Perry Rhodan 431: Energie aus dem Jenseits. H.G. Ewers

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Perry Rhodan 431: Energie aus dem Jenseits - H.G. Ewers Perry Rhodan-Erstauflage

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unterbrach Atlan ihn fast brutal. »Nicht während auf Last Hope die Versuche mit dem Quintatron stattfinden, sondern damit sie unbehelligt von allen galaktischen Händeln stattfinden können!« Er rieb sich lächelnd die Hände. »Und wie ich unseren gemeinsamen Freund Argyris kenne, wird er eine Show organisiert haben, wie die Galaxis sie noch nie erlebt hat. Das sollte dich eigentlich von ihrer Notwendigkeit überzeugen, denn die unbestechliche logische Denkweise eines bio-positronischen Ultragehirns zieht nur dann emotional ansprechende Register, wenn sich das als unumgänglich notwendig erwiesen hat.«

      Der Großadministrator hob lächelnd die Hand.

      »Das genügt, mein Freund. Es ist wirklich nicht nötig, dass du mich psychologisch bearbeitest.«

      Er erhob sich, und nun wirkte er mit einemmal nicht mehr bedrückt, sondern elastisch und energiegeladen. Sein Blick suchte das Gesicht von Oberst Hubert S. Maurice, der still, bescheiden und wachsam in der Nähe saß.

      Als der Chef des SGA Rhodans Blick auf sich ruhen fühlte, sprang er auf und fragte dienstbeflissen: »Sir ...?«

      »Ich lade Sie zu einem Essen ein, Oberst«, meinte der Großadministrator. »In meinen privaten Räumlichkeiten. Lordadmiral Atlan wird uns sicher gern Gesellschaft leisten, so dass wir während des Essens einige Programmpunkte durchsprechen können.«

      »Ich stehe immer zu Ihrer Verfügung, Sir«, erwiderte Hubert Selvin Maurice so steif, als hätte er eine Einladung zu seiner persönlichen Hinrichtung erhalten.

      Während er den beiden Größten der Menschheit folgte, erteilte er über seinen Armbandtelekom Befehle an seine Untergebenen auf der INTERSOLAR.

      Es gab nichts, was Oberst Maurice von der Erfüllung seiner Pflicht abhalten konnte – nicht einmal die private Einladung des Großadministrators.

      *

      Das Hotel Olympos im Zentrum von Trade City stand erst seit anderthalb Jahren. Nicht etwa ein geschichtsbewusster Terraner, wie man dem Namen nach hätte vermuten können, hatte es errichten lassen, sondern ein geschäftstüchtiger Springerpatriarch mit dem Namen Baldem Sceed Mussam.

      Arthur Buchanan musterte verächtlich die dorischen Säulen vor dem Haupteingang, die ein Gesims mit reicher Friesverzierung trugen. Das Ganze wirkte auf einen geborenen Terraner geschmacklos, weil es aus billigem Glasfaserbeton gegossen war. Sir Arthur Buchanan hielt es zudem für Geldverschwendung. Er raffte seinen großkarierten Umhang zusammen und vertraute sich der Kraftfeldrampe an, die über einer täuschend echten Treppenprojektion zum Portal führte. Seine Robotdiener waren ihm bereits mit dem Gepäck vorausgeeilt.

      Vor einer grünlich oxydierten Kupferplatte neben dem Portal trat Buchanan aus dem Kraftfeld. Mit gerunzelter Stirn las er die auf Hochglanz polierte Platininschrift.

       »Zeus, dem ewigen Vater, ihm, durch welchen die Menschen berühmt und unberühmt werden,

       dass man von ihnen redet und schweigt – nach dem Schluss des Erhabenen.

       Leicht wohl leitet er Gewalt und drückt den Gewaltigen nieder, leicht lässt Glänze er bleichen und Dunkles macht er erglänzen,

       leicht macht Krummes er grade und krümmt Grades und Stolzes, Zeus, hochdonnernd im C 2 H 5 OC 2 H 5 , der droben wohnet in Wolken.«

      Arthur Buchanan vermochte ein breites Grinsen nicht zu unterdrücken. Nur einem phantasielosen galaktischen Händler konnte der Lapsus unterlaufen, die Zeilen Hesiods zu verstümmeln, indem er das Wort »Äther« aus der Originalfassung in die chemische Formel für Diäthyläther übersetzte. Hesiod würde schön die Nase rümpfen, könnte er riechen, wogegen ein profitgieriger Springer seine »Himmelsluft« vertauscht hatte.

