Perry Rhodan 2836: Die Zeitrevolution. Michelle Stern

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Perry Rhodan 2836: Die Zeitrevolution - Michelle Stern Perry Rhodan-Erstauflage

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kam, um euch aufzuhalten, und bin gescheitert. Du willst einen von uns für das Banner?«

      »Ja. Es ist eine große Ehre, dafür auserkoren zu werden.«

      »Das ist es. Erlöst. Unzerstörbar. Frei. Ihr schenkt uns Unsterblichkeit.«

      Die Augen des Tiuphoren weiteten sich. Er trat näher, beugte sich vor. »Du verstehst es? Es gibt kaum jemanden unter unseren Feinden, der es begreift. Es ist schade, dass ich dich nicht als Beobachter einladen kann. Du wärst ein würdiger Kriegsgast. Leider ist euer Schicksal bereits beschlossen.«

      »Gehen wir«, sagte Avestry-Pasik.

      »Nein!« Pey-Ceyan trat vor. »Nimm mich!« Sie hoffte auf Hascannar-Baan und die LARHATOON. Der Kommandant würde wiederkommen und Avestry-Pasik befreien. Ihr Anführer musste leben.

      Der Tiuphore weitete die Nasenlöcher – und wirkte dadurch für einen Moment den Laren ähnlich. »Du!«

      Er zeigte auf Pey-Ceyan. »Dir haftet etwas an, weswegen wir dich ausgewählt haben. Und doch bist du die unwichtigste Kriegsbeute. Dich umgibt ein Hauch von Bedeutungslosigkeit. Deine Komponente wird zuletzt aufgenommen werden.«

      Der Kopf ruckte herum. »Ich wähle dich«, sagte er in Maan-Moohemis Richtung. »Die Helaar eures tapferen, dummen Sternenstaats, der glaubte, sich mit uns messen zu können. Ihr wart mutig, gegen das unbegrenzte Imperium von Tiu anzutreten und Phariske-Erigon beizustehen. Wir wissen das zu schätzen. Sei mir dankbar, denn ich bringe dir die Freiheit.«

      »Lass mich!« Die Ur-Larin drückte sich an die Wand.

      Mit einem Sprung war der Tiuphore bei ihr, zog sie mit sich.

      Pey-Ceyan wollte ihr zu Hilfe kommen, doch Avestry-Pasik packte ihren Arm und hielt sie fest. »Nein. Du hast keine Chance gegen ihn. Außerdem hat er weitere Männer bei sich. Drei.« Avestry-Pasik bewegte das Kinn, neigte den Kopf in Richtung Tür. Dort erkannte Pey-Ceyan die Umrisse von Tiuphoren in Brünnen.

      Sie schlang ihre Arme um Avestry-Pasiks Hals, vergrub das Gesicht an seiner Brust. Nun war sie es, die Trost brauchte; die sich elender fühlte, als sie es je für möglich gehalten hätte.

      Maan-Moohemi schrie und trat um sich. Der Tiuphore führte die Helaar aus dem Raum wie ein tobsüchtiges Kind. Den letzten Rest der Strecke bis zum Ausgang musste er sie tragen. Obwohl er kleiner war, bereitete es ihm keine Mühe. Die Tür glitt hinter ihm und seiner Banner-Komponente zu. Stille legte sich wie ein Leichentuch über die Zelle.

      »Du wirst der Nächste sein«, flüsterte Pey-Ceyan.

      Avestry-Pasiks Stimme war ruhig, beinahe heiter. »Ich weiß.«

      4.

      Im Angesicht des Todes

      Raum-Zeit-Gruft Toorasha

      Wie erstarrt saß Osku-Sool unter der Kuppel, in der sich das Schwarze Loch drehte. In den Gesichtern Aynaa-Tirs, Rhino-Jaads und Rodry-Haneks spiegelte sich sein Entsetzen. Verloren, echote eine bösartige Stimme in seinem Kopf. Verloren, verloren, verloren.

      Die Station VIASVAAT hatte keinen Überlichtantrieb. Der Brocken, den sie vor einem Sturz in das Schwarze Loch gerettet hatten und als Planetensplitter bezeichneten, konnte nicht aus eigener Kraft entkommen. Leistungsstarke Zugstrahlen hatten den Splitter seinerzeit auf Kurs gebracht. Doch nun waren die Schiffe, die ihn hätten bewegen können, entweder im Kampfeinsatz oder zerstört.

      Die Station war den Tiuphoren ausgeliefert.

      Osku-Sool bewegte die Hände in einer kreisenden Abwehrbewegung, wie jemand, der eine dargebotene Ware ablehnte. Es stand ihm nicht zu, aufzugeben. Er war der Missionsmeister, verantwortlich für das Projekt und für zwanzigtausend Laren, die ihm vertrauten. Darunter waren Familien, Angehörige von Wissenschaftlern und Besatzungsmitgliedern, die an diesem Ort lebten.

