Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton страница 15
Irgend etwas ging auf Gleam vor. Redhorse fragte sich, welcher Zusammenhang zwischen einer uralten Sonnenuhr, einer Riesenschildkröte und dem Gesang im Wald bestehen konnte. Darauf gab es keine Antwort.
Während sie Doutreval zu Hilfe geeilt waren, hatte Redhorse das nun tote Tier mächtige Sprünge vollführen sehen, die in keinem Verhältnis zu seiner Größe und seinem Gewicht standen. Redhorse vermutete, dass dieses Phänomen mit den eigenartigen Schwerkraftverhältnissen zusammenhing.
Offenbar lebte diese Tierart auch in der Nähe des Äquators, wo die Schwerkraft dreimal stärker als in den Polargebieten war. Irgendwann waren ein paar Exemplare der Riesentiere in die Polarzone ausgewandert und hatten entdeckt, dass man sich dort viel schneller und leichter fortbewegen konnte. Vielleicht besaß die Kreatur sogar variable Organe, die sich der jeweiligen Gravitation entsprechend »einstellten«. Daraus konnten sich ungewöhnliche Aspekte ergeben.
Redhorse erreichte den Kopf des Wesens, das er Gravotänzer oder Stülplipper genannt hatte, und untersuchte das breite Maul mit der vorgeschobenen Unterlippe, die fast zwei Meter durchmaß. Der Captain gelangte zu der Überzeugung, dass er es mit einem reinen Pflanzenfresser zu tun hatte, der Doutreval unter normalen Umständen nicht angegriffen hätte. Irgend etwas hatte das Tier gereizt.
Redhorse umrundete den toten Giganten. Er hörte den Lärm, den Gilliam und Doutreval bei ihrer Arbeit erzeugten. Er blickte zum Waldrand. Surfat und Bradon hatten die ersten Pilzbäume erreicht und gingen vorsichtig an ihnen vorbei.
Nach dem kurzen Zwischenfall zeigte sich Gleam wieder von seiner besten Seite. Redhorse ahnte jedoch, dass ihnen nur eine kurze Ruhepause vergönnt war. Er verwünschte die Voreiligkeit, mit der er dem Drängen seiner Begleiter nach einer Landung nachgegeben hatte. Zugegeben, er hatte es nur zu gern getan, aber mit einer disziplinierten Mannschaft wäre es nie soweit gekommen.
Man konnte eben nie zwei Dinge auf einmal haben, dachte Redhorse betrübt. Entweder man zog mit einer Gruppe hochanständiger Raumfahrer hinaus und begnügte sich mit ihren kleinen Späßen und ihrer unentwickelten Phantasie, oder man umgab sich mit sämtlichen Gaunern, die auf einem Schiff anzutreffen waren, und wartete darauf, dass die Schwierigkeiten begannen.
Bei Maheo, dachte Redhorse grimmig, er hätte die gleichen Männer wieder ausgewählt, wenn man ihn jetzt vor die Wahl gestellt hätte. Wahrscheinlich war es der Indianer in ihm, der ihn so handeln ließ; etwas von jenen Indianern, die es fertiggebracht hatten, nach dem amerikanischen Bürgerkrieg aus ihren Reservationen auszubrechen und eine Übermacht von US-Kavalleristen an der Nase herumzuführen.
Redhorse dachte gern an die Vergangenheit seines Volkes, und er empfand keinen Groll gegen die Weißen. Es waren alles seine Brüder. Besonders jene, die ihn begleiteten.
Für Surfat war die gewaltige Ansammlung von Pilzen der unheimlichste Wald, den er jemals gesehen hatte.
»Hinter jedem dieser Bäume kann ein Gegner lauern«, sagte er zu Bradon.
»Das bezweifle ich zwar«, entgegnete Bradon, »aber ich glaube, dass man rasch auf uns aufmerksam wird, wenn Sie weiter mit dem Lärmaufwand eines Elefantenbullen zwischen den Bäumen hindurchmarschieren.«
Surfat blieb stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Sie sollten froh sein, dass ich bei Ihnen bin, Jüngelchen«, sagte er.
