Perry Rhodan 1943: Hetzjagd auf Century. Horst Hoffmann

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Perry Rhodan 1943: Hetzjagd auf Century - Horst Hoffmann Perry Rhodan-Erstauflage

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Art Korrago hatte zwar keine Seele, sondern war nur eine willenlose Maschine, aber er konnte sie trotzdem nach seinem Willen programmieren und einsetzen.

      Vierzehn Tage waren seit Shabazzas Ankunft nun vergangen. Die gesamte SOL war mit Sauerstoff geflutet. Weit über hundert Kämpfer-Korrago und etwa ein Dutzend modifizierte Typen für den Zentralebetrieb waren geschaffen worden, und die Produktion ging unaufhaltsam weiter.

      »Ich bin sehr zufrieden mit dir«, sagte Shabazza, jetzt ohne Schutzanzug, zu 1-Korrago. »Du wirst weitere spezialisierte Nachkommen erschaffen, nach meinen Anweisungen. Es gibt an Bord der SOL Hunderte von spezifischen Aufgaben, die von euch übernommen werden müssen. Arbeite daran, 1-Korrago, arbeite mit viel Druck daran! Um so eher können wir starten. Die SOL ist bereits soweit.«

      Das war nichts Neues für 1-Korrago.

      Er würde alles tun, um den Aufbruch zu beschleunigen. Endlich konnte er sich seinen uralten Traum erfüllen und selbst zu den Sternen fliegen – in welcher Galaxis, das war ihm egal. Er hatte in seinem langen »Leben« über tausend von ihnen gesehen.

      1-Korrago erschuf aus sich selbst heraus die künftige Besatzung der SOL. Jeder erschaffene Korrago half, die Besatzungsstärke zu erhöhen, indem er von sich je nach Vorgabe Kopien machen ließ.

      Doch bei jeder Modifizierung ließ sich eins niemals verändern: eine bestimmte Programmgruppe, die 1-Korrago als Grund- oder Quellprogramm bezeichnete. Er wusste nicht, was in diesem Programm eigentlich stand, nahm jedoch an, dass darin unter anderem Shabazzas Befehlsbefugnis allen Korrago gegenüber unauslöschlich verankert war.

      Nach weiteren drei Wochen war es schließlich soweit.

      Die SOL besaß nun ein Roboterheer, das alle möglichen Aufgaben bewältigen konnte, und auf Befehl Shabazzas verließ sie die kosmische Fabrik MATERIA. Das geschah in einer namenlosen Galaxis, die von zahllosen alten Kugelsternhaufen umgeben war.

      Das golden schimmernde, wie von innen erleuchtet wirkende Schiff mit dem Carit-Überzug, der kleinste Spuren des Ultimaten Stoffs enthalten sollte, nahm Fahrt auf in Richtung einer 1-Korrago ebenso unbekannten Doppelgalaxis.

      2.

      Gegenwart: 30. Juni 1290

      Perry Rhodan, die TLD-Agentinnen Mondra Diamond und Fee Kellind, der Physiker Tautmo Aagenfelt, der Computerexperte Trabzon Karett und der Oxtorner Monkey saßen in der Falle.

      Sie hatten bei ihrer Mission auf Century I, dem unsichtbaren, weil nahezu perfekt ortungsgeschützten Planeten der blauen Sonne Century, so viele wichtige Daten gesammelt, dass es für sie eigentlich nur noch eines geben konnte: zurück in die wartende GLIMMER, die Raumjacht des Bebenforschers Eismer Störmengord.

      Doch über ihnen, im einzigen Antigravschacht, der zurück nach oben und zum Transmitter in Shabazzas Kabine führte, lauerte der vier Meter große Roboter, den Trabzon Karett mit seinen unbedachten Manipulationen aus einem möglicherweise vielhundertjährigen Schlaf geweckt hatte.

      »Wir müssen etwas riskieren, um ihn aus der Reserve zu locken«, sagte Fee Kellind.

      Tautmo Aagenfelt starrte sie direkt an, als sie sprach. Mit ihren blonden Haaren konnte die Agentin den Physiker an seiner »Liebe« zu Mondra Diamond zweifeln lassen – wenn er momentan nicht andere Sorgen gehabt hätte. Eine böse Darmgrippe hatte ihn befallen.

