Gut gemacht!. Ben Furman

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Gut gemacht! - Ben Furman Carl-Auer Lebenslust

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       Ben Furman Juni 2012

1 Wow! Kinder loben und eine positive Entwicklung fördern

      Es ist wichtig, Kinder zu loben – nicht nur, weil Lob ihr Selbstvertrauen stärkt, sondern vor allem auch deshalb, weil positives Feedback die effektivste Art ist, wie wir Erwachsenen das Verhalten von Kindern beeinflussen können. Durch Loben können wir bei Kindern das erwünschte Verhalten bewusst und gezielt hervorrufen und bestärken.

      Jeder Erwachsene weiß, wie man Kinder loben kann, und kann Dinge sagen wie:

      Ich bin stolz auf dich!

       Gut gemacht!

      Einfach super!

       Ich hab dich lieb!

      Du bist ein Schatz!

       Das war echt nett von dir!

      Kleine Kinder reagieren besonders positiv auf Lob – egal, auf welche Art und Weise man sie lobt. Aber wenn sie größer werden, wird das Loben etwas anspruchsvoller. Ältere Kinder zeigen sich manchmal sogar irritiert oder genervt, wenn Erwachsene Anstalten machen, sie zu loben.

      Kinder unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie auf Lob reagieren. Manche Kinder freuen sich schon über die kleinste Andeutung eines Lobes sehr, während es für andere entscheidend darauf ankommt, wie man sie lobt.

      Vorsicht ist geboten bei inflationärem Einsatz von Lob. Wenn Sie ein Kind zu häufig oder immer auf dieselbe Weise loben, kann Ihr positives Feedback leicht seine Wirkung verlieren, und für das Kind klingt das Lob dann nicht mehr ehrlich gemeint.

      Die beste Art, Ihre Kompetenzen im Loben von Kindern zu verbessern, besteht darin, Ihr Repertoire zu erweitern und unterschiedliche Arten des Lobes anzuwenden. Je mehr Lobvarianten Sie zur Verfügung haben, umso angenehmer wird es für Sie sein, Kinder zu loben, und umso eher können Sie sicher sein, dass das Lob auf den Punkt trifft und seinen gewünschten Effekt erzielt.

       Danken

      Sich zu bedanken ist eine ganz natürliche Art, Kindern ein positives Feedback zu geben. Sie können das leicht annehmen, und als Extrabonus gewinnt das Bedanken für Kinder, denen man gedankt hat, an Selbstverständlichkeit und sie lernen, sich anderen gegenüber auch so zu verhalten. Danken ist eine nützliche soziale Fähigkeit, die sich auf alle Beziehungen positiv auswirkt.

       Toll, dass du dein Zimmer aufgeräumt hast!

      Vielen Dank, dass du deiner Schwester bei den Hausaufgaben geholfen hast!

      Danke, dass du deine Pflichten schnell erledigt hast!

       Wie nett von dir, dass du mir beim Abwasch hilfst!

       Vielen Dank, dass du leise warst, als ich gerade telefoniert habe!

      Danke, dass du deinen Teller in die Spülmaschine gestellt hast!

       Übung:

      Nehmen Sie sich vor, eine Woche einem Kind für alles Mögliche zu danken, auch für Dinge, die es sowieso tun muss. Beobachten Sie, wie sich Ihr Dank auf das Kind und die Beziehung zwischen Ihnen und dem Kind auswirkt.

       Lob aus der Gerüchteküche

      Mit »Lob aus der Gerüchteküche« meine ich, dass ein Erwachsener, statt mithilfe eines direkten Lobes, das Kind durch eine dritte Person indirekt lobt. Zum Beispiel lobt die Mutter ihr Kind dem Vater gegenüber, die Oma gegenüber dem Opa oder ein Lehrer gegenüber den Eltern – und zwar so, dass das Kind mithören kann:

      Die Mutter erzählt der Großmutter am Telefon, während das Kind in Hörweite ist: »Ich bin stolz auf Marie. Sie hat sich um ihren kleinen Bruder gekümmert, als ich am Computer was arbeiten musste.«

      Der Vater zu seinem Kind:

      »Du hast deine Hausaufgaben schnell erledigt, als du von der Schule nach Hause gekommen ist. Gut gemacht! Ich werde es der Mama gleich erzählen, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommt.«

      Kindergartenerzieherin zur Mutter: »Daniel, darf ich deiner Mama die Neuigkeiten erzählen? Daniel hat heute zum ersten Mal ganz toll mitgegessen. Er hat seinen Teller aufgegessen und sogar ein bisschen Salat genommen. Das war einfach super!«

      Englischlehrer zu einem Schüler:

      »Dein Mathelehrer hat mir erzählt, dass du in der Algebraarbeit gut abgeschnitten hast. Herzlichen Glückwunsch!«

      Übung: Probieren Sie es aus, zu loben, indem Sie äußern, was andere ihnen zugetragen haben. Sie können

      1.das Kind gegenüber einem anderen Erwachsenen loben, während das Kind zuhören kann,

      2.ihm etwas Gutes erzählen, das ein anderer Erwachsener Ihnen über das Kind gesagt hat, oder

      3.ihm mitteilen, dass Sie vorhaben, einem anderen Erwachsenen etwas Gutes über das Kind zu erzählen.

      Wenden Sie das Lob aus der Gerüchteküche auch auf Erwachsene an – zum Beispiel, indem sie Ihren Ehepartner gegenüber Ihrer Schwiegermutter loben oder einen Kollegen gegenüber einem anderen Kollegen. Sie werden sehen, dass diese Art, durch Weitererzählen zu loben, auf Erwachsene ähnlich positive Effekte hat wie auf Kinder.

       Lob ohne Worte

      Viele Kinder – und vor allem Heranwachsende – reagieren auf nonverbales Lob besser als auf ausgesprochenes Lob. Man kann ein Kind auch ohne Worte auf vielfältige Weisen loben, zum Beispiel so:

      In die Hände klatschen (= Bravo!)

      Dem Kind durch die Haare wuscheln (= Du bist so süß!)

      Einen erstaunten Gesichtsausdruck aufsetzen (= Ich kann es gar nicht glauben!)

      Daumen hochstrecken (= Gut gemacht!)

      High five machen – also mit dem Kind die Handflächen aufeinanderklatschen (= Ja!)

      Einen anderen Erwachsenen bitten, sich anzusehen, was das Kind gemacht hat (= Ich bin stolz auf dich!)

      Etwas, das das Kind gemacht hat, fotografieren (= Tolles Ergebnis!)

      Übung: Vereinbaren Sie mit Ihren Familienmitgliedern bzw. mit den Kindern, mit denen Sie arbeiten, eine Geste oder ein Zeichen, mit dem Sie sich gegenseitig loben und ermutigen können, wann immer es angebracht ist. Setzen Sie diese Geste häufig ein und ermuntern Sie die anderen, es Ihnen gleichzutun.

       Lob durch Fragen

      Letztendlich lobt man Kinder

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