.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу - страница 4

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
 -

Скачать книгу

Diener müßte denn der Herr sein. Wie?

      Weht Ansteckung so gar geschwind uns an?

      Mich däucht, ich fühle dieses Jünglings Gaben

      Mit unsichtbarer leiser Überraschung

      Sich in mein Auge schleichen. Wohl, es sei! [...]

      Ich tu, ich weiß nicht was; wofern nur nicht

      Mein Auge mein Gemüt zu sehr besticht.

      Nun walte, Schicksal! Niemand ist sein eigen;

      Was sein soll, muß geschehn: so mag sich’s zeigen!

      (I, 5)

      Da Viola/Cesario für Orsino wirbt, muss Olivia »ihn« zurückweisen. Und doch will sie Cesario wiedersehen und schickt ihren Diener Malvolio hinter »ihm« her. Malvolio soll Cesario einen Ring geben, von dem Olivia behauptet, dass Cesario ihn Olivia als Geschenk von Orsino überbracht hätte. Außerdem soll Malvolio Cesario ausrichten, dass er sich nicht mehr blicken lassen soll, außer um Olivia zu berichten, wie Orsino die Zurückweisung des Ringes aufgenommen hätte. Viola entschlüsselt diese komplizierte Liebesbotschaft mühelos.

      VIOLA

      Ich ließ ihr keinen Ring. Was meint dies Fräulein?

      Verhüte, daß mein Schein sie nicht betört!

      Sie faßt’ ins Auge mich, fürwahr so sehr,

      Als wenn ihr Aug’ die Zunge ganz verstummte:

      Sie sprach verwirrt in abgebrochnen Reden.

      Sie liebt mich – ja! Die Schlauheit ihrer Neigung

      Lädt mich durch diesen mürr’schen Boten ein.

      Der Ring von meinem Herrn? Er schickt’ ihr keinen;

      Ich bin der Mann. Wenn dem so ist, so täte

      Die Arme besser einen Traum zu lieben.

      Verkleidung, du bist eine Schalkheit, seh ich,

      Worin der list’ge Feind gar mächtig ist.

      Wie leicht wird’s hübschen Gleißnern nicht, ihr Bild

      Der Weiber weichen Herzen einzuprägen!

      Nicht wir sind schuld, ach! Unsre Schwäch’ allein:

      Wie wir gemacht sind, müssen wir ja sein.

      Wie soll das gehen? Orsino liebt sie zärtlich;

      Ich armes Ding bin gleich verliebt in ihn;

      Und sie, Betrogne, scheint in mich vergafft.

      Was soll draus werden? Bin ich Mann, so muß

      Ich an der Liebe meines Herrn verzweifeln;

      Und wenn ich Weib bin: lieber Himmel, ach!

      Wie fruchtlos wird Olivia seufzen müssen!

      O Zeit! Du selbst entwirre dies, nicht ich:

      Ein zu verschlungner Knoten ist’s für mich.

      (II, 2)

       Und nicht bloß Trieb zu euch

      Violas eineiiger Zwillingsbruder Sebastian hat den Schiffbruch ebenfalls überlebt, aber Viola weiß nichts davon. Sebastian wird von dem Seemann Antonio gerettet. Antonio fühlt sich trotz der kurzen Zeit, die er Sebastian kennt, so sehr zu ihm hingezogen, dass er ihm nach Illyrien folgt, obwohl er mit Orsino wegen eines Kampfes auf See verfeindet ist und es daher für ihn sehr gefährlich ist, illyrischen Boden zu betreten.

      ANTONIO

      Mög’ aller Götter Milde dich geleiten!

      Ich hab’ am Hof Orsinos viele Feinde,

      Sonst ging ich nächstens hin, dich dort zu sehn.

      Doch mag’s drum sein! Du liegst mir so am Herzen,

      Ich will zu dir und mit Gefahren scherzen.

      (II, 1)

      SEBASTIAN

      Es war mein Wille nicht, euch zu beschweren,

      Doch da ihr aus der Müh’ euch Freude macht,

      Will ich nicht weiter schmälen.

      ANTONIO

      Ich konnt’ euch so nicht lassen; mein Verlangen,

      Scharf wie geschliffner Stahl, hat mich gespornt:

      Und nicht bloß Trieb zu euch (obschon genug,

      Um mich auf einen längern Weg zu ziehn,)

      Auch Kümmernis, wie eure Reise ginge,

      Da ihr dies Land nicht kennt, das einem Fremden,

      Der führerlos und freundlos, oft sich rauh

      Und unwirtbar erzeigt. Bei diesen Gründen

      Der Furcht ist meine will’ge Liebe euch

      So eher nachgeeilt.

      SEBASTIAN

      Mein güt’ger Freund,

      Ich kann euch nichts als Dank hierauf erwidern,

      Und Dank, und immer Dank; oft werden Dienste

      Mit so verrufner Münze abgefertigt:

      Doch wär’ mein Gut gediegen wie mein Sinn,

      Ihr fändet bessern Lohn.

      (III, 3)

      Antonio leiht Sebastian seinen Geldbeutel, da Sebastian nach dem Schiffbruch mittellos ist. Später verwechselt Antonio Viola in ihrer Verkleidung als Cesario mit ihrem Zwillingsbruder Sebastian und bewahrt sie vor einem Duell mit Junker Andreas, einem Hausgast Olivias. Antonio wird daraufhin verhaftet und bittet Viola/Cesario, ihm den geliehenen Geldbeutel zurückzugeben. Viola hat natürlich keine Ahnung, wovon er redet – für sie ist es ja ihre erste Begegnung.

      ANTONIO

      Nun bringt die Not mich meinen Beutel wieder

      Von euch zu fordern; und es schmerzt mich mehr

      Um das, was ich nun nicht für euch vermag,

      Als was mich selbst betrifft. Ihr steht erstaunt,

Скачать книгу