Die Frithjof-Saga. Группа авторов

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Die Frithjof-Saga - Группа авторов

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      So vergingen die Tage der Jugend des glücklichen Paares wie ein friedvoller Traum, ungestört von Sorgen und Nöten. Nach und nach wuchs Ingeborg zu einer lieblichen Maid heran, während Frithjof ein starker und athletischer Junge wurde. Die Bestrebungen der beiden wurde ernsthafter: Ingeborg widmete sich mehr und mehr damenhaften Tätigkeiten, insbesondere dem Besticken von Wandteppichen, während sich ihr Gefährte begeistert der Jagd widmete und oft schwer beladen mit Beute zurückkehrte. Er hatte von seinem Vater nicht nur Kraft und Mut, sondern auch Selbstbeherrschung und Frohsinn geerbt. Dies machte ihn zu einem Liebling bei all seinen Freunden, die immer wieder über die unerschrockene Kühnheit staunten, mit der er die wilden Bären und andere Tiere des Waldes angriff, von denen nur wenige seinen gut gezielten Hieben mit Keule oder Speer entkamen. Die Trophäen seiner Jagdausflügen traten nun mehr und mehr an die Stelle der Blumen und Früchte, mit denen er zuvor seine schöne Gespielin begrüßt hatte, und seine größte Belohnung war es, ihr über seinen Mut staunendes Lächeln und ihr um seine Sicherheit besorgtes Gesicht zu sehen, wenn sie ihn nach seiner Rückkehr begrüßte. Wenn sie Seite an Seite vor dem Feuer aus brennenden Kiefernholzstämmen saßen und den Geschichten der alten Helden lauschten, die Hilding so gerne erzählte, oder wenn Ingeborg Lieder zu Ehren der Götter oder grauhaarigen Helden sang, die vor langer Zeit unter den grasbewachsenen Hügeln bestattet worden waren, fragte sich Frithjof, ob sie etwas anderes sein könne als eine Göttin, der der Große Vater erlaubt hatte, für kurze Zeit auf Erden zu wandeln, um in denen, die sie betrachteten, eine Vorstellung von den Freuden von Walhalla zu wecken. " Freyas goldenes Haar wird in allen Ländern gepriesen", sagte er zu sich, "'aber kann es prächtiger sein als Ingeborgs? Und wenn er in ihre Augen blickte, die vom Glanz und von der Schönheit des Himmels widerstrahlten, fragte er sie: "Kann es sein, dass Hilding recht hat, wenn er sagt, dass die Göttin Friga, die Frau Odins, die schönsten Augen des Universums hat?"

      KAPITEL II. BALDERS TOD

      Wieder kehrte der Frühling zurück, um die Erde mit seinem Glanz zu erfreuen, und Friga schmückte die Hügel, Felder und Täler mit einem leuchtenden Blumenteppich und ließ die süßen Sänger der Wälder erneut ihre Melodien singen. An einem ruhigen Abend, als die Luft wie Parfüm duftete, stiegen Ingeborg, Frithjof und Hilding auf einen Hügel mit Blick auf das Meer und setzten sich auf einen großen, mit Moos bewachsenen Stein. Auf Bitten Ingeborgs erzählte ihnen der alte Mann die Geschichte des traurigen und vorzeitigen Todes des Gottes Balder.

      "Balder", begann Hilding, "war der Sohn des allmächtigen Gottes Odin und seiner schönen Königin Friga. Sein Antlitz war von wundersamer Schönheit, und wenn er auf seinem weißen Schlachtross durch den Himmel preschte, umgab ihn ein prächtiger Lichtschein. Er war allem Bösen abgeneigt und hasste Streit und Zwietracht aus ganzem Herzen. Klug und wortgewandt, sanftmütig und aufrichtig bemühte er sich unablässig, Frieden und Wohlwollen zu fördern, Unglück abzuwenden und Kummer und Leid für immer zu beseitigen. Manchmal nahm er die Gestalt eines Kriegers an und mischte sich unter die Kämpfer im lärmenden Schlachtgetümmel; aber selbst in der Hitze des Gefechtes war er nie versucht, seine himmlischen Waffen gegen die Sterblichen zu richten. Während einige der anderen Götter an deren Kämpfen und Blutvergießen teilnahmen, führten Balder ausschließlich Liebe und Mitleid an den Ort des Todes. Eines Tages, mitten im Sommer, beobachtete er, dass die Krieger vor Durst fast erschöpft waren. Nachdem er mit seiner Lanze auf den Boden geschlagen hatte, brach dort sofort ein erfrischender Wasserstrahl hervor, und an anderen Stellen sprudelte das frische Nass sogar durch die Berührung der Hufe seines Pferdes. Diese Brunnen hörten nie auf zu fließen und waren schnell von Hainen umgeben, in denen Balder bis heute verehrt und angebetet wird. Seine Frau, die schöne Göttin Nanna, war so liebenswürdig wie ihr Mann, und ihr Palast befindet sich weit über den Wolken, wird nie vom Blick der Sterblichen erfasst und ist frei vom geringsten Makel jeder Sünde oder Unreinheit.

