Perry Rhodan 1850: Traumtod. Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 1850: Traumtod - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Erstauflage

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Raglund an! Nur in diesem Machtblock habt ihr eine Chance auf eine Zukunft …«

      »Wir fliegen nach NGC 6822 und schließen uns den Galactic Guardians an!«

      »Jawohl, so spricht die Stimme der Vernunft. Wenn es eine Macht in der Lokalen Gruppe gibt, die sich den Tolkandern widersetzen kann, dann sind es die Galactic Guardians.«

      »Die Galactic Guardians sind nur eine Organisation von Verbrechern. Und auch die Not dieser Zeit kann sie nicht legalisieren …«

      »Dann frag mal im Jenseits nach, was Gesetz und Ordnung den Terranern gebracht haben!«

      Die letzte Aussage bohrte sich Norman wie ein Dorn ins Gehirn. Dennoch kam er zwangsläufig zu dem Schluss, dass ihn das Abhören des Funkverkehrs nicht weiterbrachte. Er fand, dass er selbst ein Zeichen setzen musste, um Klarheit zu bekommen. Er überwand seine Scheu vor öffentlichen Auftritten, setzte sich an den Hyperkom und funkte auf der aktuellen Frequenz:

      »Hier spricht Norman Erengast von der DISSENTER. Ich bin Terraner und komme gerade von einer langjährigen Weltraumreise zurück. Ich weiß nicht, was sich in der Milchstraße zugetragen hat, und möchte Einzelheiten über das Schicksal meines Volkes erfahren. An wen muss ich mich wenden, um Auskunft zu erhalten?«

      Die Folge seines Aufrufs war, dass er von einem Schwall von Funksprüchen eingedeckt wurde. Sie waren fast alle ähnlichen Inhalts wie jene, die er zuvor als Unbeteiligter abgehört hatte, nur dass sie diesmal an ihn persönlich gerichtet waren.

      Es handelte sich ausnahmslos um Angebote, sich dieser oder jener Allianz anzuschließen, dem Forum Raglund, den Auswanderern nach Fornax oder sogar den Galactic Guardians. Aber es gab kein einziges Angebot, das ihm Aufklärung über das Schicksal der Terraner verhieß.

      Zum Glück hatte Norman seine Position verschwiegen, so dass in dem Wust von Raumschiffen seine kleine Space-Jet als Quelle des Funkspruchs unentdeckt blieb. Und er hütete sich, auf eines der Angebote zu antworten, um nicht nachträglich angepeilt werden zu können.

      Aber den Werbern des Forums Raglund musste es dennoch gelungen sein, die Jet als Funkquelle auszumachen und seinen Hyperkom anzupeilen. Denn plötzlich sprang sein Empfänger an. Vor ihm entstand das Holorama eines Blues.

      »Mein Name ist Groely Tryszol, Gesandter des Forums Raglund«, stellte sich der Blue zirpend vor. »Es tut mir leid, was mit deinem Volk passiert ist, Norman Erengast. Das Forum Raglund, das bis zuletzt eng mit der LFT zusammenarbeitete, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle überlebenden Terraner in der Eastside aufzunehmen. Du wirst im Verein mit den Blues-Nationen der Gataser, der Apasos und vieler anderer sowie den Unithern, den Akonen, den Linguiden und all den anderen kampfgewillten Völkern eine neue Heimat finden, Norman Erengast, wie schon viele andere heimatlose Menschen vor dir …«

      Eine Bildstörung unterbrach die Sendung, gleich darauf wurde der Blue vom Bildnis eines Haluters ersetzt. Durch die Kanzel sah Norman, wie sich vor dem Hintergrund der Raumschiffspulks ein schwarzer Kugelraumer abzeichnete und auf seine Jet zusteuerte: das 100-Meter-Schiff eines Haluters.

      Der Haluter sprach in der seinem Volk eigenen förmlichen Art:

      »Vergessen Sie, was der Blue versprochen hat, Norman Erengast. Das Forum Raglund ist derzeit nur an Söldnern interessiert. An Kanonenfutter für die Tolkander gewissermaßen. Wenn Sie am Schicksal Ihres Volkes interessiert sind, dann sollten Sie sich uns anschließen. Zu mir gehören …«

      Das Bild verzerrte sich und schien zu explodieren. Aus dem Hyperkom drangen statt dessen stakkatoartige Geräusche. Das Hämmern war so laut, dass Norman meinte, ihm würde das Trommelfell platzen. Er verspürte eine zunehmende Übelkeit. Etwas Unsichtbares schien nach ihm zu greifen, und ihm war, als würde sein Innerstes nach außen gekehrt.

