Coaching für Selbstständige. Karin Heinrich

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Coaching für Selbstständige - Karin Heinrich Whitebooks

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style="font-size:15px;">      Wenn Sie damit beginnen, sich mit Ihren Gedanken, Mustern, Prägungen und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen, stoßen Sie unweigerlich auch auf Ihre Glaubenssätze. Was ist ein Glaubenssatz? Ein Glaubenssatz ist ein Gedanke, den Sie immer wieder denken. Glaubenssätze sind unbewusste Überzeugungen, die dafür verantwortlich sind, dass wir gewisse Situationen, Ereignisse oder auch Verhaltensweisen anderer in einer bestimmten Art und Weise beurteilen.

      Glaubenssätze überprüfen

      Solche Glaubenssätze eignen wir uns im Laufe unseres Lebens an. In unserer Kindheit sind wir in puncto Glaubenssätze noch ein unbeschriebenes Blatt. Wir denken, wir können alles tun, sein oder haben. Sehr schnell wirken aber unsere Eltern, Lehrer und noch mehr Bezugspersonen auf uns ein, die uns aufzeigen, dass wir eben nicht alles tun, sein oder haben dürfen. Ein typisches Beispiel für einen Glaubenssatz ist es, immer schön brav den Teller leer zu essen. Waren wir als Kind ein schlechter Esser, wurden wir belohnt, wenn wir unseren Teller brav leer gegessen hatten. Ein solcher Glaubenssatz kann uns im späteren Leben jedoch daran hindern, mit dem Essen aufzuhören, wenn wir längst satt sind, und folglich dafür sorgen, dass wir immer rundlicher werden. Genauso ist es mit Glaubenssätzen wie: „Ohne Fleiß kein Preis“, „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ oder auch „Müßiggang ist aller Laster Anfang“. Diese Überzeugungen gehören Ihnen. Sie können damit tun, was Sie möchten. Sie können Sie beibehalten, überprüfen, verändern, verstärken oder Sie einfach hinauswerfen. Das bleibt Ihnen überlassen. Wenn Sie sie beibehalten wollen und damit noch verstärken, bleiben Sie natürlich unweigerlich auch im Hamsterrad gefangen. Denn wenn Sie der unbewussten Überzeugung sind, dass Sie fleißig sein müssen, um erfolgreich zu sein, dann werden Sie auch dementsprechend handeln.

      Das Tückische an den Glaubenssätzen ist, dass wir sie manchmal auf den ersten Blick gar nicht erkennen. Wir nehmen sie nicht bewusst wahr. Denn wären wir dazu in der Lage, könnten wir schnell erkennen, dass sie uns auf unserem Weg oft nicht sehr hilfreich sind.

      Zuerst einmal geht es also darum, Glaubenssätze oder unbewusste Überzeugungen ausfindig zu machen. Wenn Sie also wieder mal mittendrin sind im Machen und Tun, sich umso wichtiger fühlen, je mehr Sie arbeiten, dann können Sie hier ganz bewusst einmal mittendrin die Stopp-Taste drücken. Setzen Sie sich hin und beobachten Sie Ihre Gedanken und Gefühle. Vielleicht entdecken Sie dann, dass es gar nicht die Situation ist, die Sie handeln lässt, sondern Ihre unbewusste Überzeugung, dass genau Sie die einzige Person sind, die jetzt sofort zur Stelle sein muss. Dass Sie unverzichtbar sind. Dass nur Sie allein und kein Mitarbeiter dies jetzt lösen kann. Wenn Sie noch tiefer eintauchen, bemerken Sie vielleicht sogar, dass Sie sich selbst wichtiger fühlen, je mehr Sie (scheinbar) gebraucht werden, oder dass Sie Ihren eigenen Selbstwert dadurch erhöhen, dass Sie sich aufopferungsvoll für andere einsetzen.

      Natürlich muss das nicht bedeuten, dass Sie ab sofort für nichts und niemanden mehr da sein sollen. Es geht vielmehr um diese Glaubenssätze, die Sie ständig (oft sinnlos) im Hamsterrad gefangen halten. Bereits das Erkennen, dass es sich um einen Glaubenssatz und nicht um eine Tatsache handelt, hilft oft schon dabei, das Muster zu durchbrechen.

      Gehen Sie nicht sofort gegen Glaubenssätze an. Beobachten Sie sich einfach. Auch in schwierigen, kritischen Situationen – ja, gerade dann! Bleiben Sie aufmerksam und stellen Sie einfach nur fest, wann Sie gerade mal wieder ein Glaubenssatz fest im Griff hat und handeln lässt.

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      Do it!

      Beobachten Sie sich in den nächsten 14 Tagen. Wann lässt Sie ein Glaubenssatz handeln? In welcher Alltagssituation reagieren Sie oft ganz unbewusst mit einer entsprechenden Handlung? Gibt es Situationen, die sich ständig wiederholen? Legen Sie einfach Ihre Aufmerksamkeit bewusst auf Ihr Denken und Fühlen und notieren Sie jede auftauchende Überzeugung.

