Perry Rhodan 1380: Die Helden von Zapurush-III. H.G. Ewers

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Perry Rhodan 1380: Die Helden von Zapurush-III - H.G. Ewers Perry Rhodan-Erstauflage

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er den Stützpunkt der Hauri unwillkürlich bei sich nannte, obwohl die offizielle Bezeichnung Zapurush-III war.

      Die Angelegenheit war schwerwiegend genug, um sie nicht auf sich beruhen zu lassen. Wenn das Flaggschiff der Expeditionsflotte nicht absolut zuverlässig funktionierte, wie sollte er es da verantworten, es jemals wieder in einen gefährlichen Einsatz zu schicken?

      2.

      Als er erwachte, lag er auf einer Art Matte, die in einem Gestell aufgespannt war, und blickte gegen eine sandfarbene Decke, in die mehrere runde Leuchten eingelassen waren.

      Das Licht erschien ihm zu grell, deshalb schloss er die Augen.

      »Oh, mein Kopf!«, klagte er. »Immer diese Gelage!«

      Er runzelte die Stirn, als ihm bewusst wurde, dass er keine Ahnung hatte, von was für einem Gelage er sprach.

      Im nächsten Moment wurde ihm klar, dass er nicht einmal seinen Namen kannte.

      Aber das war noch lange nicht alles.

      Er wusste auch nicht, wo er war und wie er hierhergekommen war.

      Seine erste physische Reaktion war der Versuch, sich aufzusetzen. Er schlug fehl, weil sich, wie er gleich darauf feststellte, ein breiter Gurt über seinen Bauch spannte, dessen Enden am Gestell der Matte befestigt waren, auf der er lag.

      Natürlich versuchte er, ein Ende zu lösen. Dabei erkannte er, dass beide Enden mit Schlössern an der Matte befestigt und dass die Schlösser abgeschlossen waren.

      Da dämmerte ihm, dass seine Lage noch viel schlimmer war, als er bisher geglaubt hatte. Anscheinend war er nicht einmal mehr Herr über sich selbst, sondern ein Gefangener.

      Oder ein tobsüchtiger Irrer!, überlegte er. Normale Gefangene fesselt man nicht ans Bett!

      Obwohl das eigentlich kein Bett war, auf dem er lag, sondern eine ziemlich unbequeme Plastikmatte. Und er trug auch keinen Schlafanzug, sondern eine weite Hemdhose aus minderwertigem, kratzigem Stoff.

      »Verdammt noch mal!«, brüllte er.

      Und schloss den Mund sofort wieder, weil er sich sagte, dass man ihn vielleicht noch fester binden würde, wenn er herumtobte.

      Als er ein leises Zischen hörte, hob er den Kopf.

      In dieser Lage konnte er geradewegs zur Tür sehen, die sich etwa drei Meter hinter dem Fußende seiner Lagerstatt befand.

      Er sah, dass sie sich geöffnet hatte und dass ein hochgewachsener, dürrer Humanoide in beigefarbener Kombination das Zimmer betrat. Das Wesen hatte dunkelbraune, ledrige Haut, die sich straff über seinen Schädel spannte, der einem Totenschädel ähnelte.

      Er ahnte, dass er ein männliches Wesen vor sich hatte, beschloss aber, sich noch unwissender zu stellen, als er ohnehin war.

      »Guten Tag, Schwester!«, säuselte er mit seiner süßesten Stimme.

      Ein Ding, das dem Fremdling eigroß und metallisch vor der Brust hing, sprach in einer unbekannten Sprache. Daraufhin sagte der Fremdling ebenfalls etwas in der unbekannten Sprache – und das Ding sagte in der Sprache, die er verwandt hatte:

      »Ich bin nicht mal dein Bruder, geschweige denn deine Schwester, Giffi Marauder.«

      Klick!, machte es in seinem Gehirn und noch einmal: klick!

      Ich bin also Giffi Marauder!, dachte er – und mit einem Mal fiel ihm noch mehr ein, wenn auch nur verschwommen.