      "Balder wurde von allen Göttern geliebt, außer vom hinterlistigen Loki, der ausschließlich Böses und Unheil im Sinn hatte. Dann kam eine Nacht, in der Balder einen sehr unangenehmen Traum hatte und glaubte, sein Leben sei in Gefahr. Er versuchte vergeblich, die Erinnerung daran aus seinem Gedächtnis zu vertreiben, und sein Herz wurde mit der Zeit immer melancholischer und trauriger.

      "Nicht nur Balders Frau, die blauäugige Nanna, sondern auch Odin und Friga und alle anderen Götter und Göttinnen – mit Ausnahme von Loki – , waren von Trauer und Angst erfüllt, als sie von den düsteren Vorahnungen hörten, die sein Herz bedrückten. Vergeblich grübelte Odin über den Traum – vergeblich hielt er Rat mit den anderen Göttern und befragte die weißen Raben, denen Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen bekannt waren; die Gefahr, die seinem Lieblingssohn drohte, konnte er nicht erfassen. In seiner Verzweiflung beschloss er schließlich, die gefährliche Reise zum Wohnort der Schicksalsgöttin zu wagen. Er erhob sich von seinem glänzenden Thron, verließ seinen Palast, bestieg das Ross, das immer am Tor bereitstand, und machte sich mit den beiden Raben und den beiden Wölfen, die ihn auf all seinen Reisen begleiteten, auf den Weg in Richtung Erde, wo er bald den Pfad erreichte, der zu der dunklen und geheimnisvollen Kluft führte, in dem die lichtscheue Göttin Hela Hof hielt.

      "Weit entfernt von der Walhalla, dem Palast Odins und dem Wohnsitz aller Helden, lag die schreckliche und düstere Behausung der unerbittlichen Hela. Loki war ihr Vater, und ihre Mutter eine Riesin, die Schwester des schrecklichen Wolfes Fenrix und der Schlange, die sich um die Erde windet. Unglücklich, dreimal unglücklich, ist derjenige, der in den düsteren Abgrund der Göttin der Zerstörung hinabsteigen muss! Ihr Thronsaal trägt das Elend, auf ihrer Schwelle steht Verfall geschrieben, Auszehrung ist ihre Liegestatt; die Vorhänge sind die Gefahr; Faulheit ihr Knecht und Trägheit ihre Magd; sie isst aus der Schüssel, die Hunger heißt, und unersättliche Habgier ist das Messer, mit dem sie schneidet.

       'In der düsteren Höhle steht der grässliche Thron,

       Menschliche Knochen und Schädel grinsen wir Hohn;

       Darauf sitzt die Göttin, fahl und aschgrau,

       Ihr Gesicht blutbefleckt und vom Zerfall blau,

      

       Ihr Tempel ist von massiven Mauern umgeben,

       Wo menschliche Köpfen sich auf Spießen erheben;

       Und um sie tummeln sich, bösartig und voller Wut,

       Mörder, Räuber, und die ganze Todesbrut.'

      " Odin näherte sich schnell diesem schrecklichen Reich der Todesgöttin. Der Weg, den noch nie ein Sterblicher zuvor beschritten hatte, schlängelte sich am Rande schrecklicher Abgründe entlang und war von bedrohlichen Klippen durchsetzt; aber Odin kümmerte sich nicht um die Gefahren des Weges oder die wütenden Hunde, die ihm begegneten; ein Gedanke nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch – zu erfahren, welche Gefahr seinem Lieblingssohn drohte.

      " Schließlich erreichte er den Wohnsitz der Göttin Hela und sprang von seinem Pferd auf den ersten grauen Runenstein, unter dem einer der Nomen, die in die Zukunft schauen konnte, seit Tausenden von Jahren schlief. Einsam und trostlos war die Grabstätte; der Wind stöhnte jammervoll durch die blattlosen Hecken und wirbelte Sandwolken hoch in die Luft.

      " Odin zog sein Schwert, schrieb den Runensatz dreimal in den Sand und sprach dann dreimal den runischen Ruf, der, wenn er aus dem Mund eines der Götter kommt, stark genug ist, um die Toten aus ihren Gräbern zu erwecken.

      "

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