Erfolg lacht!. Jumi Vogler

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Erfolg lacht! - Jumi Vogler Dein Leben

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etwas nicht: Ich möchte gerne Karriere machen und Geld verdienen. Das ist doch total egoistisch. – Nein, das ist sehr klug von mir. Ich habe nämlich das Zeug dazu und mich interessiert mein Beruf sehr.

      Mit mir stimmt etwas nicht: Ich möchte gar nicht Potenzialträger werden und im Unternehmen die Karriereleiter hinaufklettern. – Genau. Ich will als Vater meine Kinder aufwachsen sehen.

      Solche Glaubenssätze bestimmen unser Leben. Manche sind in den Anfängen unserer Biografie entstanden. Es ist sehr schwer, sie loszulassen. Manche haben sich später erst entwickelt und sind gesellschaftlich gerade en vogue. Warum sind zum Beispiel in Deutschland berufstätige Frauen »Rabenmütter« (Verleumdung! Raben sind ganz ausgezeichnete Mütter), während es weder das Wort noch die Einstellung in Frankreich gibt?

       Wer über Glaubenssätze lacht, den beherrschen sie nicht.

      Humor unterstützt Sie dabei, sich von diesen Glaubenssätzen zu lösen. Sie können sie mit einem nachsichtigen, wissenden Lächeln kommentieren. Sogar sich selbst, wenn Sie doch wieder auf sie reinfallen. Außerdem macht es einen Riesenspaß, all den Schwächen, Mängeln, Defiziten, Unfähigkeiten, die ein ständig schlechtes Gewissen verursachen, eine rote Nase zu drehen und sie einfach positiv umzudeuten.

      Humor macht eben Spaß. Er hat auch gar keine andere Chance. Beim Lachen werden nämlich Glückshormone ausgeschüttet.

      Humor ist intelligent

      Humor zu erschaffen und Humorvolles zu begreifen sind intelligente Vorgänge, wie wir schon gesehen haben. Humor erhöht die Denkgeschwindigkeit dadurch, dass wir Sachverhalte, die streng logisch nicht zueinanderpassen, in Verbindung setzten. Humor trainiert unser Gedächtnis. Und das sehr schnell. Wir müssen nämlich auf unseren Gedächtnisspeicher zurückgreifen, um Humorvolles zu kreieren oder zu rezipieren. Humor bedeutet nicht, das Rad neu zu erfinden, sondern Altbekanntes neu zu kombinieren. Daraus ergibt sich: Je mehr Sie wissen, umso mehr können Sie kombinieren. Für diese Gedächtnisfähigkeit ist die Verarbeitungsgeschwindigkeit im Kurzzeitgedächtnis maßgeblich. Und das kann man mit Humorübungen trainieren.

       Humorvolle Menschen sind intelligent.

      Hand aufs Herz: Haben Sie Humor? Die richtige Antwort lautet: Selbstverständlich! Was zu beweisen wäre. Fangen wir gleich an!

       Übung 10

      Heben Sie bitte beide Hände an und legen Sie jeweils die Zeigefinger auf die Daumen. Klappt? Wunderbar! Nun berühren Sie bei beiden Händen gleichzeitig mit den Mittelfingern die Daumen, dann mit den Ringfingern und dann mit den kleinen Fingern. Nun gehen Sie wieder zurück, also Ringfinger auf Daumen, Mittelfinger und Zeigefinger.

      Das ist nicht so schwer, oder? Jetzt erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad.

       Übung 11

      Heben Sie bitte wieder beide Hände an. Rechts legen Sie den Zeigefinger auf den Daumen, wie gehabt. Links legen Sie den kleinen Finger auf den Daumen. Sie ahnen es schon. Die Finger berühren nun nacheinander in gegensätzlicher Reihenfolge die Daumen, also:

      links: Daumen und kleiner Finger – rechts: Daumen und Zeigefinger

      links: Daumen und Ringfinger – rechts: Daumen und Mittelfinger

      links: Daumen und Mittelfinger – rechts: Daumen und Ringfinger

      links: Daumen und Zeigefinger – rechts: Daumen und kleiner Finger

      Geschafft! Sollten Sie jetzt auf einmal das Gefühl haben, 14 Finger zu besitzen, lassen Sie sich nicht irritieren. Nicht aufgeben! Weiter üben! Solange Sie diese Übung nicht automatisch beherrschen, arbeitet Ihr Gehirn auf Hochtouren. Es versucht, die rechte und linke Gehirnhälfte zu synchronisieren. Wenn Sie die Übung ohne hinzuschauen durchführen können, hat Ihr Gehirn sie (die Übung natürlich) als »bekannt« gespeichert und ist bei der Durchführung nicht mehr aktiv gefordert. Ich sag es doch: Menschen mit Humor wissen, dass Fehler zum Ziel führen.

