Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 12 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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eine blutige Spur.

      Wyatt zog, und die Kugel stieß den Mann zurück.

      Der Marshal war indessen vorsichtig genug, nicht sofort auf das Fenster zuzustürmen, um hinauszuspringen. Denn es war ja, nach dem, was er vor einer Dreiviertelstunde im Liverystable des O. K. Corrals gehört hatte, nicht ausgeschlossen, daß draußen noch weitere Heckenschützen auf ihn lauerten.

      Die Eingangstür flog auf, und die riesige Gestalt des Texaners erschien in der Halle.

      »Wyatt!« brüllte er, als er den Marshal links in einer Türnische am Boden knien sah.

      Der Marshal hatte den Revolver in der Faust.

      »Hinten am Fenster!« rief der Missourier dem Freund zu.

      Luke Short nickte und verschwand sogleich wieder durch die Tür.

      Er rannte um die längere Ecke des Hauses herum, doch als er die Südfront erreicht hatte, versperrte ihm das etwas offenstehende Tor den Blick auf die Seite, an der das Flurfenster lag.

      Langsam entfernte sich der Tex vom Haus.

      Nichts! Der Platz vor dem Fenster war leer. Luke sah die zertrümmerten Scheiben und gleich darauf sah er auch den Marshal am Fenster erscheinen. Er schüttelte den Kopf.

      Da sprang Wyatt durch das Fenster und lief um die Ostecke des Hauses herum. Auch hier war nichts zu sehen.

      Allerdings zog sich etwa in der Mitte des Hauses eine lange, jetzt aber völlig kahle Tecarillahecke unter den Fenstern entlang.

      Es war fast ausgeschlossen, daß sich dort ein Mensch verbergen konnte.

      Wyatt lief mit blutendem Gesicht an der Hausfront entlang vorwärts und durchstöberte die Hecke.

      Da waren Schritte hinter ihm.

      Er wandte sich um.

      Es war der Texaner.

      »He, hat er sich in Luft aufgelöst?«

      »Keine Ahnung.«

      Die beiden liefen jetzt in entgegengesetzter Richtung um das ganze Anwesen herum und trafen oben an der Nordwestecke wieder aufeinander.

      »Nichts?« fragte der Marshal.

      Der Texaner zog die Schultern hoch. »Nein, nichts.«

      Während Wyatt auf den Eingang zuging, sagte er halblaut: »Es ist sicher am besten, wenn Sie jetzt ins Office gehen und dort Wache halten.«

      Der Tex nickte und schlenderte davon, so, als habe er die Absicht, in die Allenstreet hinaufzugehen.

      Wyatt Earp stieß hinterm Eingang auf den Diener Sam.

      »Mr. Earp! Sie sind verletzt, um Himmels willen!«

      Aus dem Kontor kam Nellie Cashman. Als sie das Blut im Gesicht des Missouriers sah, stieß sie einen Schrei aus und hielt sich an der Tür fest.

      »Es ist nicht schlimm«, beruhigte Wyatt sie – und ging mit raschen Schritten auf Doc Hollidays Zimmer zu. Als er die Tür öffnete, sah er in einen fast dunklen Raum.

      Die Fensterläden waren zugezogen. Im schwachen Licht, das durch zwei Ritzen fiel, sah er die Gestalt der Frau neben dem Bett des Verwundeten.

      »Alles in Ordnung?« fragte Wyatt.

      »Ja, Mr. Earp«, entgegnete Laura Higgins.

      »Gut.«

      Er wollte sich umwenden. Doch jetzt, als er in der Tür stand, sah auch sie das Blut in seinem Gesicht.

      »Sie sind ja verwundet.« Rasch kam sie auf ihn zu.

      »Nicht so wichtig.«

      »Wer hat geschossen?«

      »Das weiß ich nicht.«

      »Um Himmels willen!« flüsterte sie. »Das ist ja schrecklich.«

      In plötzlich aufsteigender Furcht griff sie sich an die Kehle. »Man hat es auf ihn abgesehen. Auf Doc Holliday. Ich weiß es. Der Mann, der ihn heute morgen in den Rücken geschossen hat, weiß, daß er noch nicht tot ist. Er muß es erfahren haben. Und das war ja auch nicht schwer.« Plötzlich wandte sie den Kopf und starrte den Marshal an. Ein Name brach über ihre Lippen: »Ike Clanton!«

      Wyatt blickte sie verblüfft an. »Ike?«

      »Ja, er muß es gewesen sein. Er, und kein anderer. Schon in dem Augenblick, als er die Schenke betrat, glaubte ich es.«

      »Aber wie wollen Sie das beweisen.«

      »Beweisen? Ist es notwendig, das zu beweisen? Er muß es gewesen sein. Wie kam er so plötzlich in die Schenke?«

      »Er hat seinen Vetter gesucht.«

      »Seinen Vetter«, entgegnete sie höhnisch. »Das ist eine gute Ausrede. Wie kam der Vetter in die Schenke?«

      »Das weiß ich natürlich auch nicht. Wahrscheinlich war es der erste Whiskystall auf seinem Weg in die Stadt.«

      »Ja, auch das ist eine gute Ausrede. Nein, Mr. Earp. Das können Sie mir nicht einreden. Ich bin eine Frau und habe ein besonderes Gefühl für diese Dinge. Als Ike den Schankraum betrat, wußte ich sofort, daß er es gewesen sein muß. Am liebsten hätte ich meinen Derringer aus der Handtasche gerissen und ihn erschossen!«

      Wyatt entgegnete ruhig: »Sie müssen froh sein, daß Sie es nicht getan haben, Miß Higgins, denn dann wären Sie eine Mörderin gewesen. Und ganz sicher würden Sie kaum den Abend erlebt haben… Die Anhänger Ikes hätten Sie gelyncht, noch ehe der Richter Sie zum Galgen verurteilt hätte.«

      »Wie können Sie so sprechen?« entgegnete sie keuchend. »Sie wissen so gut wie ich, wer er ist.«

      »Wer ist er denn?«

      Laura Higgins preßte die Lippen hart aufeinander und schluckte die Antwort hinunter.

      »Vielleicht wissen Sie mehr als ich«, versuchte der Marshal sie zu ermuntern. Immerhin hielt er es für nicht ausgeschlossen, daß die Spielerin, die oft bis tief in die Nacht im Crystal Palace zwischen den Menschen saß, etwas erfahren haben konnte, das er nicht wußte.

      »Reden Sie nur, Miß Higgins. Ich finde sogar, daß es Ihre Pflicht ist, zu reden.«

      »Ich habe nichts zu sagen.« Sie wollte sich umwenden und in den dunklen Raum zurückkehren, blieb aber stehen und sagte leise: »Er ist der Boß der Galgenmänner.«

      Wyatt ergriff sie am Arm und zog sie zu sich heran. Ganz dicht war jetzt sein gesenkter Kopf vor ihrem Gesicht.

      »Wie kommen Sie zu dieser Behauptung?« fragte er leise.

      »Ich weiß es!« zischelte sie ihm entgegen.

      »Woher?«

      »Weil ich es fühle.«

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