Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 41
»Es geht ja auch nicht um Geld, es geht um Sie, und da sie ihm Widerstand entgegensetzen, werden Sie um so interessanter für ihn.«
»Meinen Sie das wirklich?« fragte sie beklommen.
»Sie sind ein sehr begehrenswertes Mädchen, Franzi, das sollte Ihnen bewußt sein.«
»Unsinn«, widersprach sie, »begehrenswert sind nur Mädchen, die Geld haben. Manfred Köhler ist ein Rüpel, und weil seine Eltern Geld haben, meint er, alles bekommen zu können. Ich kann mich meiner Haut wehren.«
»Das können Sie nicht, wie es sich neulich abend gezeigt hat.«
»Wollen Sie sich etwa mit ihm anlegen?«
»Wenn es sein muß, ja.«
»Na schön, kommen Sie mit rauf. Ich zeige Ihnen, wie ich mich einigele.«
Er konnte sich überzeugen, daß die Wohnungstür tatsächlich mehrfach gesichert war.
»Meine Mutter ist nämlich auch sehr ängstlich«, erklärte Franzi.
Es war eine hübsche Wohnung und mit bescheidenen Mitteln recht geschmackvoll eingerichtet. Es herrchte eine mustergültige Ordnung.
»Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, daß Sie die perfekte Ehefrau wären, Franzi?« fragte er.
»Wer sollte mir das gesagt haben? Ich habe Ihnen doch schon erzählt, wie mein Alltagsleben verläuft.«
»Man sollte ihm doch eine Wende geben. Für Sie würde ich mich umkrempeln lassen. Aber eigentlich haben Sie das ja schon fertiggebracht. Könnten Sie sich mit dem Gedanken vertraut machen, meine Frau zu werden?«
Sie sah ihn fassungslos an. »Wir kennen uns gerade ein paar Tage«, murmelte sie. »Sie sollten nicht so spontan sein.«
»Ich würde sehr geduldig warten. Ich möchte nur nicht, daß mir jemand zuvorkommt. Mann kann ja nie wissen.«
Jetzt mußte sie lachen. »Bei Ihnen muß man wirklich auf alles gefaßt sein.«
»Ich möchte aber, daß Sie mich ernstnehmen, Franzi.«
Er verabschiedete sich mit einem Handkuß von ihr. Sie blieb verblüfft an der Tür stehen und sah ihm nach.
Als sie abschließen wollte, vernahm sie Stimmen und danach seltsam polternde Geräusche. Ihr Herz begann angstvoll zu klopfen. Sie eilte zur Treppe und sah, wie im Hausflur Jürgen mit einem anderen Mann rang. Es war Manfred Köhler, sie erkannte seine Stimme. »Ich werd’s dir schon zeigen, du Lackaffe«, sagte er und hieb auf Jürgen ein.
Eine wahnsinnige Angst trieb Franzi zum Handeln. Sie lief in die Wohnung zum Telefon und wählte die Notfallnummer. Hastig sagte sie, worum es ging.
Sie lauschte nach draußen. Das Gerangel ging anscheinend weiter, aber im Haus rührte sich sonst nichts. Sie füllte einen Eimer mit Wasser und ging die Treppe hinunter.
»Misch dich nicht ein«, rief Jürgen, der sie bemerkt hatte. Aber sie sah, daß Blut über sein Gesicht lief. Mit der Kraft der Verzweiflung schüttelte sie das Wasser über die beiden, die unwillkürlich voneinander abließen und dann war auch schon der Streifenwagen
da.
Jürgen taumelte einem Beamten in die Arme, der andere griff sich Manfred Köhler.
»Sie kommen beide mit«, sagte der kräftige Polizeimeister. »Und Sie am besten auch«, sagte er zu Franzi.