      Er sah Gesichter vor sich: Laren, die er kannte und schätzte, die ihm zunickten, die Lippen zu einem Lächeln verzogen. Auf VIASVAAT waren sie eine Gemeinschaft.

      »Nein!«, sagte er so laut, dass Aynaa-Tir, Rodry-Hanek und Rhino-Jaad zusammenzuckten. »Ich weiß, was ihr denkt. Wir bieten den Tiuphoren ein Ziel, das sie anmessen können. Trotz des hyperenergetischen Schattens, den die Raum-Zeit-Gruft Toorasha wirft, sind wir ein Fanal in ihrer Ortung, sobald sie die Schutzdistanz unterschreiten. Die Stabilisatoren, Projektoreinheiten und Gravogeneratoren schreien unsere Anwesenheit hinaus. Dennoch leben wir noch. Und wir werden weiterleben. Wahrscheinlich sind wir für die Tiuphoren unwichtig. Es kann Tage dauern, bis sie sich uns widmen – falls sie es überhaupt tun. Mit der BARAR-VAAT können wir die Besatzung rechtzeitig fortbringen.«

      Das Schiff ähnelte den Generationenraumern, wenn es auch deutlich kleiner war und nur aus einem Rumpf bestand. Es war für den Notfall ausgelegt und konnte die komplette Besatzung aufnehmen.

      Aynaa-Tir straffte sich. »Wir müssen sofort evakuieren!«

      »Wir müssen vor allem die Nerven behalten«, sagte Osku-Sool. »Zuerst werden wir die Evakuierung vorbereiten. Retten, was zu retten ist.«

      »Wir dürfen keine Zeit verlieren!« Nervös umklammerte Aynaa-Tir den hölzernen Duftwürfel vor sich, drehte ihn in der Hand. »Paatherhagen bietet uns Rettung. Auf dem Planeten gibt es keine Emissionen, die die Tiuphoren auf sich aufmerksam machen könnten. Lasst uns sofort dorthin aufbrechen!«

      Rodry-Hanek tippte die fleischigen Fingerspitzen wiederholt zusammen – ein Zeichen seiner Zustimmung. Rhino-Jaad dagegen schaute zweifelnd in die Runde. Er griff nach einer Nestbeere auf einer blauen Schale, steckte sich die Frucht in den Mund und kaute mahlend.

      Paatherhagen war eine Urlaubs- und Freizeitwelt. Ausgesprochen naturverbunden und auf eigenen Wunsch mit lediglich einem Hyperfunksender ausgestattet. Sicher hatten die Paatherhagener ihn heruntergefahren, so wie auch VIASVAAT seit dem Beginn der Invasion auf Hyperfunksendungen verzichtete.

      »Wir müssen das Ziel überprüfen. Sobald wir bereit sind und Sicherheit haben, brechen wir auf.«

      »Aber ...«, setzte Aynaa-Tir an. Sie ließ den Würfel los, zupfte an einem der blassgelben Zöpfe.

      Osku-Sool hob die Hand. »Kein Aber. Ich werde weder unsere Forschungsergebnisse noch unsere Heimat wegwerfen. VIASVAAT ist unser Zuhause. Wenn wir es aufgeben, nehmen wir mit, was wir mitnehmen können. Noch sind die Tiuphoren nicht in der Nähe.«

      Wieder griff Aynaa-Tir nach dem Würfel, rieb ihn, dass der Geruch nach Zerdinholz stärker wurde. »Du riskierst unser aller Leben!«

      »Ich denke auch an Paatherhagen. Die Tiuphoren werden den Planeten vermutlich nicht anmessen, aber was ist mit unserem Schiff, wenn es den Hyperraum verlässt und dort ankommt? Wollen wir den Tod auf den Planeten bringen? Wir müssen abwarten, weiter Daten sammeln und Sicherheit über die Stellungen der Tiuphoren erhalten. Dann können wir uns von Ortungsschutz zu Ortungsschutz fortbewegen. Vielleicht sind wir im Schatten einer Sonne sogar sicherer. Die Tiuphoren verheeren Planeten, aber sie töten nicht jeden Einzelnen von uns. Wenn wir uns verbergen und warten, haben wir womöglich die besten Chancen.«

      Aynaa-Tir legte den Würfel ab. Er zeigte mit einem Honhooten nach oben. Die bullige, gefiederte Kreatur sollte Glück bringen und Schutz bieten. »Wie du willst, General. Ich kümmere mich unverzüglich um meine Sektoren.« Sie stand auf und ging. Rodry-Hanek

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