Coaching für Selbstständige. Karin Heinrich
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Vorgelebtes wird automatisch übernommen
Gerade bei Generationswechseln innerhalb der Firma werden vorgelebte Rollen und Verhaltensweisen von den Nachfolgern oft einfach ungefragt übernommen. Natürlich prägen uns die Eltern im Leben am meisten. Sie haben von Anfang an den größten Einfluss und zeigen auch gerne im Unternehmen, wo es langgeht. Die Rolle, die der Vater oder die Mutter (ganz automatisch) als Chef oder Chefin spielt, wird einfach auf die nächste Generation übertragen. Vater und/oder Mutter waren fleißig? Immer vor Ort? Junior fügt sich dem Spiel und tut es gleich. Die Eltern haben sich nur einmal im Jahr Urlaub gegönnt? Klar, dass es die Jungunternehmerin auch so handhabt. Dabei wäre es hier wichtig, genau zu prüfen, ob eine solche Vorgehensweise auch in der heutigen Zeit noch aktuell ist und dem Unternehmensnachfolger auf diesem sich rasch verändernden Markt so noch genügend Agilität bleibt, um schnell reagieren zu können.
Fehlende Ziele oder Unzufriedenheit in anderen Lebensbereichen
Sehr oft beobachten wir, dass Menschen mit ihrem Leben außerhalb des Unternehmens nur wenig anfangen können. Was tun mit der Freizeit? Sehr oft hat das mit fehlenden Zielen im privaten Bereich zu tun. Werden keine privaten Ziele gesetzt, so verbummeln viele die Zeit lieber in der Firma, anstatt sich um Gesundheit, Hobbys oder Freunde zu kümmern. Manche Menschen sind auch schlichtweg einfach unglücklich mit ihrer privaten Situation, sodass sie sich gerne „hinter“ der Firma verstecken. Wartet zu Hause eine eher freudlose Beziehung, so verbringt so mancher die Zeit lieber auf Arbeit. Oder man sucht Erfüllung oder Anerkennung in der Firma, wenn man sie privat nicht bekommt. Viele haben ihren Körper und ihre Gesundheit so lange vernachlässigt, dass sie meinen, daran nun eh nichts mehr ändern zu können. Zielsetzung in allen Lebensbereichen ist also zwingend notwendig, damit der Ausstieg aus dem Hamsterrad gelingen kann.
Aber mir macht mein Job doch Spaß!
Ist Ihr Leben erfüllt?
Diesen Einwand hören wir ganz häufig! Ist ja auch eine tolle Sache, wenn man das, was man tut, mit Freude und Leidenschaft tut. Wenn man gerne zur Arbeit geht. Wenn das auch Ihr Credo ist, dann können Sie sich wirklich glücklich schätzen, denn Zufriedenheit und Spaß bei der Arbeit sind ein Turbo für Erfolg. Ausreden wollen wir Ihnen das sicherlich nicht. Aber denken Sie auch immer an Folgendes: Ihr Job ... das sind nicht Sie! Zumindest nicht zu 100 % Prozent. Unsere Botschaft lautet nicht, dass Sie künftig nur noch Ihren Hobbys frönen und die Hände in den Schoß legen sollen. Sie sollen auch nicht nur noch im stillen Kämmerlein meditieren. Aber wir möchten Sie dafür sensibilisieren, dass Sie – um wirklich große Ziele zu erreichen und ganzheitlich glücklich und erfolgreich zu sein – eben manchmal Gewohntes hinter sich lassen sollten. Abläufe und Denkprozesse zumindest überdenken und für sich ganz genau reflektieren. Ein inspiriertes, glückliches Leben zu führen, das schaffen Sie nur dann, wenn Sie sich trauen, aus dem Hamsterrad aus Machen und Tun auszusteigen. Nur wenn Sie diese Tretmühle verlassen, können sich neue Möglichkeiten und Perspektiven ergeben. Wir beobachten dies Tag für Tag, über viele Jahre hinweg, bei unseren Kunden. Es gibt einen maßgeblichen Unterschied zwischen Machen und Tun und inspiriertem Handeln. Wir verstehen unter Machen und Tun, dieses Hamsterrad drehen. Fleißig sein. Viele Stunden in der Firma verbringen. To-do-Listen abarbeiten. Eben das, was gerade anfällt, zu erledigen. Viele Unternehmer fühlen sich damit wohl. Sie haben eine Aufgabe und verstehen das unter Spaß. Sie sehen ihren Lebenssinn darin, die Firma mit allen anstehenden Aufgaben am Laufen zu halten. Das kann so lange funktionieren,
Bis an die Grenzen
bis wir an eine Grenze stoßen: privat, körperlich, mental oder auch an eine geschäftliche Grenze. Das heißt, irgendwann hat der Tag einfach nicht mehr genügend Stunden, dass wir noch mehr Aufgaben hineinpacken und abarbeiten könnten. Das bedeutet, wir können zwar viele To-dos pflichtbewusst erledigen, aber wir vernachlässigen dabei oft genau die Aufgaben, die uns unseren Zielen (falls vorhanden) näher bringen. Inspiriertes Handeln ist genau das. Durch ganz gezielte Fokussierung auf unsere Ziele und unsere Ausrichtung dorthin werden wir angeleitet, die richtigen Dinge zu tun.
