Drei Top Strand Krimis - Tod eines Schnüfflers und andere Krimis. Cedric Balmore
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Читать онлайн книгу Drei Top Strand Krimis - Tod eines Schnüfflers und andere Krimis - Cedric Balmore страница 12
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Grace Dickins wurde von Rogers ins Hinterzimmer geführt. "Wenn Sie einen Ton sagen, bekommen Sie den allergrößten Ärger. Haben Sie mich verstanden?"
Sie antwortete nicht, sondern befreite nur ihren Arm mit einer ruckartigen, trotzig wirkenden Bewegung aus dem Griff des Captains.
Die beiden Detectives zogen ihre 38er und postierten sich so, dass sie die Tür im Auge hatten. Bount stellte sich direkt neben die Tür und presste sich an die Wand. Die Automatik hielt er mit beiden Händen umklammert.
Die Sekunden verrannen.
Dann drehte sich ein Schlüssel geräuschvoll herum und die Tür ging auf. Aber nur einen Spalt weit. Grace Dickins schrie aus dem Hinterzimmer, während das bleiche Gesicht von Clint Leonard direkt in die Mündung eines Polizeirevolvers blickte.
"Keine Bewegung! Polizei!", rief der Detective vorschriftsmäßig, aber Leonard zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde. Seine Waffe trug er in der Manteltasche. Er feuerte einfach durch die edle Schurwolle hindurch und traf.
Ein Detective wurde nach hinten geschleudert und der Länge nach hingestreckt, während sein Kollege zurückfeuerte. Leonards Schritte waren auf dem Flur zu hören. Er rannte, was das Zeug hielt und Bount war der erste, der sich an seine Fersen heftete.
Der Privatdetektiv hatte kaum den Kopf durch die Apartment-Tür gesteckt, da sausten bereits die Kugeln dicht über ihn hinweg und kratzten am Wandputz.
Leonard lief am Aufzug vorbei in Richtung Notausgang. Er kannte sich hier hervorragend aus und das war sein Vorteil. Bevor er durch die Tür zur Nottreppe schnellte, brannte er noch ein paar Geschosse in Bounts Richtung. Dann war er verschwunden.
Bount drehte sich herum und wandte sich dem zweiten Detective zu, der ihm gefolgt war. "Der Kerl wird versuchen, zu seinem Wagen zu kommen!"
Der Detective nickte.
"Ich kümmere mich drum!", meinte er.
"Okay!"
Bount hetzte weiter, während der Detective den Aufzug abwärts nahm. Mit einer energischen Bewegung lud der Privatdetektiv die Automatik durch, bevor er sich an die Tür heranwagte, die zur Feuertreppe führte. Sie stand einen Spalt offen und Bount konnte in einen Hinterhof blicken. Als er die Tür etwas weiter öffnete, bekam er sofort die bleierne Quittung. Drei Schüsse, ganz kurz hintereinander abgefeuert, gingen hinauf zu ihm und es blieb ihm nichts anderes übrig, als erst einmal den Kopf einzuziehen.
Dann stieß Bount mit einem Fußtritt die Tür auf und feuerte zurück. Clint Leonard hatte sich hinter einem abgestellten Lieferwagen verschanzt. Noch einen ziemlich ungezielten Schuss feuerte er in Bounts Richtung und lief dann davon.
Sein Porsche war auf der entgegengesetzten Hausseite und so hatte Leonard im Augenblick keine Chance, ihn zu erreichen.
Bount schnellte die Feuertreppe hinab. Seine Füße klapperten in rasendem Tempo über die Metallstufen, während er gleichzeitig den Flüchtenden im Auge behielt. Aber der war ziemlich großzügig mit seiner Munition umgegangen und hatte wohl den Inhalt seines Magazins vollständig verschossen.
Als Bount auf ebener Erde angekommen war, verschwand der bleiche Leonard gerade in einem engen Durchgang zwischen zwei Gebäuden. Der Privatdetektiv setzte zu einem Spurt an. Der Durchgang machte eine Biegung, dann kam die Straße.
Bount blieb vorsichtig und tastete sich mit schussbereiter Waffe voran. Wenig später sah er die Passanten auf dem Bürgersteig vorbeigehen und fluchte innerlich. Sicher nutzte der Kerl jetzt die Chance, in der Menge unterzutauchen.
Bount dachte trotzdem nicht daran aufzugeben. Eine minimale Chance blieb. Er rannte los und stand ein paar Sekunden später zwischen hektischen Passanten, von denen einige etwas irritiert auf die Automatik in seiner Hand blickten.
Der Privatdetektiv drehte sich herum und dann sah er ihn, keine zwanzig Meter entfernt.
Leonard kümmerte sich nicht um die Menschen um ihn herum.
Er schien seine Waffe inzwischen nachgeladen zu haben und feuerte nun wild drauflos, während Bount sich duckte, um sich dann neben einen am Straßenrand parkenden Wagen in Deckung zu hechten. Das dumpfe Geräusch der Schalldämpferpistole ging im allgemeinen Straßenlärm völlig unter. Dennoch entstand eine mittlere Panik.
Als Bount aus seiner Deckung mit angelegter Automatik hervortauchte, hatte Leonard eine junge Frau bei den Haaren gepackt, die offenbar einen Moment zuvor aus ihrem weißen Golf gestiegen war.
Die Wagentür stand noch offen und Leonard hielt die Frau jetzt wie einen Schutzschild vor den eigenen Körper.
Die Frau schrie vor Angst, aber als sie den Schalldämpfer an der Schläfe spürte, verstummte sie abrupt.
"Geben Sie auf, Leonard! Machen Sie es nicht noch schlimmer!", rief Bount, der die Automatik keinen Millimeter gesenkt hatte, obwohl er wusste, dass er sie in dieser Situation nicht benutzen konnte.
Leonard zog die junge Frau mit sich, bis er den Golf umrundet hatte und auf der Fahrerseite stand. Bount wurmte es, dass er nichts tun konnte, als zuzusehen. Bevor der Killer sich dann ans Steuer setzte, ließ er die Frau los, die so schnell sie konnte davonlief.
Dann folgte ein Blitzstart. Die Reifen des Golfs drehten durch und Leonard fädelte ziemlich brutal in den Verkehr ein. Jemand hupte. Bremsen quietschten und dann brauste er davon.
Bount überlegte eine Sekunde, ihm die Reifen zu zerballern, aber es waren zu viele Menschen in der Schussbahn.
Er fluchte leise vor sich hin, während er hinter sich ein ächzendes Geräusch hörte. Bount wandte sich um und sah Rogers japsend daherlaufen. Verfolgungsjagden waren schon auf Grund der korpulenten Figur nicht unbedingt Rogers’ Stärke - zumindest, wenn sie auf Schusters Rappen durchgeführt wurden.
Nun war der Captain völlig außer Atem.
"Jetzt werden wir ihn lange suchen können!", meinte er resignierend.
"Ich habe mir die Nummer gemerkt", erwiderte Bount, während er die Automatik an ihren Ort steckte. "Vielleicht nützt es ja was, den Golf zur Fahndung durchzugeben!" Aber insgeheim wusste Bount, dass nicht viel dabei herauskommen würde. Wenn Clint Leonard seinen Verstand einigermaßen beisammen hatte, dann würde er den Wagen an der nächsten U-Bahn Station stehen lassen, um anschließend auf Nimmerwiedersehen unterzutauchen.
"Seine Hintermänner werden jetzt mehr als aufgescheucht sein!", glaubte Rogers. "Vielleicht gehen sie jetzt erst einmal eine Weile völlig auf Tauchstation. Das wird uns unser