Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton страница 48
Ich will mich verabschieden ...
Auch nicht gut. Sie wusste, dass er morgen zurück in die Milchstraße aufbrechen würde.
Warum warst du an Bord der JOURNEE?
Noch schlechter. Vielleicht würde sie glauben, er kontrollierte sie, schnüffelte ihr hinterher.
Abschied nehmen tut weh, dachte Zim. Aber das traf es nicht einmal annähernd. Es tat nicht weh, es zerriss ihn fast. Er hatte die Frau kennen gelernt, die ihm schon nach zwei Tagen mehr bedeutete als irgendjemand sonst in diesem Universum. Aber er hatte auch als Erster Pilot die Verantwortung für die JOURNEE und ihre Besatzung. Um diese Position hatte er hart gekämpft, und er durfte Perry Rhodan nicht enttäuschen.
Sonst würde er vielleicht die Frau seines Lebens gewinnen, aber den Sinn seines Lebens verlieren. Er war Emotionaut.
Was soll nur aus uns werden?, dachte er. Sie in Andromeda, ich in der Milchstraße ...?
Aber er hatte einen Entschluss gefasst. Er musste ihn nur noch in die Tat umsetzen.
Als Zim vor der Station stehen blieb, wusste er noch immer nicht, was er Raye sagen sollte.
Aber das schien plötzlich völlig unwichtig zu sein. »Raye Corona ist nicht hier«, sagte die Medikerin, bei der er sich nach ihr erkundigte.
»Und wo ist sie?«
Die Tefroderin zuckte mit den Achseln.
Zim fluchte leise.
»Ach, warte«, sagte die Medikerin. »Ich glaube, sie ist in der Ambulanz. Irgendein Notfall.«
Er wusste noch sehr gut, wo die Ambulanz war. Erst vor ein paar Tagen war er dort erwacht und hatte zum ersten Mal Raye gesehen, bevor man ihn dann in die Innere verlegt hatte.
Die Erinnerung an ihre erste Begegnung stieg in ihm empor.
Er seufzte. Es würde noch schlimmer werden, als er befürchtet hatte.
Schon von weitem erkannte er ihre schlanke Gestalt, die wie immer in einem Overall steckte.
Sie ist wunderschön, dachte er.
Sie sah ihn, blieb verblüfft stehen ... und lächelte dann.
Sie lächelt, wenn sie mich sieht, dachte er. Das ist doch schon ein guter Anfang!
»Hallo, Zim. Die JOURNEE ist startklar?«
Sie macht nur Konversation. Sie weiß auch nicht, was sie sagen soll.
Er erwiderte das Lächeln, aber es geriet ihm ziemlich gequält.
»Ja ... genau wie ihre Besatzung. Dank deines unermüdlichen Einsatzes sind fast alle wieder auf dem Posten.« Wie peinlich. Wie gezwungen!
Was sollte er nur sagen? Er hatte nur so wenig Zeit gehabt, war ihr nicht näher gekommen. Und welche Gefühle brachte sie ihm entgegen? Sie war immer so nett und verbindlich, aber zu allen ...
»Man könnte fast meinen, es tut dir Leid, in die Milchstraße zurückzukehren«, sagte sie. »Es ist doch bestimmt sehr aufregend, das Universum zu erforschen.«
»Ja... ja, das ist es auch. Aber ...« Die Worte flogen ihm einfach so zu. »Aber meinst du nicht, dass man auch in seinem eigenen Inneren noch genügend erforschen und finden kann?«
Raye sah ihn an. Ihre braunen Augen schienen bis in dieses Innere zu schauen, von dem er gesprochen hatte. »Das sagt Lasky Baty auch. Seine Musik ist ein Richtungsweiser in die Welt deines Bewusstseins. Du kannst den Weg zu dir selbst besser finden und vieles verstehen, was dir vorher unklar war. Mir gibt Lasky Baty unglaublich viel Kraft.«
Zim nickte. Er verstand das alles zwar nicht, und es interessierte ihn eigentlich auch nicht, aber das Leuchten in ihren Augen, das jedes Mal erstrahlte, wenn sie von diesem Künstler sprach, war einfach nur schön.
So schön wie sie.
»Ich wäre sehr froh, auch diese Kraft spüren zu können. Es fällt mir sehr schwer, Cyrdan zu verlassen ...« Dich zu verlassen, hatte er eigentlich sagen wollen, aber ihm fehlte der Mut.
Raye griff in eine Tasche ihres Overalls und holte einen kleinen Würfel heraus. »Ein Musikholo von Lasky Baty. Ich schenke es dir.«
Ihre Hände griffen nach den seinen und drückten den Würfel hinein. »Meine besten Wünsche begleiten dich, Zim. Wer weiß, vielleicht ... einmal.«
Zim schloss die Finger um den Würfel. Wie zufällig berührte er Raye dabei. Für Sekunden ließ sie ihre Hand in der seinen liegen.
»Ganz bestimmt werden wir uns wieder sehen. Weil es mir sehr wichtig ist ...« Er wollte sie umarmen, doch sie löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück.
»Zim, bitte. Lass mir Zeit. Ich sehe für mein Volk dunkle Wolken am Horizont, und man wird jeden Mediker auf Cyrdan noch früh genug benötigen.«
Sie drückte ihm noch einmal die Hand, drehte sich um und stürmte den Gang entlang. Als sie um eine Biegung verschwand, blieb von ihr nur der Duft von Pfirsichen zurück.
Er hob den Holowürfel vor die Augen. »Ich habe mir zu viel Zeit gelassen«, flüsterte er. »Es ist alles so unklar, und das schmerzt. Aber vielleicht kann Lasky Baty mir ja helfen.«
Er verstummte. Ihm wurde klar, dass er lauter gesprochen hatte, als er gedacht hatte. Ein Mediker, der an ihm vorbei ging, warf ihm einen fragenden Blick zu.
Zim zuckte mit den Achseln und steckte den Holowürfel ein.
Selbst wenn das nicht die Musik war, die er bevorzugte, er würde sie sich anhören. Immer, wenn er Zeit dazu hatte. Es war ein Geschenk von Raye, das allein war wichtig.
Ich werde nach Cyrdan zurückkehren, dachte er. Das verspreche ich dir, Raye.
Mit schnellen Schritten kehrte er zum Transmitterraum zurück. Die Zukunft kam ihm plötzlich nicht mehr so düster vor.
Zwei Millionen Lichtjahre waren schließlich keine Distanz, wenn man verliebt war ...
Dass es kein ausgelassener Empfang, geschweige denn eine rauschende Ballnacht werden würde, war Rhodan von Anfang an klar gewesen. Er fragte sich, warum Admiral Venk Kethmero diese Einladung überhaupt ausgesprochen hatte.
Politisches Kalkül, dachte er, als er das Casino am Raumhafen Elvulryl betrat und den Würdenträger neben dem Admiral sah. Die adrette Paradeuniform des kleingewachsenen, untersetzten Tefroders schien mit mehr Orden behangen zu sein, als die gesamte Mannschaft der JOURNEE während ihrer gesamten Laufbahn zusammen erhalten hatte.
So kritisch die Situation im Augenblick auch sein mochte, Kethmero ging bestimmt davon aus, dass das Tefrodische Imperium über diese akute Krise hinaus Bestand haben würde. Im Ränkespiel der militärischen Macht hinter den Kulissen konnte es sich für ihn nur als vorteilhaft erweisen, derjenige gewesen zu sein, der den Kontakt mit