Tot am Ring. Wolfgang Wiesmann

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Tot am Ring - Wolfgang Wiesmann Kommissarin Fey Amber

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      Kunstkrimi

      1. Auflage November 2019

      © 2019 OCM GmbH, Dortmund

      Alle Personen und Geschehnisse sind frei erfunden und haben keinen Bezug auf lebende oder verstorbene Menschen.

      Umschlagbild: „akw2“ aus der Serie Lebensräume Menschenbilder, © Sigrid Drübbisch

      Gestaltung, Satz und Herstellung: OCM Verlag, Dortmund

      Verlag: OCM Verlag, Dortmund, www.ocm-verlag.de

      ISBN 978-3-942672-76-4

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.

      Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. Dies gilt auch für die fotomechanische Vervielfältigung (Fotokopie/Mikrokopie) und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

      Für Detlev und Marvin

      Der Weg zum Ruhm

      macht einsam,

      ist beschwerlich,

      macht süchtig

      und kann tödlich enden!

      Sigrid Drübbisch

      Prolog

      – Zwischen Dagebüll und Wyk; Dienstag –

      „Mist, ist das ein Schietwetter“, schimpfte Heinz. Er zog die Kapuze der Regenjacke bis zur Nasenspitze. Der kalte Wind fegte ihm um die Ohren. Eine dicke Mütze sollte seinen Glatzkopf vor der Kälte schützen.

      Er stand am Heck des Schiffes, mit dem er von Dagebüll nach Wyk auf Föhr fuhr. Eine Hand hatte er am Geländer der Reling, mit der anderen führte er den Zigarettenstummel zum Mund, um kräftig zu inhalieren und ihn dann über Bord zu werfen.

      Sturmtief Niklas tobte mit Windstärke zwölf an diesem Dienstag über Deutschland. Alle Fährfahrten hatte die Reederei storniert, sodass Heinz mehrere Stunden an der Schiffsanlegestelle hatte warten müssen. Erst nach siebzehn Uhr flachte der Wind ab. Um Viertel nach sieben wurde endlich eine Fähre in Richtung Wyk eingesetzt.

      Der Regen peitschte. Er blieb an Deck, die Wärme im Unterdeck war ihm scheißegal. Kein weiterer Passagier war zu sehen.

      Wut stieg in ihm hoch, den Blick auf das aufschäumende Meer gerichtet. Ununterbrochen blies ihm der Wind gnadenlos und eisig ins Gesicht. Mit beiden Händen umklammerte er das kalte Metall des Geländers. „Blöde Weiber! Die jungen Dinger haben sich doch nach oben geschlafen! Anders kann das nicht sein. Damit hat man heute Erfolg. Das lasse ich mir nach den Jahren harter Arbeit nicht gefallen! Querdenker sind nicht gefragt, die sind unbequem und bringen nur Unruhe. Aber ihr werdet sehen, was ihr davon habt. Wartet ab.“

      Er schrie sich immer mehr in Rage. Doch niemand hörte ihn, der Wind verschluckte die Flüche sofort. Die aufgewühlte See applaudierte nicht.

      Seine Hände zitterten. Mit aller Kraft kämpfte er gegen den Wind, um sich die nächste Zigarette anzuzünden. Schließlich gelang es ihm. Bis in die Lungenspitzen inhalierte er, hustete kräftig, zog an dem Glimmstängel.

      Zum wiederholten Mal schickte er Schimpftiraden übers Meer.

      Das Handy klingelte. Mit kalten, zittrigen Händen nestelte er es vorsichtig aus der nassen Regenjacke.

      „Hallo? Hallooo?“ Er hörte nichts. „Hallooooo! Verdammter Mist!“ Im Display erkannte er, dass es Bernd war. Die Verbindung brach ab. „Scheiße“, brüllte Heinz. „Kein Saft mehr.“

      1. Wiedersehen

      – Elbtunnel; Mittwoch –

      Fünf Kilometer bis zum Elbtunnel. Karla Lang kräuselte die Stirn. Ob es ihr glücken würde, ihn ohne Stau zu meistern? In der Regel gelang es ihr nicht, wenn sie in den Norden fuhr.

      Sie rutschte auf dem Fahrersitz vor Freude hin und her. Ein ordentlicher Schluck aus ihrer Wasserflasche erfrischte sie.

      „Föhr, ich komme“, rief sie aufgeregt.

      Im letzten Jahr hatte sie gemeinsam mit Dirk den Aufenthalt in der friesischen Karibik genossen, wo sie am Südstrand in Wyk in einem Ferienhaus mit Reetdach gewohnt hatten. Von der Terrasse aus hatten sie freie Sicht auf das Meer. Bei klarem Wetter schien die Hallig Langeneß an den Strand heranzurücken. Man hatte das Gefühl, sie fußläufig in ein paar Minuten erreichen zu können.

      Jetzt fuhr sie das erste Mal allein in Richtung Norden.

      Es war ein gemeinsames Geschenk ihrer Familie und Freunde zum fünfzigsten Geburtstag gewesen. Eine wahrhaft außergewöhnliche Geburtstagsüberraschung. Vier Wochen in einem Haus direkt hinter dem Deich in Utersum. In Strandnähe mit Blick auf die umgebene Inselwelt. Die Nordspitze von Amrum und die Südspitze von Sylt lagen vor ihr.

      Vor lauter Vorfreude hatte sie nicht gemerkt, dass der Elbtunnel bereits hinter ihr lag.

      „Klasse, wenn alles klappt, erwische ich die Fähre um fünfzehn Uhr.“

      Die Sonne schien. Im Radio spielten sie einen Song von Bob Marley: Get Up, Stand Up, Stand Up For Your Rights. Karla sang begeistert mit.

      Karla arbeitete gern im Polizeipräsidium Bochum als Leiterin der zweiten Mordkommission. Zwischendurch musste sie aber immer mal wieder den Kopf freibekommen. Die Pause von der Arbeit kam ihr zu diesem Zeitpunkt gerade recht.

      Ihr Leben war aufregend, die Ermittlungsarbeit anstrengend. Gut, dass im KK 11 ein hervorragendes Arbeitsklima herrschte. Unter diesen Bedingungen konnten sie die täglichen Herausforderungen stemmen.

      Natürlich gab es bei der Aufklärung eines Falles oft Meinungsverschiedenheiten. Wenn aber die Basis der Zusammenarbeit stimmte, machte das nichts. Das Team musste zusammenhalten. Und das tat es. Wenn nötig wurde nächtelang durchgearbeitet. Das war leider häufig der Fall.

      Jeder wusste, wie der andere tickte. Logisch – das funktionierte nur mit gegenseitiger Unterstützung. Die Arbeit bereitete Karla nach vielen Jahren immer noch Freude, die tägliche Herausforderung brachte Spannung, die sie mochte.

      Das Team wusste, dass Karla die Kunst liebte. Hatte sie die Zeit, griff sie gern zum Pinsel und tauchte ein in die Welt der Farben. Sie besuchte Museen, um sich inspirieren zu lassen. Ein herrliches Ventil im Kontrast zur Arbeit. Die besten Ergebnisse peppten ihr Büro auf.

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