Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Krimi Sammelband 7010: 7 Action Thriller November 2019 - A. F. Morland страница 28
Schließlich sah er den schwarzen Punkt, der schnell näher kam und größer wurde. Er steuerte ziemlich genau auf sie zu, änderte aber plötzlich die Flugrichtung. Er gab ein Zeichen mit der Hand, und Leila entzündete das Feuer, das sie mit reichlich Benzin aus dem Reservekanister vorbereitet hatten.
Eine dunkle, fettige Qualmwolke stieg in den blauen Himmel. Der Pilot änderte sofort wieder den Kurs und hielt auf sie zu. Gleichzeitig hörte Steve McCoy aber noch etwas anderes.
Düsenjäger!
Und dann sah er die drei MIGs aus dem Himmel herabstoßen. Er ballte die Fäuste in ohnmächtiger Wut, konnte den Blick aber nicht von dem Schauspiel lösen, das in den nächsten Sekunden folgte. Leila war neben ihn getreten. „Er hat keine Chance.“
Steve nickte nur und beobachtete, wie der Pilot verzweifelt versuchte, die Maschine zwischen den Felsen aus der Angriffsrichtung zu bringen. Er war noch knapp tausend Meter entfernt und streifte mit den Rotoren fast den Felsen, als die Maschinenkanonen der ersten MIG loshämmerten.
Sie hielten sich die Ohren zu, als die Düsenmaschine über sie hinwegdonnerte, dann ging die zweite in Angriffsposition. Wieder hämmerten die Kanonen.
Der Hubschrauber wurde fast zerfetzt, prallte gegen die Felswand und explodierte in einem orangeroten Feuerball.
Steve packte Leila an der Hand und rannte mit ihr zum Wagen. „Komm! Jetzt wird es ernst. Die Düsenjäger sind sicher nicht allein hier. Sie haben nur gewartet, bis ihnen der Hubschrauber unsere Position verriet. Wenn wir hier nicht ganz schnell wegkommen, kreisen sie uns ein.“
Sie sprangen in den Wagen, Steve ließ den Motor an, wendete in einer riesigen Staubwolke und fuhr in Richtung Hauptstraße, wobei die überbeanspruchten Federn ächzten.
Als sie die Hauptstraße erreichten, war das Geräusch der Düsenjäger schon lange in der Ferne verebbt. Auf der Straße herrschte reger Betrieb. Das war günstig, denn so würden sie nicht so schnell auffallen.
Steve fuhr so schnell er konnte zur türkischen Grenze. Sie mussten so viele Kilometer wie möglich hinter sich bringen und dann versuchen, das letzte Stück zu Fuß zu marschieren und sich durch die Berge zu schlagen …
23.
Kamarow deutete nach vorn. „Da sind sie!“
Er hob das Mikrophon des Sprechfunkgeräts an die Lippen. „Major Assad, wo sind Sie jetzt?“
Er hob das Fernglas vor die Augen, während er auf Antwort wartete. Von seinem erhöhten Standpunkt aus konnte er den Wagen über ein langes Straßenstück beobachten. Drei Leute saßen darin – das hatte auch einer der Düsenjägerpiloten schon gemeldet. Durch sein Glas erkannte er Petrow auf dem Rücksitz deutlich. Auf dem Beifahrersitz saß ein Mädchen. Major Assad würde sich freuen …
Da meldete er sich schon. „Ich bin mit zwei Wagen an der Hauptstraße, kurz vor der Grenze wie verabredet.“
„Gut.“ Kamarow beschrieb ihm den Wagen mit den Flüchtlingen und fügte hinzu: „Sagen Sie Ihren Leuten, dass wir die drei unter allen Umständen lebend wollen! Sie werden aufgehalten, aber nicht zusammengeschossen! Ich hänge mich jetzt dran. Wir nehmen sie in die Zange.“
„Wird gemacht. Ich lasse die Straße sperren.“
„Gut! Und sagen Sie Oberst Malakin, er möchte mit seinen Leuten am Hang in Deckung gehen, um einen möglichen Durchbruchsversuch an dieser Stelle zu verhindern, denn wir sollten den Amerikaner nicht unterschätzen. Bisher hat er uns geschlagen. Und denken Sie noch mal daran, wir wollen sie lebend. Ende!“
Kamarow wandte sich an die KGB-Leute. „Also los, hinterher!“
Die Jagd näherte sich ihrer Endphase. Kamarow überlegte, ob er irgendetwas übersehen hatte, aber die Falle war perfekt.
