Dein Herz lebe auf!. Группа авторов

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Phasen des Lebens als Phasen der Reinigung und des Wachstums zu sehen. Nach dieser Lesart wäre dann in Schwierigkeiten und im Schmerz Gottes harte, aber positive Botschaft enthalten: „Du bist kein toter, vertrockneter Zweig. Du bist lebendig. Mit dir kann ich etwas anfangen. Bei dir ist noch mehr drin! Deshalb reinige ich dich.“

      Gott, dem Winzer, und Jesus, dem Weinstock, geht es eben nicht darum, dass wir, die Reben, nur eine kurze Blütezeit erleben. „Ich will, dass ihr Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt“, sagt Jesus zu den Jüngern. Damit aus einer Blüte Frucht wächst, braucht es aber nicht nur Sonnentage. Es braucht auch die Kühle der Nacht. Es braucht Trockenheit und Regen. Reifung, auch menschliche Reifung, geschieht durch verschiedene Lebensumstände hindurch.

      So verstehen wir die bildliche Rede. Sie gilt übrigens nicht nur für den Glauben. Sie gilt für das menschliche Leben insgesamt. Oder würden wir jemanden als einen reifen Menschen bezeichnen, von dem wir wüssten, dass er nie mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, immer auf der Sonnenseite des Lebens gehen durfte, nie Zweifel empfunden hat, nie in menschliche Abgründe – eigene und fremde – geschaut hat, keine Angst kennt und keine Dunkelheiten …? Nur ein Leben, das durch Höhen und Tiefen hindurch gereift ist, wird Frucht bringen, und zwar die Frucht, von der Jesus spricht: Sie ist kein schneller, oberflächlicher Erfolg, sondern Frucht, die bleibt. Papst Benedikt XVI. hat in der Messe zur Papstwahl 2005 wunderbar ausgedrückt, worin diese Frucht konkret besteht: „Das einzige, was ewig bleibt, ist die menschliche Seele, der von Gott für die Ewigkeit erschaffene Mensch. Die Frucht, die bleibt, ist daher das, was wir in die menschlichen Seelen gesät haben – die Liebe, die Erkenntnis; die Geste, die das Herz zu berühren vermag; das Wort, das die Seele der Freude des Herrn öffnet.“

       Bleibt in mir, und ich bleibe in euch. – Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. – Bleibt in meiner Liebe! (Vers 4.5.9)

      In acht Versen spricht Jesus neunmal vom Bleiben! Wie ein Refrain zieht sich dieses Wort durch seine Rede hindurch. Immer wieder: Bleiben. Sooft ich den Text lese und meditiere, hat diese Aufforderung aus dem Mund Jesu auf mich eine beruhigende Wirkung. Denn sie klingt so wohltuend einfach: Der Herr fordert nicht zu irgendwelcher Aktivität auf, erst recht nicht zu irgendwelchen Großtaten. Ich muss nach seinem Willen nicht mehr tun als bleiben …

      Natürlich ist dieses Bleiben kein Synonym für Trägheit. Es ist auch kein Ausdruck von Sturheit oder Trotz („Jetzt bleibe ich erst recht!“), und es ist keine Ausrede für Unbeweglichkeit. Vielmehr meint dieses Bleiben ein Sich-Festmachen in, ein Sich-Festhalten an Jesus. Schon dieses bloße Bleiben kann Kraft kosten. In jedem Fall braucht es eine Entscheidung, manchmal in einem bewussten Akt. In der Regel aber meint das Bleiben die Treue in der Alltäglichkeit eines gläubigen Lebens.

      Dabei hilft es, sich zu erinnern, dass Jesus nicht gesagt hat: „Bleibt in eurer Liebe zu mir!“ Auch hat er nicht abstrakt gesagt: „Glaubt an die Macht der Liebe und bleibt in ihr!“ Nein, er sagt: „Bleibt in meiner Liebe!“ Mit anderen Worten: „Bleibt in der Liebe, die ich zu euch habe. Glaubt fest daran, dass diese Liebe da ist und dass sie gilt, auch wenn ihr es momentan nicht spürt und es euch schwerfällt, daran zu glauben. Bleibt und glaubt, auch dann, wenn eure eigene Liebe schwankt, zu verschwinden droht oder erkaltet.“

       GEBET

      Herr, du hast zu deinen Jüngern gesagt: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige.

      Lass mich mit dir verbunden bleiben, damit du in mir bist und ich in dir.

      Was auch geschehen mag, lass nicht zu, dass ich jemals von dir getrennt werde,

      und bringe du in mir Frucht, die bleibt. Amen.

      DR. STEPHAN ACKERMANN

      BISCHOF VON TRIER

      Dienen ist systemrelevant – das Beispiel Jesu

      BISCHOF DR. GEORG BÄTZING

      1 Der HERR sprach zu Mose und Aaron im Land Ägypten: 2 Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der Erste unter den Monaten des Jahres gelten. 3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus. 4 Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann. 5 Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen. 6 Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. In der Abenddämmerung soll die ganze versammelte Gemeinde Israel es schlachten. 7 Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man es essen will. 8 Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen.

      11 So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand. Esst es hastig! Es ist ein Pessach für den HERRN. 12 In dieser Nacht gehe ich durch das Land Ägypten und erschlage im Land Ägypten jede Erstgeburt bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der HERR. 13 Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll für euch ein Zeichen sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich das Land Ägypten schlage. 14 Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest für den HERRn! Für eure kommenden Generationen wird es eine ewige Satzung sein, das Fest zu feiern!Ex 12,1–8.11–14

      1 Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung. 2 Es fand ein Mahl statt und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn auszuliefern. 3 Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, 4 stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. 5 Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war. 6 Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen? 7 Jesus sagte zu ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen. 8 Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir. 9 Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt. 10 Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle. 11 Er wusste nämlich, wer ihn ausliefern würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein. 12 Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe? 13 Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. 14 Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. 15 Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.Joh 13,1–15

      Jesus zieht sich mit seinen Freunden in die Hausgemeinschaft zurück. Noch heute feiern die jüdischen Familien Pessach zu Hause am Tisch. In diesem Jahr ging es am Gründonnerstag, an dem die hier herangezogenen Texte vorgesehen sind, vielen so. Zuhause bleiben. Da bekommt das Essen miteinander am Tisch Bedeutung. Den Tisch herrichten, für die Gaben danken, einander wahrnehmen und zuhören, Zeit haben. Das biblische Bild dieses Abends ist eine gewöhnliche Szene. Vor dem Essen Hände waschen, und in der jüdischen Kultur

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