      Er stopfte sich seine kurze Pfeife, einen ausgebrannten, zerstoßenen Räucherkolben mit beachtlichem Fassungsvermögen. Dann schob er das Mundstück zwischen die Zähne und knurrte: »Feuer!«

      Ein blaues Flämmchen züngelte über dem groben Tabak auf, von einem verborgenen Thermalfokussator erzeugt. Die Falten in Buchanans Gesicht glätteten sich, als die Pfeife in Brand gesetzt war und blaue Rauchschwaden emporstiegen.

      Eine junge Dame mit langem Leinenrock und hauchdünnem Peplos darüber huschte auf ihn zu, als er die Vorhalle betrat. Armbänder klirrten an den Handgelenken; das tiefschwarze Haar war kunstvoll aufgesteckt. So etwa mochte eine junge Dame des antiken Griechenland ausgesehen haben.

      Das unterwürfige Benehmen einer Sklavin passte jedoch keineswegs zu den edlen Zügen und der Kleidung der Oberschicht. Buchanan fühlte sich unangenehm berührt, als die Pseudogriechin sich vor ihm verneigte und gedämpft fragte: »Sir Arthur Buchanan, darf ich Ihnen Ihre Gemächer zeigen?«

      Er packte sie grob beim Oberarm und drehte sie so herum, dass sie ihm ins Gesicht sehen musste.

      »Das Zeitalter der Sklaverei ist vorbei, denke ich. Wie heißen Sie, Miss?«

      »Ich bin Pandora«, antwortete die Schönheit zwinkernd, »die den Bruder des Prometheus verführte und aus Neugier die Büchse öffnete, in der alles Unheil aufbewahrt wurde, so dass es in die Welt hinausströmte. Und nun, Sie schottischer Giftzwerg, lassen Sie meinen Arm los. Ich bin keine Hetäre.«

      Arthur Buchanan gehorchte verblüfft und musterte die »Empfangsdame« genauer.

      »Arlene Konstantin ...!«, hauchte er. »Sie hier – in dieser imitierten Lasterhöhle ...?«

      Die Sonderagentin des SGA lachte, lachte Tränen darüber, dass Major Buchanan sie erst durch ihr Erkennungswort von der Pandora erkannt hatte. In Wirklichkeit hieß sie allerdings so wenig Arlene Konstantin wie der Major Sir Arthur Buchanan hieß, wenn sie auch tatsächlich gebürtige Griechin und er gebürtiger Schotte war.

      »In die Sie von einem unwiderstehlichen Drang getrieben wurden, Sir Arthur«, entgegnete sie schnippisch. »Sie haben das Etablissement mit der Nummer dreitausendachtzig. Falls Sie Wert auf meine Gesellschaft legen, erwarte ich Sie in der Mokkabar.«

      Fasziniert sah Buchanan ihr nach, wie sie mit schwingenden Hüften davonschwebte. Er seufzte entsagungsvoll.

      Wann würde er einmal privat mit einer Frau wie Arlene zusammenkommen statt immer nur dienstlich ...?

      Eine Viertelstunde später betrat er, in einen weißen Gesellschaftsanzug gekleidet, die Mokkabar.

      Obwohl es früher Nachmittag war, waren gut zwei Drittel der Hocker an der langen Theke bereits besetzt. Würdig aussehende Handelsagenten vom Volk der Mathvis hängten ihre langen dünnen Bärte über die Theke und schlürften ihren Mokka aus winzigen hauchdünnen Porzellantassen. Zwischendurch aßen sie kandierte Früchte und tranken aus hohen schmalen Gläsern klares Eiswasser.

      Doch nicht nur Mokka wurde getrunken.

      Vier rotbärtige hünenhafte Springer sprachen echt terranischem Sekt zu, der in Kristallkelchen serviert wurde. Sie unterhielten sich in dem harten kehligen Zentrumsdialekt und lachten ständig über Bemerkungen, die sie für witzig hielten, über die jedoch Angehörige anderer galaktischer Völker keine Miene verzogen hätten.

      Sir Arthur Buchanan hatte eine Silberschale mit harzig duftendem Wein vor sich stehen.

      Der

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