Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019. A. F. Morland
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Auch Leila rührte sich nicht, sondern starrte nur entsetzt auf die Waffe. Petrow hielt den Kopf gesenkt und tat so, als ginge ihn das alles nichts an. Vielleicht hatte er auch schon resigniert.
Das Krachen des Schusses war ohrenbetäubend. Steve sprang auf, aber Leila war nicht getroffen. Die Kugel war in ein Sitzkissen neben ihr geschlagen. „Verdammter Sadist“, stieß er hervor.
Der Lauf der Waffe schwenkte herum und richtete sich auf ihn. „Das war nur eine Warnung. Der nächste Schuss trifft, aber er tötet noch nicht.“
Steve blickte zu Leila hinüber, die ihn verzweifelt ansah und am Ende ihrer Beherrschung war.
„Also schön, was wollen Sie wissen?“ Steve McCoy warf einen raschen Blick zu den beiden Arabern hinüber, die mit verschränkten Armen an der Tür standen. Dabei fiel sein Blick auf etwas Glitzerndes schräg hinter ihm an der Wand. Er drehte den Kopf ein Stück weiter, bis er mehrere Gegenstände genauer erkennen konnte.
Schwerter und Säbel! Darunter war ein altes und sicher auch teures Stück. Ein Yatagan, ein osmanischer Krummsäbel mit einer Damaszener Klinge. Trotz der reichen Verzierung wirkte die Waffe nicht wie ein Spielzeug. Im Blitzen der Klinge lag etwas Tödliches.
Der Dicke hatte die Pistole wieder sinken lassen. „Setzen Sie sich, ich stelle Ihnen Fragen.“
Steves Muskeln spannten sich an. Nur solange er stand, hatte er noch eine winzige Chance. Seine Augen verfolgten, wie die Waffe aus der Schussrichtung genommen wurde. Bis der Dicke wieder zielen konnte, vergingen die entscheidenden Sekundenbruchteile.
Mit einem, gewaltigen Satz sprang er zur Seite, riss den Yatagan von der Wand und stürzte sich aus der Drehung heraus auf seinen Gegner. Die Klinge zischte durch die Luft und zielte auf die Körpermitte.
Aber er hatte die Reaktionsgeschwindigkeit des Dicken unterschätzt. Wie ein Wiesel rollte er zur Seite, und die tödliche Klinge ritzte ihm nur das Gelenk auf. Er stöhnte kurz über den heftigen Schmerz und ließ die Pistole fallen.
Im gleichen Augenblick stürzten die beiden Araber heran, als sie ihre erste Überraschung überwunden hatten. „Leila! Die Pistole!“, schrie Steve.
Er wehrte die beiden mit einem kreisenden Hieb ab und hörte auch schon, wie das Mädchen die Pistole aufhob und ein scharfes arabisches Wort hervorstieß. Die beiden blieben stehen und hoben langsam die Arme.
Ein wütender Schrei erklang, Steve McCoy fuhr herum und sah, wie der Dicke ebenfalls ein Schwert von der Wand nahm. Wie eine Bulldogge kam er näher, das Schwert mit der Spitze zum Boden weisend.
Steve nahm eine Abwehrhaltung ein und verlagerte sein Gewicht. Gleich darauf kam auch schon der erste Angriff. Er parierte, und die Klingen klirrten gegeneinander. Sein Nachstoß wurde ebenso abgewehrt, der Hieb war so heftig, dass Funken sprühten.
Der Dicke taumelte, Steve McCoy ging einen Schritt vor, wieder schlugen die Klingen gegeneinander. Diesmal hatte Steve Mühe, den tückischen Schlag abzuwehren. Er wich nach hinten aus, stolperte über ein Kissen und schwankte. Er spürte die gegnerische Klinge an seinem Gesicht vorbeisausen, als er in letzter Sekunde auswich. Er drehte sich zur Seite, fintierte, der Dicke schlug zu und öffnete seine Deckung.
Die schmale Klinge des Yatagan traf den Dicken dicht unterhalb des Schlüsselbeins. Er starrte entsetzt auf die riesige Wunde, aus der das Blut quoll, sank in die Knie und stürzte schwer nach vorn.