      Sollten Sie Führungskraft sein, hier schon mal ein Tipp: Trauen Sie sich, ein Meeting mit dieser Übung zu eröffnen. Natürlich werden die Kollegen und Mitarbeiter den Kopf schütteln, Sie mit Sätzen wie »Die Lage ist zu ernst für solche Kinderspiele!« für verrückt erklären oder in komplette Anarchie verfallen. Lassen Sie sich davon nicht beeindrucken. Wer Neues wagt, muss mit Widerstand rechnen. Ich versichere Ihnen, erstens steigert die Übung die Denkleistung, zweitens die Kreativität und drittens schafft sie auf einmal – wenn sich die Aufregung gelegt hat – eine ganz andere, positive Atmosphäre.

      Menschen mit Humor sind also intelligent. Und intelligente Menschen haben eine besondere Beobachtungsgabe und eine feinere Wahrnehmung. Vor allem aber macht es ihnen Spaß, wahrzunehmen und zu beobachten. Sie sind neugierig. Und Neugier ist eine Grundvoraussetzung für Kreativität, Fantasie und Veränderungen. Die meisten Menschen nehmen die Dinge, die zu ihrem Alltag gehören, nicht deutlich wahr. Und manchmal auch nicht die Menschen um sie herum. Wir schenken dem wenig Aufmerksamkeit, was wir als gewohnt, als alltäglich betrachten. Genau das sollten wir aber tun. Dann erschließt sich uns das Überraschende im Alltag. Das Selbstverständliche wird angenehm fremd und damit aufregend.

      Hier ein kleines Beispiel: Können Sie genau sagen, wie Ihr Küchenhandtuch aussieht? (Ich weiß, so ein Küchenhandtuch ist nun wirklich nicht wahnsinnig aufregend. Aber mit irgendetwas müssen wir anfangen.) Welche Farbe hat es? Welches Muster? Wie fühlt es sich an? Wo haben Sie es gekauft? Schenken Sie Ihrem alten Küchenhandtuch ein bisschen Zeit und denken Sie darüber nach!

      Ich muss jedes Mal über mich selbst lachen, wenn ich mit dem Flugzeug beruflich verreise. Meistens benutze ich dann einen kleinen Koffer, den man hinter sich herziehen kann. Er ist dunkelblau. Wie gefühlte 98 Prozent aller anderen Koffer, die mir dann auf dem Laufband entgegenrollen. Jedes, aber wirklich jedes Mal stehe ich dann verzweifelt davor und versuche mich daran zu erinnern, was das Besondere an meinem Koffer ist. Ob er ein Muster hat. Wie die Marke heißt. Ich weiß es nicht. (Auch jetzt nicht!) Noch viel weniger weiß ich es am Flughafen. Meistens gelingt es mir, den richtigen Koffer vom Band zu ziehen. Einmal allerdings war ich schon fast bei den Taxis, als mir auffiel, dass ich den falschen erwischt hatte.

      Deshalb jetzt eine imaginative Wahrnehmungsübung.

       Übung 12

      Stellen Sie sich ein Zebra vor. Es steht ganz still vor Ihnen, wehrt sich nicht und guckt freundlich. Imaginieren Sie das Zebra, wohin Sie es wollen. In Ihr Wohnzimmer, in die Steppe Afrikas, es ist egal. In letzterem Fall sollten Sie sich möglichst kein Löwenrudel dazudenken. Sonst läuft es weg, das Zebra.

      Nun schauen Sie sich genau an, wie Ihr Zebra gezeichnet ist. Ist es schwarz mit weißen Streifen oder weiß mit schwarzen Streifen? Welche Streifen sind kräftiger? Verlaufen die Streifen alle in eine Richtung? Stellen Sie sich vor, das Zebra wüchse und Sie könnten problemlos unter seinem Bauch spazieren gehen. Hat ein Zebra Streifen am Bauch? Ich habe keine Ahnung. Das sind äußerst spannende Fragen! Bitte zählen Sie jetzt die Streifen am rechten Vorderhuf. Aber nur, wenn welche da sind. Zum Schluss geben Sie dem Zebra einen Klaps und lassen es von dannen traben.

      Sie

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