Perry Rhodan 654: Das Mondgehirn denkt anders. H.G. Ewers

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Perry Rhodan 654: Das Mondgehirn denkt anders - H.G. Ewers Perry Rhodan-Erstauflage

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unterbrach die Verbindung.

      »Kajüyp-Saah-Fidüy wird euch empfangen«, teilte Angel ungefragt mit.

      »Woher willst du das wissen?«, fragte Romeo. »Wie kommst du überhaupt dazu, auf eine nicht gestellte Frage zu antworten?«

      »Ich bin nicht Diener, sondern Partner«, antwortete Angel. »Da ich ein eigenes Bewusstsein besitze, hielten es meine Konstrukteure für unverantwortlich, mich in die Rolle eines Sklaven zu zwingen.«

      Der ehemalige Admiral blickte mich verblüfft an.

      »Besitzt Angel etwa auch einen freien Willen?«, erkundigte er sich.

      Ich lächelte liebenswürdig.

      »Natürlich«, antwortete ich. »Eine gewisse Einschränkung dieses freien Willens ergibt sich allerdings daraus, dass ich der Kommandant dieses Schiffes bin.«

      Bevor Romeo Lombardi noch etwas zu diesem Thema sagen konnte, meldete sich der Blue wieder am Telekom.

      »Kajüyp-Saah-Fidüy lässt Tatcher a Hainu und Romeo Lombardi mitteilen, dass er bereit ist, sie zu einer Unterredung in seinem Palast zu empfangen.«

      »Und ich?«, empörte sich Oma.

      »Du wirst gebeten, das Ausladen des Whiskys zu überwachen, Oma Casswitz«, antwortete der Blue.

      Romeo grinste und klopfte gegen Omas Gesäß.

      »Das ist doch eine Aufgabe ganz nach deinem Herzen, Oma. Pass aber auf, dass der Alkoholspiegel in deinem Blut nicht über zehn Promille klettert.«

      Oma holte zu einer Ohrfeige aus, der Romeo aber geschickt ausweichen konnte. Sie schimpfte noch, als der Ex-Admiral und ich die VISION verließen, um uns zu Kajüyp-Saah-Fidüy bringen zu lassen.

      Der Blue, der über Telekom mit uns gesprochen hatte, stellte sich draußen als Kree-Antziiy vor. Er war Kommandeur der Truppe, die den Transmitter zu bewachen hatte.

      Kree-Antziiy brachte uns zu einem großen Gleiter, und schon bald starteten wir. Er erklärte, dass das Gebirge, in dem die Gegenstation untergebracht war, Irüliiy-Berge genannt wurde. Es war ein schroffes, unwirtliches Gebirge, über dem die blauweiße Sonne von Latos als grelle Scheibe hing.

      Bereits eine Viertelstunde später konnten wir Kallriilüy, die planetarische Hauptstadt, sehen. Es war eine gigantische Stadt, die am Rand des Gebirges in einer weiten, fruchtbaren Ebene lag. Zahllose kreisrunde, flache Bauwerke bedeckten das Areal; sie wurden von hohen parabolischen Kuppeln geziert, die mich unwillkürlich an terranische Zuckerhüte aus den Geschichtsbüchern erinnerten. Vereinzelt stachen gleich spitzen Nadeln gigantische Rundtürme in den Himmel. Außergewöhnlich breite Straßen verschmolzen im Auge mit gigantischen Plätzen zu einem einheitlichen Ganzen. Kallriilüy strahlte Harmonie aus.

      Kree-Antziiy landete den Gleiter auf dem Dach eines scheibenförmigen Bauwerks, aus dem ein mächtiger Turm ragte. Schwerbewaffnete Wachen salutierten. Ein Posten führte uns zu einem Antigravlift, der uns ins oberste Geschoss des Turmes brachte.

      Der Konferenzraum war rund wie alle Räume in bluesschen Gebäuden. Drei prächtig gekleidete Blues erhoben sich bei unserem Eintritt. Der kleinere von ihnen wurde uns von Kree-Antziiy als Kajüyp-Saah-Fidüy vorgestellt. Er war der Regierungschef von Latos. Die beiden anderen Blues waren der Außenminister und der Kriegsminister.

      Nach der reserviert ausfallenden Begrüßung setzten wir uns an einen runden Tisch.

      Kajüyp-Saah-Fidüy blickte mich aus seinen Vorderaugen an, bog den Hals leicht nach vorn durch und sagte: »Tatcher a Hainu, was haben Sie mir zu sagen?« Er verwendete, im Unterschied zu den Gebräuchen bei den Blues, das steife Sie, das von den Blues nur im diplomatischen Verkehr mit anderen Rassen angewandt wurde.