      »Schon«, stimmte Rhodan zu. »Aber was?«

      »Na, ihn herablocken, zum Beispiel. Hoch können wir alle nicht, er würde uns einen nach dem anderen abschießen. Also müssen wir ihn herunterlocken, und einige von uns verstecken sich hinter den Türen der laborähnlichen Räume. Sobald der Roboter hier ist, feuern wir alle gezielt und überlasten seinen Schutzschirm.«

      »Hat er einen Schutzschirm, Trabzon?«, fragte Rhodan.

      Der Computerspezialist hob zweifelnd die Schultern.

      »Woher soll ich das wissen? Als er erwachte, hatte er noch keinen.«

      »Aber wir gehen besser davon aus«, meinte Rhodan. »Ich bin mit Fees Vorschlag einverstanden. Die Frage ist nur: Wer meldet sich zu dem Himmelfahrtskommando und fliegt zwei Etagen höher, wo der Roboter lauert?«

      »Ich sagte schon einmal, ich melde mich freiwillig«, sagte Monkey, der Oxtorner. »Ich bleibe dabei, ich steige im Antigravlift zwei Stockwerke höher und stelle mich notfalls dem Roboter. Ich bin stärker und reaktionsschneller als ihr.«

      »In Ordnung, Monkey«, sagte Perry Rhodan. »Ich will nur nicht, dass du das Gefühl hast, dich für uns opfern zu müssen, weil du dir in Zophengorn einiges an negativen Störungen geleistet hast.«

      »Sehe ich so aus, als wollte ich mich opfern?«, fragte Monkey bissig.

      »Nein«, sagte Mondra Diamond ebenso bissig. »So siehst du wirklich nicht aus.«

      »Keinen Streit jetzt!«, beugte Rhodan jeder Eskalierung vor. »Monkey wird gehen. Wir anderen bereiten uns darauf vor, den Roboter zu empfangen, wenn er dem Oxtorner nach hier unten folgt. Bist du bereit, Monkey?«

      »Aber sicher!«

      Damit warf der Oxtorner sich mit aufgebautem Schutzschirm in den Antigravschacht und ließ sich nach oben tragen. Nur Sekunden später hörten die Gefährten seinen Schrei und über Funk die Warnung: »Geht in Deckung, er folgt mir!«

      Kaum hatten Rhodan und seine Begleiter sich hinter offenstehenden Stahltüren verschanzt, da brach auch schon Monkey aus dem Antigravschacht, dicht gefolgt von dem vier Meter großen Roboter. Die Maschine feuerte aus Waffenarmen in der Brust und aus ihren Fingern. Monkeys Schutzschirm stand bereits kurz vor der Überlastung.

      Das war für die anderen das Zeichen zum Eingreifen. Perry Rhodan stürmte als erster hinter seiner Tür hervor und feuerte auf den Schutzschirm des Roboters. Fee Kellind und die anderen folgten. Sie richteten ihr Feuer auf einen einzigen Punkt, und der Schirm begann rötlich zu glühen.

      Aber das bedeutete noch lange nicht, dass die Maschine geschlagen wäre. Mondra Diamond, aus ihrer Deckung geeilt, erhielt einen energetischen Schlag vor ihren Schutzschirm, der sie nach hinten warf und stürzen ließ. Die ehemalige Zirkusartistin drehte sich im Fallen. Auf dem Bauch liegend, feuerte sie weiter.

      Tautmo Aagenfelt, tollkühn wie selten erlebt, warf sich neben sie auf den Boden und schoss. Trabzon Karett feuerte aus der Hüfte, und alle Strahlen vereinigten sich an einem Punkt des Schutzschirms des Roboter-Hünen.

      Ein mittleres Chaos brach aus. Kunststoffverkleidungen begannen zu schmoren, Laboreinrichtungen flogen mit dumpfen Geräuschen in die aufgeheizte Luft, Glas splitterte, Sirenen heulten auf, und auf einmal setzten sich die bislang verborgenen Sprinkleranlagen in Funktion: Wasserstrahlen, offensichtlich versetzt mit anderen Stoffen, trafen erhitzte Stellen und kleine Brände. Dampf stieg in immer stärkeren Wolken auf, dazwischen zuckten die Energieentladungen der Schießerei.

      Perry Rhodan und Fee Kellind feuerten im Knien. Langsam färbte sich der Schutzschirm des Robots blutrot, wurde dunkler und dunkler. Erste feine Risse überzogen ihn wie ein Netz.

      Doch dann zeigte der Roboter, was tatsächlich in ihm steckte.

      Er fuhr weitere Waffenarme aus der Brust und schoss nun aus mehreren Mündungen. Der aufsteigende Qualm schien ihn nicht zu irritieren. Dabei marschierte er langsam auf

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