Die Gefechte in Norwegen, Band 1. Группа авторов
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Hintergrund
Karljohansvern, fünfundzwanzig Meilen den Oslofjord hoch gelegen, war seit 1819 Norwegens wichtigste Marinebasis. Am Morgen des 9. April lagen zwei einsatzfähige Schiffe im Hafen: der Minenleger "Olav Tryggvason", der sich dort zur Reparatur befand, [1]und der Minenräumer "Rauma". Etwa vierzig Prozent ihrer Besatzungen befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf Landgang.[2] Ebenfalls am Stützpunkt anwesend waren die maroden Küstenverteidigungsschiffe "Tordenskjold" und "Harald Haarfagre", die als unbewaffnete, außer Dienst gestellte Ausbildungs- und Lagerschiffe nicht an den Kämpfen teilnahmen. [3][4] Der kommandierende Offizier des Stützpunktes war Admiral J. Smith-Johansen. [5]
Die "Tordenskjold" im Jahr 1900 im Kieler Hafen.
Von Cay Jacob Arthur Renard - U.S. Naval Historical Center Photograph, Photo #: NH 48557; http://www.history.navy.mil/photos/sh-fornv/norway/tordnsk.htm, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2455349
Kurz nach Mitternacht informierte Admiral Smith-Johansen den Kapitän der "Olav Tryggvason", T. Briseid, dass es eine Schlacht an der Mündung des Oslofjords gegeben habe, und dass es wahrscheinlich war, dass die feindlichen Schiffe die äußeren Befestigungen durchbrochen hatten. Briseid erhielt den Befehl, das Feuer auf alle feindlichen Schiffe zu eröffnen. Smith-Johansen teilte ebenfalls seine Absicht mit, Schiffe loszuschicken, um den Fjord zu räumen. Briseid schickte eines seiner Motorboote nach Langgrunn, wo er den dort vor Anker liegenden Handelsschiffen sagte, sie sollen ihre Lichter löschen. [6]
Die deutschen Streitkräfte, die Horten angreifen sollten, waren Einheiten der "Kriegsschiffsgruppe 5." Diese bestand aus den Torpedobooten "Albatros" und "Kondor" unter dem Kommando von Siegfried Strelow bzw. H. Wilcke. Begleitet wurden sie von den Minenräumern R17 und R21, die mit Truppen des leichten Kreuzers "Emden" schwer beladen waren. Admiral Oskar Kummetz befahl den Schiffen um 03:30 Uhr, sich vom Hauptverband zu lösen und Horten zu sichern. [4]
Die Kämpfe
Die so losgelösten Schiffe kamen um 05:35 Uhr an der Mündung des Hafens an. Die R-Boote fuhren weiter, um ihre Landungen durchzuführen, während die Torpedoboote zurückblieben. Die "Olav Tryggvason", die die Einfahrt seit 03:15 Uhr bewacht hatte, ließ die Schiffe zunächst passieren. Bald darauf erkannte die Besatzung ihren Fehler und eröffnete das Feuer. Der Minenräumer R17 wurde getroffen, als er am Kai anlegen wollte und sank im flachen Wasser. Die Wasserbomben des Schiffes detonierten um 06:15 Uhr und verursachten weitere Verluste. [4] Die "Rauma" kehrte zurück und begann ein Feuergefecht mit R21. Nachdem sie einige Schäden erlitt und ihre Geschützbesatzung verwundet worden war, musste sich das Schiff zur medizinischen Versorgung ihrer Männer in den Marinestützpunkt zurückziehen. Zwei Seeleute wurden getötet, [7] bis R21, ebenfalls beschädigt, den Angriff stoppte. [8]