      Neben Ihren unbewussten Überzeugungen gibt es noch weitere Auslöser, die den Ausstieg aus dem Hamsterrad erschweren:

      Angst

      Ängste identifizieren und angehen

      Verlust- und/oder Versagensängste sind eine nicht zu unterschätzende Triebfeder, die uns in alten Gewohnheiten feststecken lässt. Diese Ängste lassen uns oft handeln, ohne darüber nachzudenken. Sie sitzen uns im Nacken und lassen uns Entscheidungen treffen, die wir aus einer negativen Grundstimmung heraus treffen. Ängste, etwas anders zu machen als bisher, können sehr stark sein. Aber auch lähmend. Es stimmt: Die Entscheidung, den ausgetretenen Pfad zu verlassen, kann Angst machen. Schließlich hat doch bisher alles recht gut funktioniert, oder? Bloß nichts verändern! Könnte ja schiefgehen. Sehr oft weisen gerade unsere Ängste den Weg, den wir einschlagen sollten.

      Nicht loslassen können

      Das Gefühl von „Ohne mich geht gar nichts“ ist ein weitverbreitetes Phänomen in Unternehmerkreisen. Dabei geht es hier ganz oft darum, dass viele Selbstständige Bedenken haben, die Kontrolle über das Unternehmen abzugeben, sobald sie nicht ständig am Ort des Geschehens sind. Sie haben das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. Sie fühlen sich unabkömmlich. Dabei liegt das Problem meist nicht darin, dass die Firma nicht ohne den Unternehmer auskommt, sondern genau andersherum. Es ist so zur Normalität geworden, sich für alles verantwortlich zu fühlen, dass es schwerfällt, an diesem wichtigen Punkt loszulassen.

      Identifikation mit dem Unternehmen

      Nur weil Ihr Name auf dem Firmenschild steht, heißt das noch lange nicht, dass Sie dieses Unternehmen sind. Vielmehr ist das Unternehmen ein Teil von Ihnen. Sie selbst sind noch viel mehr! Was wären Sie ohne Ihre Firma? Haben Sie darüber schon einmal nachgedacht? Eine andere spannende Frage ist auch: Was wäre die Firma ohne Sie? Sie sind nicht Ihr Unternehmen! Bitte machen Sie sich das bewusst. Sie sind ein Mensch mit Recht auf ein Leben außerhalb des Unternehmens! Und Sie sind in der Pflicht, den anderen Lebensbereichen sowie Ihren ganz persönlichen Bedürfnissen mindestens genauso viel Beachtung zu schenken wie dem geschäftlichen Zweig.

      Was sollen die anderen von mir denken?

      „Der Chef muss zuerst anwesend sein und zuletzt gehen“, so haben es viele Selbstständige verinnerlicht. Was sollten denn die anderen (Mitarbeiter, Kunden, Familie etc.) denken, wenn sie das nicht tun? Schon wieder in den Urlaub fahren? Den schönen Sportwagen kaufen? „Na, kein Wunder, dass der sich das leisten kann, bei den Preisen ...“, hört man im Geiste schon die Leute unken. Viele Unternehmer machen sich das Leben selbst schwer, indem sie sich ständig Gedanken darüber machen, was andere Menschen über sie denken oder sagen könnten. Aber was passiert, wenn wir uns immer nach den anderen richten? Wir werden gelebt. Über unser Leben, unsere Entscheidungen entscheiden wildfremde Menschen und nicht mehr wir selbst. Wirklich frei sind wir, wenn es uns egal ist, was andere von uns denken! Außerdem gibt es noch genügend Menschen, die sich aufrichtig für Sie freuen werden, wenn Sie authentisch leben und handeln. Sie werden weder neidisch auf Sie sein noch komisch über Sie sprechen. Die Leute, die Ihren Erfolg wertschätzen, die sich mit Ihnen freuen, sind auch die Menschen, mit denen Sie sich schließlich umgeben wollen, oder?

      Vermeintliche Sicherheit durch Routine

      Unser Gehirn fühlt sich am wohlsten, wenn es sich nicht großartig anstrengen muss. Es liebt eine gewisse Routine. Gewohnte Tages- und Arbeitsabläufe sind bequem und geben uns Sicherheit. Wir wissen, wo und was wir anzupacken haben, was auf uns zukommt – all das gibt uns Struktur und in diesem Rahmen fühlt es sich einfach irgendwie bequem an. Wenn wir aber wachsen möchten und das Leben in seiner ganzen Vielfalt erfahren, dann ist es wichtig, aus der Routine auszubrechen. Viele UnternehmerInnen sind so damit beschäftigt, ihren Alltag zu bewältigen, dass sie keine

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