Steve ließ den Yatagan fallen, nahm Leila die Pistole aus der Hand, ging dann noch mal zu dem Dicken und holte sich seine eigene, vertraute Waffe wieder. Beim Griff in den Gürtel fand er eine Brieftasche. Er holte sie heraus und öffnete sie. Drei Pässe befanden sich darin. Sie lauteten alle auf den Namen Heinz Müller.
Der Rückzug aus dem Haus war einfach. Die beiden Araber machten keinen Versuch, sie aufzuhalten …
22.
Sie waren fast eine Stunde gefahren und steckten immer noch in einer ziemlich wilden Gegend, wo nur wenig Betrieb herrschte. Autos begegneten ihnen kaum. Esel waren hier das bevorzugte Transportmittel.
„Da vorn kommt eine größere Straße“, sagte Leila.
„Das muss die Verbindung zwischen Antiochia und Aleppo sein“, sagte Steve. „Auf dieser Straße ist es nicht mehr weit bis in die Türkei. Antiochia ist ja schon türkisch.“
„Ja. Aber auf der Straße schaffen wir es nie. Die wird doch bestimmt besonders streng überwacht.“
„Sicher. Wir müssen das letzte Stück ohnehin zu Fuß gehen. Wir könnten allerdings auch versuchen, den Hubschrauber zu rufen. Hierher müsste er es relativ schnell schaffen.“
Er bog in einen steinigen Seitenweg ein, der in die Berge führte.
Es war drückend heiß, und im Wagen kaum auszuhalten. Auf einem Plateau, über das der Pfad sich schlängelte, hielt Steve an. Er stellte den Motor ab. Von draußen war nur das Zirpen von Insekten zu hören, deren Namen er nicht kannte.
„Was sollen wir hier?“, meldete sich plötzlich Petrow mit mürrischer Stimme. „Ich hätte mich nie auf dieses Unternehmen einlassen sollen. Das musste ja schief gehen!“
„Bis jetzt hat alles geklappt“, erwiderte Steve McCoy heftig. „Tun Sie mir einen Gefallen und halten Sie für die restlichen Stunden auch noch den Mund!“
Petrow brummte etwas Unverständliches und sank wieder in sich zusammen.
Steve stieg aus und kramte das Funkgerät aus dem Kofferraum. Er zog die dünne Antenne heraus und tippte den vereinbarten Code. Die Antwort kam fast augenblicklich und war gut zu verstehen.
„Hören Sie, Unbekannter am anderen Ende“, sagte Steve McCoy, „es ist an der Zeit, uns jetzt mit dem versprochenen Hubschrauber abzuholen! Wir sitzen hier fest. Weiterfahren wäre wahrscheinlich Selbstmord. Und Sie wissen, dass wir außerordentlich wertvolles Gepäck dabei haben.“
Die Stimme aus dem Äther gluckste und fragte dann: „Wo genau befinden Sie sich?“
„Wenn wir das so genau wüssten“, murmelte Steve. Dann beschrieb er seinem unbekannten Partner die Position, so gut er konnte.
Nach kurzem Schweigen kam die Stimme wieder. „Hey, wir können nicht den ganzen Mittleren Osten absuchen. Aber warten Sie, nach der Karte können wir das fragliche Gebiet ziemlich gut eingrenzen. Aber der Pilot kann Sie nicht auf Anhieb finden. Sie müssen ihm ein Zeichen geben. Irgendetwas anzünden oder so.“
„Und wann wird die Maschine hier sein?“
„Frühestens in zwei Stunden. Eher etwas später. Zünden Sie Ihr Feuerchen nicht sofort an. Sonst kriegen Sie eine Menge Hubschrauber auf den Hals, nur nicht unseren. Alles Gute! Over!“
„Over and out.“ Steve schob die Antenne ein und legte das Gerät griffbereit auf den Sitz. „Dann wollen wir mal sehen, ob unsere Jungens pünktlich sind. Leila, hilf mir, das Signalfeuer vorzubereiten! Es muss ordentlich Qualm geben.“
Es dauerte fast drei Stunden, ehe aus nördlicher Richtung das typische Geräusch eines Hubschraubers hörbar wurde. Während der ganzen