Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung. John Seymour

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Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung - John Seymour

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und scheint maximal sieben Variable oder Informationseinheiten zum gleichen Zeitpunkt verarbeiten zu können. Diese Annahme wurde 1956 von dem amerikanischen Psychologen George Miller in einer klassischen Schrift dargestellt, die den Titel trägt: The Magic Number Seven, Plus or Minus Two. Die Informationsstücke haben keine bestimmte Größe, sie können alles beinhalten, vom Autofahren (als komplexer Tätigkeit) bis hin zum bloßen Blick in den Rückspiegel. Eine Art, wie wir lernen, besteht darin, dass wir bewusst zunächst kleine Verhaltensstücke meistern und sie zu immer größeren Einheiten [chunks] zusammenfassen, sodass sie zur Gewohnheit und somit unbewusst werden. Wir bilden Gewohnheiten, damit wir frei sind, andere Dinge wahrzunehmen.

      Unser Bewusstsein ist also auf sieben plus oder minus zwei Informationseinheiten beschränkt, die entweder aus der inneren Welt unserer Gedanken oder aus der äußeren Welt stammen. Im Gegensatz dazu umfasst unser Unbewusstes die Leben spendenden Prozesse unseres Körpers und alles, was wir gelernt haben, unsere früheren Erfahrungen und all das, was wir wahrnehmen könnten, was wir aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht wahrnehmen. Das Unbewusste ist viel weiser als das Bewusstsein. Der Gedanke, dass wir in der Lage wären, eine unendlich komplexe Welt zu verstehen mit einem Bewusstsein, das nur sieben Informationseinheiten auf einmal verarbeiten kann, ist offensichtlich lächerlich.

      Die Begriffe des Bewussten und des Unbewussten sind zentral für dieses Modell des Lernens. Im NLP ist etwas bewusst, wenn es im gegenwärtigen Bewusstsein, im Bereich der augenblicklichen Aufmerksamkeit ist, wie dieser Satz jetzt. Etwas ist unbewusst, wenn es nicht in der gegenwärtigen Aufmerksamkeit, im Bewusstsein ist. Die Hintergrundgeräusche, die Sie hören können, waren Ihnen wahrscheinlich unbewusst, bis Sie diesen Satz gelesen haben. Die Erinnerung an das erste Mal, dass Sie Schnee gesehen haben, ist Ihnen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gegenwärtig.

      Wenn Sie jemals einem kleinen Kind dabei geholfen haben, Fahrrad fahren zu lernen, wird Ihnen bewusst geworden sein, wie unbewusst doch diese Fähigkeit bei Ihnen selbst geworden ist. Und der Prozess, mit dem Sie Ihre letzte Mahlzeit in Haare und Fußnägel verwandelt haben, also Ihr Stoffwechsel, bleibt wahrscheinlich für immer unbewusst. Wir leben in einer Kultur, die glaubt, dass wir das meiste, was wir tun, bewusst täten. Doch den größten Teil dessen, was wir tun, und vor allem dessen, was wir am besten tun, machen wir unbewusst.

      Die traditionelle Sicht ist, dass das Erlernen einer Fertigkeit sich in vier Stadien unterteile:

      1. Das erste Stadium ist unbewusste Inkompetenz. Sie wissen nicht nur nicht, wie etwas zu tun ist, sondern Sie wissen auch nicht, dass Sie dies nicht wissen. Wenn Sie zum Beispiel noch nie selbst ein Auto gesteuert haben, dann haben Sie keine Ahnung, wie das ist. Also beginnen Sie zu lernen. Sehr bald entdecken Sie Ihre Grenzen:

      2. Sie nehmen einige Unterrichtsstunden und achten bewusst auf all die Instrumente, Sie lenken, Sie schalten die Kupplung und beobachten den Straßenverkehr. Das erfordert Ihre gesamte Aufmerksamkeit, Sie sind noch nicht kompetent und Sie bleiben in den Seitenstraßen. Dies ist die Stufe von bewusster Inkompetenz: wenn Sie die Gänge schleifen lassen, zu hohe Drehzahlen haben oder Radfahrer zum Herzinfarkt bringen. Zwar ist dieses Stadium unangenehm (besonders für die Radfahrer), aber es ist die Stufe, auf der Sie am meisten lernen.

      3. Dies führt sie zum Stadium bewusster Kompetenz. Sie können den Wagen fahren, aber es erfordert Ihre gesamte Konzentration. Sie haben die Fertigkeit erlernt, aber noch nicht gemeistert.