Do it!
Damit dieses Buch nicht ein weiteres von vielen Ratgebern in Ihrem Bücherregal wird, möchten wir Sie gerne dazu einladen, jetzt gleich Ihre Erkenntnisse aus diesem Kapital schriftlich festzuhalten. Hierzu gibt es einen kurzen Schnelltest, der Sie dafür sensibilisieren soll, wie Sie Ihre Aufmerksamkeit und Arbeitskraft aktuell noch verteilen. Beantworten Sie die Fragen ehrlich und spontan. Verzichten Sie auf sich gut anhörendes „Weichspülen“ oder „Schönreden“. Kategorisieren Sie Ihre Antworten auch nicht sofort in „gut“ oder „schlecht“. Stellen Sie nur fest. Werten Sie nicht. Bei einigen Fragen genügt ein schlichtes „Ja“ oder „Nein“. Andere Fragen benötigen etwas mehr Tiefgang und Reflexion. Bringen Sie einfach zu Papier, was Ihnen dazu gerade einfällt. Jeder Gedanke bekommt durch Schrift mehr Substanz und kann dadurch viel besser greifbar gemacht werden! Nehmen Sie sich also am besten ein schönes Notizbuch und Ihren Lieblingsstift, eine Tasse Tee oder Kaffee und genießen Sie die Zeit bei der Beantwortung der folgenden Fragen!
Reality Check: Die eigene Erfolgs-Bilanz auf den Prüfstand stellen
Was waren Ihre ganz persönlichen Gründe dafür, sich selbstständig zu machen?
Haben Sie bisher auch daran geglaubt, dass „selbst“ ganz automatisch auch „ständig“ bedeutet? Warum glauben Sie das? Wo haben Sie das aufgeschnappt?
Stimmen Sie anderen Menschen zu, die der Meinung sind, das sei das Los des Unternehmers?
Notieren Sie spontan Glaubenssätze oder Aussagen, die Sie früher in Ihrem Leben besonders geprägt haben und die Sie heute noch als wahr empfinden.
Wie viel Zeit verbringen Sie gewöhnlich pro Woche in der Firma? Achtung: Hierzu zählen auch Zeiten, die Sie zu Hause mit Grübeln und Nachdenken über Ihr Geschäft und etwaige Herausforderungen verbringen.
Fühlen Sie sich „wichtiger“, je mehr Zeit Sie für Ihr Unternehmen aufwenden? Fühlen Sie sich dann vielleicht sogar etwas „wertvoller“?
Wie verkaufen Sie Ihre Zeit? Wenn Sie objektiv Ihren Umsatz betrachten, steht dieser in direktem Verhältnis zu Ihrer investierten Zeit?
Ganz spontan aus dem Bauch heraus: Sorgen Sie ganz gezielt für Freiräume, um sich Gedanken um Ihr Business zu machen? Gemeint sind hier keinesfalls noch mehr To-do-Listen oder Ähnliches, sondern wirklich intensive, große und umfassendere Gedanken rund um Ihre Vision oder Ihr persönliches Wachstum.
Wie geht es Ihnen auf persönlicher Ebene? Betrachten Sie sich selbst als einen glücklichen Menschen? Fühlen Sie sich motiviert bis in die Haarspitzen? Haben Sie morgens Lust auf den neuen Tag? Fühlen Sie sich inspiriert? Wie steht es um Ihre Gesundheit? Sind Sie leistungsfähig und voller Energie?
Was, glauben Sie, sind die drei Hauptauslöser für Ihr ganz persönliches „Hamsterrad“?
Fazit Kapitel 1
Volle Auftragsbücher haben nur auf den „ersten Blick“ etwas mit Erfolg zu tun!
Selbstständigkeit bedeutet, frei zu sein im Hinblick auf Entscheidungen und Zeitmanagement.
Wirtschaftlicher