Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Galgenmänner ihre Geißeln über Arizona schwangen, machten sie wieder von sich reden.

      *

      Ike Clanton hatte die Allenstreet passiert und ritt durch die Gasse, in der Rozy Gingers Bar lag. Der Rancher blickte weder rechts noch links, scherte sich nicht um die Leute, die gaffend stehenblieben, als sie ihn erkannten.

      Unten am Rande der Miner Camps lenkte er nach Osten hinüber und hielt plötzlich seinen Rappen an.

      Von der Gassenmündung aus sah er drüben vor Fleggers Bar das Pferd seines Vetters Jerry stehen.

      Ike ritt auf die Schenke zu, glitt aus dem Sattel, warf die Zügelleinen über den Querholm und betrat den Vorbau.

      Die Verblüffung, die die Leute im Schankraum von Fleggers Bar ergriff, als sie den Eintretenden erblickten, war unbeschreiblich.

      Luke Short stand vorn an der Theke und maß den einstigen Desperado mit scharfem Blick.

      Den beiden Frauen war ein Ausruf des Schreckens entfahren.

      Doc Sommers hatte zusammen mit Doc Baxter den Verband angelegt. Sie waren eben damit beschäftigt, ihn zu verknoten.

      Der größte Schreck jedoch stand im Gesicht Jerry Clantons.

      Namenlose Verwunderung malte sich auf dem Gesicht des Ranchers.

      Ike Clanton tippte an den Hutrand und machte zwei Schritte auf den Tisch zu.

      Jetzt konnte er das Gesicht des Mannes erkennen, den man dort verband.

      »Doc Holliday?« sagte er leise.

      »Ja, Doc Holliday«, kam es von den Lippen des Sheriffs.

      Ike warf den Kopf hoch und fixierte Jerry.

      Sofort sah er, daß der entwaffnet war – und zog einen falschen Schluß.

      Mit raschen Schritten ging er um den Tisch herum.

      Klatsch! Klatsch!

      Die beiden Ohrfeigen waren so gewaltig, daß sich der Bursche mehrmals um die eigene Achse drehte und genau dort wieder zu Boden glitt, wohin ihn Luke Short vor kurzem geschickt hatte.

      Der Texaner rief: »Wahrscheinlich kann dem Burschen eine doppelte Tracht Prügel nichts schaden, aber an dieser Geschichte trägt er keine Schuld. Doc Holliday ist von einem anderen Schurken niedergeschossen worden.«

      Der Rancher hatte das Wort ›anderer Schurke‹ sehr wohl herausgehört.

      Er wandte den Blick wieder dem Spieler zu.

      »Sehr schlimm?«

      »Ja«, entgegnete der Texaner, »sehr schlimm.«

      Ike biß die Lippen aufeinander. Dann gab er seinem Neffen einen Wink mit den Augen, die Schenke zu verlassen.

      Jerry blickte den Sheriff an und sah dann zu seinem Revolver hinüber.

      Luke nickte.

      Da hob der Bursche seine Waffen auf und verließ mit eingezogenem Schädel die Schenke.

      »Ich glaube, mit dem werden Sie noch eine ganze Portion Ärger bekommen«, sagte der Sheriff.

      »Ja«, entgegnete Ike, »das Gefühl habe ich auch.« Er tippte wieder an den Hutrand und ging ebenfalls zur Tür. Da blieb er noch einmal stehen und drehte sich um. Seine Augen ruhten auf dem Körper des Spielers.

      »Sie wissen nicht, wer es war, Sheriff?«

      »Nein, noch nicht.«

      Die Tür fiel hinter Ike Clanton zu.

      Jerry saß schon auf seinem Pferd.

      Ike trat an ihn heran und blieb neben ihm stehen.

      »Hör zu, Junge, ich sage es dir jetzt zum letztenmal. Wir sind hier weder in Texas noch irgendwo in Kentucky. Du wirst dich anständig benehmen, verstehst du?«

      »Ich bin ein Clanton! Und ich werde…«

      »Eben, weil du ein Clanton bist«, unterbrach ihn der Rancher, »wirst du dich anständig benehmen. Und wenn du das nicht kannst, Jerry, dann wäre es besser für dich, wenn du nicht hierhergekommen wärst.«

      Ike wandte sich um und zog sich in den Sattel.

      »Vorwärts!«

      »Wohin?« fragte der Bursche trotzig.

      »Auf die Ranch. Wohin sonst?«

      Der Brusche trabte los.

      Ike ritt ein Stück hinter ihm her und blieb in der Mündung der Dritten Straße stehen. Er hatte soeben am anderen Ende einen Mann gesehen, der aus der Fremontstreet kam und langsam auf die Allenstreet zuhielt.

      Ike nahm sein Pferd herum und ritt ihm entgegen.

      Noch ehe der Marshal die Allen­street von oben her erreicht hatte, hielt Ike vor ihm. Die beiden Männer blickten einander in die Augen.

      »Wie ist das passiert mit dem Doc?« erkundigte sich Ike.

      Wyatt zog die Brauen zusammen. »Mit dem Doc? Wovon sprechen Sie?«

      Sollte er etwa gar nichts wissen? überlegte der Rancher.

      »Doc Holliday ist doch niedergeschossen worden.«

      Eine fahle Blässe überzog plötzlich das Gesicht des Missouriers. Er schluckte.

      »Was ist passiert?« kam es heiser aus seiner Kehle.

      Da rutschte der Rancher aus dem Sattel.

      »Ich weiß auch nichts Näheres, Marshal. Vor ein paar Minuten sah ich vor Fleggers Bar den Gaul meines Vetters. Sie wissen ja, daß ich den Burschen suchte, und deshalb betrat ich die Schenke. Zuerst sah ich Luke Short und dann die Frauen und Doc Sommers und Doc Baxter. Doc Holliday lag auf dem Tisch. Ich glaube, sie haben ihm eine Kugel aus dem Rücken geholt. Ich vermutete schon, daß Jerry da etwas angestellt hätte, weil der Tex ihm die Revolver abgenommen hatte, und gab ihm ein paar Ohrfeigen. Aber Luke Short sagte mir, daß er nichts mit der Sache zu tun hätte.«

      Das Gesicht des Marshals war plötzlich verändert. Es wirkte wie versteinert. Graphitgrau schien seine Haut geworden zu sein. Er hatte die Fäuste geballt. Aber völlig ruhig stand er da. Kein Muskel an ihm bewegte sich.

      »Ist er – tot?«

      »Nein«, entgegnete der Rancher, »das heißt, ich weiß es nicht.«

      Wyatt nickte. »Thanks, Ike.« Er wollte weiter.

      Da hielt der Rancher ihn mit der Linken auf.

      »Tut mir leid, Wyatt.«

      Wyatt nickte. »Schon gut.«

      Er ging mit großen, federnden

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