»Sagen Sie nicht immer Jüngelchen zu mir«, beschwerte sich Bradon. »Kommen Sie, wir gehen weiter, sonst finden wir die Roboter nie.«
Surfat blickte an sich herunter, um festzustellen, was er mit einem Elefantenbullen gemeinsam hatte, dann setzte er sich wieder in Bewegung. Dieser Bradon war kein übler Kerl, dachte er versonnen, aber er hätte vor einem älteren Korporal etwas mehr Respekt zeigen sollen.
Surfat schaute mit brennenden Augen auf die gut sichtbare Spur, die die beiden Roboter im Unterholz hinterlassen hatten. Abgerissene Blätter, zerfetzte Lianen und abgebrochene Pilzstängel wiesen den Raumfahrern den Weg.
Bradon ging voran. Er hielt seine Waffe von sich gestreckt und bahnte sich damit einen Weg. Trotzdem hatte Brazos Surfat Schwierigkeiten, das Tempo beizubehalten. Immer wieder blieb er irgendwo hängen und riss seine Uniform auf.
Surfat hätte nicht zu sagen vermocht, wieviel Zeit verstrichen war, als Bradon plötzlich anhielt. Der Offiziersanwärter legte einen Finger auf die Lippen und deutete auf irgend etwas im Vordergrund, was Surfat nicht sehen konnte. Surfat streckte seinen Hals, ohne eine bessere Aussicht zu gewinnen. Er brachte seinen Kopf dicht an Bradons rechtes Ohr und flüsterte:
»Was haben Sie entdeckt?«
»Eine Lichtung«, verriet Bradon.
»Ist jemand dort?« Surfat kämpfte verzweifelt gegen einen Niesreiz an. Seit Doutreval sich im Moos gewälzt hatte, schien es überall nach Pfefferminze zu riechen.
»Ich kann nicht die gesamte Lichtung überblicken«, teilte ihm Bradon mit. »Wir müssen vorsichtig weiter.«
»Warten Sie!«, flehte Surfat. »Ich muss niesen.«
Bradon fuhr herum. »Hören Sie mit diesen Scherzen auf«, verwies er den Korporal.
»Das ist kein Scherz«, sagte Surfat empört. Dann nieste er dreimal hintereinander. Es klang wie Pistolenschüsse und war bestimmt in einem Umkreis von drei Meilen zu hören.
»Ahhh!«, machte Surfat. »Jetzt geht es mir besser.«
Bradon sagte: »Jetzt können wir auch auf die Lichtung hinausgehen.«
Surfat war ein Mann, der selten Schuldbewusstsein empfand, und im Augenblick war seine körperliche Erleichterung größer als seine Furcht. Er folgte dem Jüngeren mit vorgehaltener Waffe auf die Lichtung hinaus. Der Boden war weich, und sie konnten fast überall die Fußabdrücke der Roboter sehen.
»Sie haben getanzt«, sagte Bradon. »Zumindest sind sie einige Zeit hier herumgehüpft. Das verringert ihren Vorsprung.«
Surfat schaute sich misstrauisch um. »Sie wollen doch die Verfolgung nicht fortsetzen?«, fragte er verwirrt.
»Natürlich«, sagte Bradon. »Wir sollen die Roboter zurückholen.«
Surfat kicherte. »Sie haben Mut, Jüngelchen«, sagte er anerkennend.
Bradon beachtete ihn nicht. Er kauerte sich auf die Knie und untersuchte die Fußspuren.
Er ging einige Meter an den Spuren entlang. Dann zeigte er zur gegenüberliegenden Seite der Lichtung.
»Sie scheinen dort wieder im Wald verschwunden zu sein«, sagte er.
»Beeilen wir uns«, drängte Surfat. »Es wird bald dunkel.«
Bevor sie jedoch die Lichtung verließen, wurde sie von jemand anderem betreten.
Das Wesen sah aus wie ein Waschbär, obwohl seine Schnauze nicht so spitz und die Hinterbeine nicht so kurz waren. Als es die beiden Männer erblickte, richtete es sich auf diese Hinterbeine auf und stieß einen Warnruf aus.
»Was ist das?«, fragte Bradon verblüfft.
Surfat