      Ist das der Tod durch Tolkander?, fragte er sich, während in seinem Gehirn eine Kettenreaktion von Explosionen abzulaufen schien.

      Er war völlig handlungsunfähig. Er saß nur da und nahm, in Schmerzen gebadet, wie in Trance wahr, was um ihn geschah. Was tatsächlich in diesen Augenblicken passierte, erfuhr er erst später.

      Er wurde lediglich gewahr, dass sich das schwarze Haluterschiff seiner DISSENTER fast bis auf Tuchfühlung näherte. Ein Fesselfeld legte sich um die Space-Jet und nahm sie ins Schlepptau des schwarzen Kugelraumers.

      Die Ortung wies eine Unzahl von Strukturerschütterungen aus, als würden die Tausende hier versammelten Raumschiffe alle auf einmal fliehen. Sie verschwanden tatsächlich nacheinander vom Bildschirm. An ihrer Stelle tauchten unbekannte Flugkörper auf. Sie waren in etwa bohnenförmig und wiesen auf ihren Rücken viele stachelartige Auswüchse auf.

      Bevor Norman Erengast weitere Einzelheiten erkennen konnte, ging das Haluterschiff in den Überlichtflug und riss die Jet im Fesselfeld mit in den Hyperraum.

      Das Hämmern hörte augenblicklich auf. Norman verspürte unsägliche Erleichterung.

      2.

      »Das Stakkato ist der charakteristische Nebeneffekt, mit dem die Igelschiffe der Tolkander ihr Erscheinen ankündigen. Eine unangenehme Erfahrung für Körper und Geist – vor allem für jemand, der erstmals und unvorbereitet damit konfrontiert wird.«

      Das erläuterte der Haluter, nachdem er Norman Erengast nach Beendigung der Überlicht-Etappe an Bord seines Schiffes geholt hatte.

      Der Haluter war eine imposante Erscheinung. Dreieinhalb Meter groß, mit vier Armen, die die Kraft besaßen, Steine zu zerquetschen. Sein mächtiger, halbkugeliger Schädel ragte nur vierzig Zentimeter aus dem Halskranz des Raumanzuges hervor. In seinem breiten Mund blitzten beim Sprechen zwei Reihen mörderischer Reißzähne auf, Zähne, so hart wie Terkonitstahl. Zu dieser so bedrohlich wirkenden Erscheinung stand der fast gütige und gutmütig wirkende Blick aus den drei Augen im krassen Gegensatz.

      Der Haluter war nicht allein. Links von ihm stand, von Größe und Gestalt ebenfalls beeindruckend, aber um fast ein Drittel kleiner, ein Maahk in seinem klobigen Raumanzug mit dem Klarsichthelm, innerhalb dessen das rauchige Ammoniak-Methan-Gemisch wallte und das Gesicht des Methanatmers wie Nebel verhüllte.

      Zur Rechten des Haluters stand ein Roboter von annähernd humanoider Gestalt, nur zwei Meter groß und neben dem halutischen Riesen schmal und zerbrechlich wirkend. An der Art, wie der Roboter sprach und sich bewegte, und an der Tatsache, dass sich um seine Beine ein sich ständig verformender Plasmaklumpen mit zwei langen Stielaugen schlang, der nur ein Matten-Willy sein konnte, erkannte Norman, dass es sich um einen Posbi handeln musste.

      »Ich bin Yamo Dormat, der Letzte meiner Art«, stellte sich der Haluter vor. Er deutete auf den Maahk. »Das ist Grek-27, den ein ungewöhnliches Schicksal mit mir zusammengebracht hat. Der Posbi heißt Elebor; er nennt seinen Matten-Willy Samba – fragen Sie mich nicht, aus welchem Grund.«

      »Weil er kein Matten-Willy, sondern ein regelrechter Tanz-Willy ist«, ergänzte der Posbi, während der Matten-Willy an seinen Beinen seine Stielaugen zwischen ihm und Norman hin und her pendeln ließ. Zwischendurch bildete er einen herzförmigen Mund aus sich heraus, als wolle er etwas einwenden; aber er blieb stumm. Elebor ignorierte das und fuhr unbeirrbar fort: »Er kann keine Sekunde ruhig bleiben und ist in ständiger rhythmischer Bewegung. Samba ist doch ein altterranischer Tanz, oder?«

      »Möglich«, sagte Norman, der über solche Dinge nicht Bescheid wusste und dem der Grund für die Namengebung eines Matten-Willys auch völlig egal war. Etwas anderes interessierte ihn dagegen mehr.

      An

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