich stehen.

      Jetzt kam auch der Texaner zurück.

      Wyatt deutete auf den Mann an der Theke. »Haben Sie den in der Stadt schon einmal gesehen?«

      Luke bückte sich und sah durch das Fenster. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich glaube nicht. Sie meinen doch den Burschen, dem das halbe Ohr fehlt?«

      »Ja.«

      »Ich glaube nicht, daß ich ihn schon gesehen habe. Das heißt, ich müßte sein Gesicht sehen.«

      »Das werden wir gleich haben.«

      Die beiden Männer traten in die Schenke, während Doc Holliday im Eingang stehenblieb.

      Der Lärm, der in dem großen zweiteiligen Schankraum herrschte, ebbte sofort ab, als die Zecher und Spieler die beiden Männer bemerkt hatten, die jetzt eingetreten waren.

      Drüben

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