24.
„Da stimmt doch was nicht“, sagte Steve McCoy nervös. „Seit einigen Minuten kommt uns nicht ein einziges Auto mehr entgegen. Und auch hinter uns wird es immer leerer.“
Er blickte in den Rückspiegel. Die beiden Pkws, die hinter ihnen fuhren, wurden plötzlich von einem Polizisten, der auf einem Motorrad aus einer Seitenstraße herausfuhr, gestoppt und hielten brav am Straßenrand.
Steve begriff sofort, was hier gespielt wurde. „Man isoliert uns vom übrigen Straßenverkehr. Das heißt, die haben weiter vorn eine Falle aufgebaut.“
„Und wenn wir in einen Seitenweg abbiegen?“, fragte Leila.
Steve lachte auf. „Darauf bin ich auch schon gekommen. Diese Wege sind allerdings mit querstehenden Polizeiwagen gesperrt. Da kommen wir nicht durch. Das Ganze ist geschickt eingefädelt. Wir haben nur noch eine Chance. Wir müssen den Wagen verlassen und zu Fuß fliehen.“
„Bis zur Grenze ist es nicht mehr weit“, bemerkte Leila nach einem Blick auf die Karte. „Der erste Grenzposten kommt in etwa drei Kilometern.“
„Dann wird es gleich passieren.“ Steve bremste den Wagen leicht ab.
In diesem Augenblick geschah es auch schon. Aus der nächsten Kurve kam ein Jeep mit aufmontiertem Maschinengewehr.
Steve bremste hart, sodass der Wagen schleuderte. „Raus!“, brüllte er. „Und dann rechts den Berg hoch!“
Leila reagierte sofort, riss die Tür auf und ließ sich hinausfallen.
Steve griff nach hinten und packte Oleg Petrow am Handgelenk. „Los, kommen Sie!“
Der Wissenschaftler wirkte völlig verstört. Er schien nicht zu begreifen, was um ihn herum vorging. Er lebte in einer anderen Welt. Vielleicht weigerte er sich auch nur, die Dinge zur Kenntnis zu nehmen. Er ließ willig alles mit sich geschehen und zwängte sich aus dem Wagen, seine Aktentasche fest an die Brust gepresst.
Steve zerrte ihn hinter sich her und lief geduckt über die Straße. Aus den Augenwinkeln sah er, wie von hinten ein weiterer Wagen mit hoher Geschwindigkeit heranpreschte.
„Verdammt!“, knurrte er. „Wir sitzen tatsächlich in der Falle.“
Der Jeep fuhr inzwischen auf sie zu, gefolgt von einem zweiten. Beide waren mit Soldaten voll besetzt. Steve McCoy erkannte auf dem ersten Jeep einen Offizier, der hinter dem Maschinengewehr kauerte. Der Lauf schwenkte herum.
Sie hatten fast die Deckung erreicht, als das MG feuerte. Aber die Salve war nun zur Warnung gedacht. Sie fetzte Löcher in den Asphalt. Sand und Steine spritzten.
Die Soldaten sprangen von den Jeeps und schwärmten aus. Sie waren bewaffnet.
Leila streckte ihm die Hand entgegen. „Hier hinauf, da gibt es einen richtigen Pfad!“
Petrow keuchte und hatte die Augen halb geschlossen, aber Steve zog ihn unbarmherzig weiter. In atemberaubendem