Um 07:30 Uhr versuchte die "Albatros" einzugreifen und lief in den Hafen ein. Der Kurs des Schiffes war durch den engen Kanal, den es benutzen musste, leicht berechenbar, und bald darauf wurde es von der "Olav Tryggvason" unter Beschuss genommen. Die "Albatros" reagierte mit ihrer vorderen Batterie, die aber nach acht Schüssen eine Hemmung hatte, woraufhin sich das beschädigte Schiff zurückziehen musste. [4]
Um 08:00 Uhr fuhr die "Emden" hinüber, um die Deutschen in Horten zu unterstützen und entsandte rund fünfzig Soldaten [2] an Land, um von dort anzugreifen. [8] Kapitän Grundmann von R17, der eine Verbindung mit dem norwegischen Marinestab herstellen wollte, schaffte es, Admiral Smith-Johansen zu kontaktieren. Nicht der Wahrheit entsprechend erklärte er, dass eine große deutsche Truppe die Stadt Horten eingenommen habe und dass man sie bombardieren würde, wenn der Admiral nicht innerhalb einer halben Stunde aufgäbe.[5] Smith-Johansen übergab Karljohansvern um 08:35 Uhr.[4]
Die Folgezeit
Nach der Übergabe von Karljohansvern konnten sich die Deutschen darauf konzentrieren, die Festungen an der Mündung des Oslofjords einzunehmen. Die "Albatros" überführte ihre Soldaten auf die R21, damit sie beim Angriff auf Bolærne Feuerschutz leisten konnte. Noch an diesem Nachmittag griff das Schiff an, wurde aber von zehn Schüssen der 5,9-Zoll-Geschütze der Festung zurückgeschlagen. Während das Schiff im Nebel manövrierte, um nicht getroffen zu werden, lief es auf Grund und erlitt Totalschaden.[4].
Die Deutschen erbeuteten in Karljohansvern eine Reihe von Schiffen und stellten sie in eigenen Dienst. Die "Olav Tryggvason" wurde in "Brummer" umbenannt; [1] die "Rauma" wurde zur "Kamerun" und "Tordenskjold" und "Harald Haarfagre" wurden als "Nymphe" bzw. "Thetis" zu Flugabwehrbatterien umgebaut. [9] Auf den nahegelegenen Werften lagen die Torpedoboote "Ørn" und "Lom", die von den Deutschen als "Schlange" bzw. "Eidechse" weiterverwendet wurden. Das noch nicht fertige Torpedoboot "Balden" wurde von den Deutschen fertiggestellt und als "Leopard" kommissioniert. [10] Das Kranschiff "Marinens Flytekran" wurde ebenfalls erbeutet.[11]
Endnoten:
1. Haarr 2010, p. 373.
2. ^ Lunde 2009, p. 22.
3. ^ Haarr 2010, p. 370.
4. ^ O'Hara 2013, 2 : The Invasion of Norway.
5. ^ Oldenburg 2008, p. 52.
6. ^ Forsvarets museer. Olav Tryggvason kampene i Horten (auf Norwegisch); http://www.forsvaretsmuseer.no/Aktuelt/Olav-Tryggvason-kampene-i-Horten
7. ^ Forsvarets museer. Rauma (1) (auf Norwegisch); http://www.forsvaretsmuseer.no/Fartoeysbasen/Rauma-1
8. ^ Dildy 2007, pp. 37–39.
9. ^ Haarr 2010, pp. 370, 372, 373.
10. ^ Haarr 2010, p. 372.
11. ^ Haarr 2010, p. 377.
Referenzen zu den Endnoten:
· Dildy, Doug (2007). Denmark and Norway 1940: Hitler's Boldest Operation. Osprey military campaign series. 183 (illustrated ed.). Osprey Publishing. ISBN 9781846031175.
· Haarr, Geirr (2010). The Battle for Norway: April-June 1940. Seaforth Publishing. ISBN 9781783469055.
· Lunde, Henrik O. (2009). Hitler's Pre-emptive War: The Battle for Norway, 1940 (illustrated ed.). Casemate Publishers. ISBN 9781932033922.
· Oldenburg, Lennart (2008). Under stöveln: Norge 1940-1945 (in Swedish). Atlantis. ISBN 9789173532266.
· O'Hara, Vincent (2013). The German Fleet at War, 1939-1945 (reprint ed.). Naval Institute Press. ISBN 9781612513973.
Geografische