      Etwas von einem Freien Wirtschaftsimperium war darunter und von einem Fischerei-Mutterschiff namens TIMEFLOWER – und die Erinnerung an ein weibliches Wesen namens Perwela Grove Goor, bei der ihm heiß ums Herz wurde.

      »Aber woher weißt du das?«, fragte er verwundert. »Das wusste ja nicht einmal ich selbst. Und wo bin ich hier? Und wie kam ich hierher? Und warum bin ich an diesem Gestell festgeschnallt? Ist das eine Art Klaps... äh, Sanatorium?«

      Abermals schaltete sich das metallische Ding dazwischen – und diesmal begriff Giffi Marauder, dass es sich um ein Übersetzungsgerät handelte.

      »Das weiß ich, weil der Name an der Unterkleidung stand, die du bei deiner Bergung unter dem Raumanzug trugst«, antwortete der Fremde. »Und es wundert mich nicht, dass du das selbst nicht wusstest, denn du leidest an den Nachwirkungen eines Strangeness-Schocks. Und du befindest dich an Bord des Raumtenders ROARKA, nachdem wir dich und einige andere Schiffbrüchige aus den Trümmern der SETNAR-METEM bargen, die während eines wissenschaftlichen Experiments an die Randzone einer 6-D-Implosion geriet.«

      Giffi Marauder schwirrte der Kopf.

      Er wusste weder, was ein Strangeness-Schock war noch etwas von einer SETNAR-METEM oder einer 6-D-Implosion.

      Aber das alles erschien ihm nicht halb so schlimm wie die Tatsache, dass er immer noch gefesselt war. »Warum bin ich festgeschnallt?«, fragte er.

      »Du hast den Status eines Gefangenen«, stellte der Fremde fest. »Die anderen Geretteten von der SETNAR-METEM sagten aus, dass du dort der persönliche Gefangene von Shazar tum Reel warst. Da du außerdem kein Hauri bist, wirst du weiter ein Gefangener bleiben, bis Kommandant Herfar karj Shdong deinen Status vielleicht ändert und du entweder bedingt frei bist oder vor ein Exekutionskommando gestellt wirst.«

      »Exekutionskommando?«, wiederholte Giffi erschaudernd und erinnerte sich daran, dass er einmal vor eine Gruppe Männer gestellt worden war, die mit Strahlgewehren auf ihn angelegt hatten. Auch das war ein Exekutionskommando gewesen – und es hätte ihn vom Leben zum Tode befördert, wenn Perwela nicht im letzten Augenblick aufgetreten wäre und das verhindert hätte, was ohne ihr Wissen von einem eifersüchtigen Gouverneur eingefädelt worden war.

      Perwela ist schon ein Engel!, dachte Giffi verklärt. Falls sie auch hier gefangen gehalten wird, muss ich sie befreien.

      Und von da an spielte er ein Spiel, das bezweckte, Perwela Grove Goor zu retten.

      Doch das war das Endziel.

      Das vorläufige Zwischenziel hieß, sich aus dem Gefangenenstatus davonzustehlen.

      *

      Zwei weitere Fremde betraten das Zimmer. Sie waren ebenso dürr wie der Erste und hatten die gleichen Mumiengesichter.

      Aber ihre Kleidung war anders, und als sie Giffi mit Hilfe von Instrumenten untersuchten, begriff er auch, warum.

      Sie waren Mediziner – und er befand sich, wie er wenig später herausbekam, im Bordhospital des Raumtenders ROARKA, weil er unter den Nachwirkungen eines Strangeness-Schocks litt (was immer ein Strangeness-Schock war) und weil er während des Höhepunkts dieses Schocks offenbar tobsüchtig gewesen war.

      Giffi Marauder lachte sich halb tot, während die Mediziner ihn abtasteten.

      Sie hielten das wohl für einen Vorboten eines neuen Tobsuchtsanfalls, denn einer von ihnen machte eine Injektionspistole schussbereit.

      Das erschreckte Giffi so sehr, dass er nicht mehr lachte. Hastig erklärte er ihnen, was die Geräusche bedeuteten, die sie gehört hatten, und dass er ganz bestimmt nie wieder

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