      »Sind Sie sicher, dass wir hier nicht abgehört werden können?«, erkundigte ich mich erst einmal, denn es war wichtig, dass die Laren nichts von dem erfuhren, was ich den Blues von Perry Rhodan auszurichten hatte.

      »Absolut sicher«, antwortete der Regierungschef.

      »Dann darf ich verraten, dass ich von Perry Rhodan persönlich zu Ihnen entsandt wurde«, eröffnete ich. »Er lässt Ihnen ausrichten, dass er das Amt eines Ersten Hetrans der Milchstraße nur angenommen hat, um ernste Repressalien der Laren gegen die solare Menschheit und alle anderen Völker der Milchstraße zu vermeiden.«

      »Aber eben das ist geschehen«, entgegnete Kajüyp-Saah-Fidüy. Sicher legte er ernsten Vorwurf in seine Worte, aber der Translator übersetzte nur die Worte und nicht den Beiklang darin. »Oder wie nennen Sie es, wenn die Laren die Raumflotten aller Bluesvölker angreifen und dezimieren?«

      »Es handelte sich um eine Machtdemonstration, die Perry Rhodan nicht voraussehen konnte und die er nicht gutheißt«, erwiderte ich. »Er ahnte auch nichts davon, als er mich zur Eastside schickte, um Verbindung mit Ihnen aufzunehmen. Ich versichere Ihnen, dass Perry Rhodan nicht die Vorherrschaft über die anderen Völker der Milchstraße anstrebt, so sehr er auch an einer fruchtbaren Kooperation interessiert ist. Er bittet Sie, ihm zu vertrauen und vorläufig stillzuhalten, insgeheim jedoch an einem Bündnis der bisher miteinander verfeindeten Bluesvölker zu arbeiten. Noch weiß er nicht genau, was die Laren wirklich dazu bewogen hat, in der Milchstraße aufzutauchen und ihn zum Ersten Hetran zu ernennen, er nimmt jedoch an, dass keine selbstlosen Motive dahinterstecken. Deshalb sollten sich alle Völker der Milchstraße vorsichtshalber auf eine kriegerische Auseinandersetzung vorbereiten.«

      »Auf eine kriegerische Auseinandersetzung mit den Laren?«, erkundigte sich der Blue.

      »Nur für den Fall, dass keine besseren Mittel gefunden werden, die Bevormundung zu brechen«, versicherte ich.

      »Aber unsere Waffen können den SVE-Raumern der Laren nichts anhaben, Tatcher a Hainu«, gab der Regierungschef zu bedenken.

      Ich lächelte so zuversichtlich wie möglich.

      »Auch der stärkste Gegner hat seine schwache Stelle, Exzellenz«, erklärte ich. Dabei dachte ich unwillkürlich an Dalaimoc Rorvic. Ich hatte gehofft, einige Wochen in der Eastside bleiben zu können. So, wie die Lage sich entwickelt hatte, würde ich jedoch leider umgehend ins Solsystem zurückkehren müssen.

      Kajüyp-Saah-Fidüy dachte lange nach, ehe er wieder sprach.

      »Ich werde die weiße Kreatur der Wahrheit anrufen, damit sie mich erleuchte«, sagte er schließlich. »Wenn ich zu einem Entschluss gekommen bin, teile ich es Perry Rhodan mit. Sie können ihm jedoch schon ausrichten, dass wir Bluesvölker angesichts des übermächtigen Feindes unseren langjährigen Bruderkrieg beendet haben und uns verbünden werden, um uns gemeinsam gegen den Feind zu wehren. Jeder, der sich gegen diesen Feind stellt, wird unser Freund sein.«

      Ich erhob mich und sagte feierlich: »Das ist mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte, Exzellenz. Perry Rhodan wird erfreut sein, diese Botschaft zu vernehmen. Darf ich mich mit dem Ausdruck allergrößter Hochachtung von Ihnen allen verabschieden.«

      Kajüyp-Saah-Fidüy erhob sich ebenfalls und erwiderte: »Ich muss gestehen, dass ich überrascht bin, einen terranischen Diplomaten mit solch vollendeten Umgangsformen kennenzulernen, Tatcher a Hainu. Nehmen auch Sie meinen Ausdruck allergrößter Hochachtung entgegen. Die grüne Kreatur der Fruchtbarkeit möge Ihnen tausend Nachkommen schenken.«

      »Danke, gleichfalls«, antwortete ich.

      Als

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