      4. Die letzte Stufe, das Ziel der Anstrengung, ist die unbewusste Kompetenz. All diese kleinen Muster, die Sie gelernt haben, verbinden sich sorgfältig und harmonisch zu einer fließenden Verhaltenseinheit. Dann können Sie zur gleichen Zeit fahren, Radio hören, die Landschaft genießen und sich unterhalten. Ihr Bewusstsein setzt das Ziel und überlässt es Ihrem Unbewussten, es auszuführen, sodass ihre Aufmerksamkeit frei ist für andere Dinge.

      Wenn Sie etwas lange genug üben, erreichen Sie diese vierte Stufe und bilden Gewohnheiten. An diesem Punkt ist die Fertigkeit unbewusst geworden. Es kann jedoch sein, dass Ihre Gewohnheiten nicht die effektivsten für diese Aufgabe sind. Ihre Filter haben Sie vielleicht auf dem Weg zur unbewussten Kompetenz einige wichtige Informationen verpassen lassen.

      Nehmen Sie mal an, Ihr Tennisspiel wäre leidlich gut und Sie wollten sich verbessern. Der Coach wird Sie wahrscheinlich beim Spiel beobachten und dann beginnen, Dinge zu verändern, zum Beispiel Ihre Beinarbeit oder wie Sie den Schläger halten oder die Art, wie Sie den Schläger in der Luft führen. Mit anderen Worten, er wird das, was für Sie ein Verhaltensstück war – einen Vorhandschlag ausführen –, in seine Bestandteile zerlegen und es dann wieder in der Weise zusammenzusetzen, dass Sie eine bessere Vorhand haben. Sie werden rückwärts durch die Lernstadien gehen bis zur bewussten Inkompetenz und Sie werden es verlernen, bevor Sie es neu erlernen. Der einzige Zweck dabei ist, neue Wahlmöglichkeiten einzubauen, effektivere Muster.

      Das Gleiche passiert, wenn Sie NLP erlernen. Wir haben ja bereits Kommunikations- und Lernfähigkeiten. NLP bietet Ihnen an, Ihre Fertigkeiten zu verfeinern, und gibt Ihnen mehr Wahlmöglichkeiten und höhere Flexibilität bei ihrer Anwendung.

      DIE VIER STADIEN DES LERNENS

      1. Unbewusste Inkompetenz

      2. Bewusste Inkompetenz

      3. Bewusste Kompetenz

      4. Unbewusste Kompetenz

      Verlernen geht von 4 nach 2. Wiedererlernen geht von 2 wieder zurück nach 4, mit mehr Wahlmöglichkeiten. Weiter hinten in diesem Buch werden wir noch andere Modelle des Lernens untersuchen.

      Wenn NLP in einem Drei-Minuten-Seminar vorgestellt werden müsste, ginge dies ungefähr folgendermaßen. Der Vortragende käme hereinspaziert und würde sagen: „Meine sehr verehrten Damen und Herren, um im Leben erfolgreich zu sein, brauchen Sie sich nur drei Dinge zu merken:

      1. Machen Sie sich klar, was Sie wollen, und behalten Sie in jeder Situation eine klare Vorstellung von ihrem Ziel.

      2. Seien Sie wachsam und halten Sie Ihre Sinne offen, sodass Sie wahrnehmen, was Sie bekommen.

      3. Zeigen Sie die Flexibilität, das, was Sie tun, so lange zu verändern, bis Sie das bekommen, was Sie wollen.“

      Dann würde er an die Tafel schreiben:

      Ziel

       Sinnesschärfe

       Flexibilität

      Und er würde den Raum verlassen. Ende des Seminars.

      Das Erste ist also die Fertigkeit, Ihr Ziel zu definieren. Wenn Sie nicht wissen, wohin Sie gehen wollen, wird es schwierig, dort anzukommen.

      Ein zweiter wichtiger Teil des NLP ist das Training der Sinnesschärfe: wohin Sie ihre Aufmerksamkeit richten sollen und wie Sie Ihre Filter verändern und erweitern können, sodass Sie Dinge wahrnehmen, die Ihnen vorher nicht aufgefallen sind. Dies ist die Sinneswahrnehmung im gegenwärtigen Moment. Wenn Sie mit anderen kommunizieren, verlangt dies, die kleinen, aber entscheidenden Signale wahrzunehmen, die Sie wissen lassen, wie die anderen reagieren. Wenn Sie denken, das heißt: mit sich selbst kommunizieren, bedeutet dies erhöhte Aufmerksamkeit für Ihre inneren Bilder, Töne oder Stimmen und Gefühle. Sie benötigen diese Sinnesschärfe oder Sensibilität, um wahrzunehmen, ob Sie mit dem, was Sie tun, das bekommen, was Sie wollen.

      Das Dritte ist: Wenn das, was Sie machen, nicht funktioniert, tun Sie etwas anderes, irgendetwas anderes. Sie müssen

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