»Herr Derksen braucht einen Arzt«, sagte sie energisch. »Wollen Sie ihn etwa verbluten lassen?«
»Nur keine große Aufregung, Fräuleinchen, das wird schon gemacht. Er bekommt einen Notverband.«
Jürgen taumelte und sackte plötzlich zusammen, während Köhler höhnisch grinste, aber sein Gesicht wies auch beträchtliche Spuren auf.
Franzi war bei Jürgen und hielt seinen Kopf. »Nun sehen Sie es«, fauchte sie den Polizisten an. »Rufen Sie Dr. Norden an, aber dalli!« Die Telefonnummer sagte sie ihm auch gleich, aber Dr. Norden war ohnehin bekannt.
Köhler wurde schon zum Streifenwagen gebracht. Er schimpfte und drohte mit seinem Vater, der ihnen schon den Marsch blasen würde. Mittlerweile trauten sich nun doch ein paar Hausbewohner aus ihren Türen.
Jürgen richtete sich mühsam auf. »Tut mir leid, Franzi«, flüsterte er.
»Mir tut es leid.« Tränen standen in ihren Augen.
Da kam Dr. Norden, der momentan doch leicht verwirrt war, als er Jürgen und Franzi gewahrte.
»Die Wunde muß geklammert werden, das kann ich hier nicht machen«, sagte er. »Mir ist Herr Derksen bekannt, er wird Ihnen nicht davonlaufen.«
»Ich kann das alles erklären«, stammelte Franzi. »Ich komme mit Ihnen.«
»Köhler hat sie schon mehrmals belästigt«, sagte Jürgen. »Er ist ein Rowdy.«
Dr. Norden legte ihm einen Notverband an. Ein Polizist half ihm in Dr. Nordens Wagen.
»Wir sind in der Praxis, Franzi«, sagte Dr. Norden.
Köhler räsonierte während der ganzen Fahrt, nannte Franzi eine eingebildete Zicke, die ihn provoziert hätte und daß Jürgen die Schlägerei angefangen hätte.
Franzi gab die bisherigen Vorfälle zu Protokoll, und daß Jürgen Derksen sie schon einmal vor den Belästigungen durch Köhler bewahrt hätte. Es war ja offensichtlich, daß Köhler ihr aufgelauert hatte.
Franzi konnte gehen. Man bestellte ihr ein Taxi, da sie aber kein Geld dabei hatte, mußte sie erst noch zu ihrer Wohnung fahren. Dann stellte sie fest, daß die Wohnungstür zugefallen war, aber zum Glück war der Hausmeister noch wach, der einen Hauptschlüssel hatte.
Als sie dann endlich zu Dr. Nordens Praxis gelangte, war Jürgen schon verarztet, aber noch ein bißchen desolat.
»Jetzt hat er meinetwegen Schwierigkeiten, das habe ich doch nicht gewollt«, sagte Franzi bedrückt.
Es ist doch Ehrensache, daß er Sie beschützt hat«, meinte Dr. Norden. »Dieser Köhler ist bekannt für seine Brutalität. Es ist überfällig, daß da mal was unternommen wird. Ein paarmal hat er sich schon herausreden können. Ich habe schon bei der Polizei angerufen und gesagt, daß er gewalttätig ist.«
»Ich habe keine Ruhe, wenn er wieder frei ist«, murmelte Jürgen. »Franzi ist da nicht sicher.«
Dr. Norden machte sich seine Gedanken, entging es ihm doch nicht, wie verlegen Franzi wurde.
»Sie sollten jetzt auch nicht allein bleiben«, meinte er, Jürgens Puls fühlend.
»Ich würde ihn schon versorgen«, schlug Franzi vor, »bei uns im Haus wird nur so schnell getratscht. Nachdem doch nun alle mitgekriegt haben, was da vorgefallen ist, werden sie sich nicht mehr hinter verschlossenen Türen verkriechen. Sie brauchen aber nicht zu denken, daß da einer geholfen hätte, obgleich Krach genug war.«
»Davon