Zielvereinbarungen kooperativ, aber konsequent. Hartmut Laufer
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Unternehmensleitbild
Charakter des Unternehmens
Das Leitbild stellt den Charakter eines Unternehmens dar. Es beschreibt, als was sich das Unternehmen versteht bzw. wohin es sich entwickeln will und als was es in der Öffentlichkeit gelten soll. Es kann lediglich in den Köpfen der Unternehmenseigner existieren, aber auch schriftlich festgehalten und veröffentlicht sein. Es kann mit einem einzigen Leitsatz dokumentiert sein, wie zum Beispiel „Wir haben den weltweit besten Service unserer Branche“; es kann aber auch ausführlicher formuliert sein. Dabei ist es unerheblich, ob ein Unternehmensleitbild die aktuelle Realität beschreibt oder ein Fernziel darstellt und somit den Charakter einer Vision hat. Entscheidend ist, dass sich alle unternehmerischen Aktivitäten an diesem Bild orientieren.
Unternehmenskultur
Ethische Grundsätze des Unternehmens
Die Unternehmenskultur ist die Gesamtheit der ethischen Grundsätze des Unternehmens. Sie drückt sich sowohl im internen zwischenmenschlichen Umgang als auch im externen wirtschaftlichen Gebaren aus. Sie sind sozusagen die moralischen Leitplanken, innerhalb derer sich das Unternehmen und seine Beschäftigten zu bewegen haben. Die entscheidenden Impulse hierzu müssen von den Hauptverantwortlichen (Eigner, Vorstände, Geschäftsführer) ausgehen und sollten von diesen auch vorgelebt werden. Leider ist Letzteres in der Praxis keineswegs immer gegeben – mit den entsprechenden Folgen für den Gesamtzustand des Unternehmens …
Unternehmensgrundsätze
Regeln für die Umsetzung
Unternehmensgrundsätze konkretisieren, wie und mit welchen Mitteln die Unternehmenskultur zu realisieren ist. Sie sollen dafür sorgen, dass Leitbild und Kultur nicht nur pauschale Absichtserklärungen bleiben, sondern im betrieblichen Alltag tatsächlich gelebt werden. Sie stellen verbindliche Regeln dar, die eine im gesamten Unternehmen einheitliche Führungsphilosophie gewährleisten sollen und auf die sich im Zweifelsfall jeder berufen kann. In vielen Unternehmen sind diese Prinzipien schriftlich festgehalten (zum Beispiel als „Führungsleitlinie“ oder „Grundsätze für die Führung und Zusammenarbeit“). In manchen Unternehmen sind sie nur in grundlegende Kernsätze gefasst, in anderen sind es ausführlichere Beschreibungen in Form von Broschüren. Beide Grundformen haben ihre Vor- und Nachteile.
Unternehmensstrategie
Betriebswirtschaftliches Handlungskonzept
Die Unternehmensstrategie ist das betriebswirtschaftliche Konzept für das künftige unternehmerische Handeln. Sie legt fest, mit welchen Produkten, Methoden, Ressourcen und auf welchen Märkten das Unternehmen operieren und sich dem Wettbewerb stellen will.
Jahresplanungen
In Jahresplänen ist festgeschrieben, welche operationalen Ziele das Unternehmen innerhalb bestimmter Jahreszeiträume erreichen soll. Während es sich bei den übergeordneten Zielebenen um qualitative Orientierungsziele handelt (zum Beispiel „Verbesserung der Produktqualität“), sind die Ziele in Jahresplänen quantifiziert, also in Zahlen angegeben (zum Beispiel „Senkung der Reklamationen um 10 Prozent“) und somit messbar. Jahrespläne können sich auf ein oder auch mehrere Jahre beziehen.
Bereichs- und Gruppenziele
Die verschiedenen Ziele eines Jahresplans werden in der nächsten Zielebene auf die Arbeitsziele der einzelnen Unternehmensbereiche bzw. Arbeitsgruppen heruntergebrochen.
Mitarbeiterziele
Arbeitsplatzbezogene Ziele
Die Ziele der untersten Hierarchieebene sind schließlich die Arbeitsziele, die den einzelnen Arbeitsplätzen und Arbeitsplatzinhabern vorzugeben sind. Sie werden entweder für längere Zeiträume durch Stellenbeschreibungen oder in bestimmten Zeitintervallen in Zielvereinbarungsgesprächen festgelegt oder fallweise durch einzelne schriftliche bzw. mündliche Arbeitsaufträge vorgegeben.
Die Zielbildung
Logische Vorgehensweise
Ein folgerichtiger Zielbildungsprozess ist folgendermaßen gegliedert:
■1. Zielsuche – Entwickeln sinnvoller Zielideen, die sich beispielsweise am Unternehmensleitbild oder an den Gewinnerwartungen orientieren
■2. Zielabstimmung – Klärung, in welcher Beziehung die Ziele zu bisherigen Zielsetzungen stehen
■3. Zielformulierung – Beschreibung der Inhalte, des Ausmaßes und der zeitlichen Abfolge, sodass eine spätere Kontrolle der Zielerreichung möglich ist
Merkmale eines modernen Zielmanagements
Sinn- und Strategieorientierung
Ein modernes, aktives Zielmanagement ist gekennzeichnet durch strategie- und ergebnisorientiertes Denken, Kommunizieren und Handeln. Diese Ausrichtung dient sowohl dem Unternehmenserfolg als auch dem Grundbedürfnis der im Unternehmen tätigen Menschen nach Werteorientierung und sinnerfülltem Handeln.
Bleibt das Mitarbeiterbedürfnis nach Orientierung und Sinnhaftigkeit unbeachtet, ist kein echtes Engagement zu erwarten.
Die Maßstäbe
Ein modernes Zielmanagement ist heutzutage als ein Zielbildungsprozess zu verstehen, bei dem
■die jeweils nachgeordneten Ebenen schon bei der Zielentwicklung beteiligt werden,
■die Beteiligten ihre Erfahrungen, Ideen und Bedenken möglichst frühzeitig einbringen können,
■sie den übergeordneten Ebenen ständig Rückmeldungen über den Realisierungsfortschritt geben,
■sie auftretende Probleme unverzüglich melden, damit die Zielsetzungen gegebenenfalls korrigiert und die Erfahrungen bei künftigen Zielüberlegungen berücksichtigt werden und
■die Zielsetzungen bei sich ändernden externen oder internen Bedingungen kontinuierlich aktualisiert werden.
Im Interesse eines flexiblen und marktorientierten Handelns darf ein modernes Zielmanagement keine weisungsmäßige Einbahnstraße sein.
Zielsetzung als Entlohnungsgrundlage
Leistungsbeurteilung erforderlich