Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Extra Staffel 2 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Extra

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allerdings akute Lebensgefahr. Der Ehemann ist bereits benachrichtigt. Er wird bald kommen.«

      »Ja, das weiß ich. Kann ich Ulrich jetzt sehen? Meine Zeit ist nicht unbegrenzt, ich bin auch noch verantwortlich für die Bürgner AG.«

      »Ich werde Sie zu der Station bringen«, erklärte der Arzt. »Und ich werde den Chefarzt informieren.«

      Ulrich lag in einem kleinen, schmalen Raum auf einer ebenfalls schmalen Liege. Man hatte hier anscheinend Platzmangel.

      Blanke Furcht stand in den weitaufgerissenen Augen des Kindes.

      »Ulli, erkennst du mich nicht?« fragte Constantin leise.

      »Bist du wirklich da, Constantin?« schluchzte der Junge auf. »Ich hab’ solche Angst!«

      »Du brauchst jetzt keine Angst mehr zu haben. Ich nehme dich mit«, sagte Constantin. »Kannst du aufstehen?«

      »Ich weiß nicht. Wo ist Joana? Was ist denn mit dem Auto? Oder habe ich alles bloß geträumt?«

      Er zitterte am ganzen Körper. Constantin nahm ihn in die Arme. Da ging die Tür auf, und der junge Arzt kam mit einem älteren Kollegen herein. Er gab sich reserviert, aber nicht abweisend.

      »Sie kommen in Vertretung der Mutter?« fragte er.

      »Ja, ich habe Generalvollmacht von Frau Cordula Bürgner. Sie können­ sich gern davon überzeugen.«

      »Geh nicht weg, Constantin«, flehte der Junge.

      »Sie wollen ihn in die Behnisch-Klinik bringen, zu seiner Mutter?« fragte der Chefarzt. »Nun, dem steht nichts im Wege. Innere Verletzungen hat er nicht – wie durch ein Wunder.«

      »Er hat mehrere Schutzengel«, murmelte Constantin. »Er hat ja auch den Flugzeugabsturz nur leicht verletzt überlebt.«

      »Der Schock könnte allerdings nachhaltig wirken. Meist stellt sich das erst nach Stunden oder am nächsten Tag heraus. Er muß schon beobachtet werden.«

      »Er wird bestimmt bestens betreut«, versicherte Constantin ruhig. »Die Kosten für Ihre Betreuung kann ich sofort begleichen.«

      »Sie bekommen eine Rechnung. Wenn Sie bitte die Adresse hinterlassen wollen… Die Schwester wird dann kommen und das Kind ankleiden.«

      »Ich hole eine Decke aus dem Wagen«, sagte Constantin.

      »Geh doch nicht fort, nimm mich bitte auch gleich mit«, schluchzte Ulrich.

      »Der Junge wird mit dem Rollstuhl zu Ihrem Wagen gebracht werden«, sagte der Chefarzt. »Aber Sie übernehmen dann die weitere Verantwortung.«

      »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte Constantin.

      Vorsichtig wurde Ulrich auf den Rücksitz gebettet. Ängstlich sah er den hochgewachsenen Mann an.

      »Überholst du auch nicht, und fährst du auch nicht zu schnell?« flüsterte er.

      »Ich fahre ganz vorsichtig, Ulrich«, versprach Constantin.

      »Ich habe zu Tante Joana gesagt, sie soll nicht überholen. Das Auto kam so schnell!«

      »Wir wollen sehr froh sein, daß dir nicht mehr passiert ist«, sagte Constantin heiser. »Und in der Klinik wirst du nicht allein sein, wenn die Mami schläft. Benjamin ist am Blinddarm operiert worden, und er freut sich bestimmt, wenn du kommst.«

      »Benny… ich hab’ ihn schon lange nicht mehr gesehen. Ist Blinddarm schlimm, Constantin?«

      »Das kann manchmal sehr schlimm sein.«

      »Wo tut es dann weh?«

      »Das zeige ich dir später. Jetzt lieg nur ganz ruhig, weit ist es nicht.«

      Welch ein Glück im Unglück, dachte er für sich, und er schickte ein Dankgebet zum Himmel, daß Ulli so glimpflich davongekommen war.

      Der kleine Junge schlief, als sie zur Klinik kamen, obwohl sie nur eine knappe halbe Stunde unterwegs gewesen waren. Er wachte auch nicht auf, als Constantin ihn hineintrug.

      Dr. Behnisch kam.

      Ulrich sollte nochmals gründlich untersucht werden. Äußerlich war, abgesehen von ein paar Prellungen, nichts festzustellen. Es war tatsächlich ein Wunder, das vielleicht auch mit dadurch zu erklären war, daß nur die linke Vorderseite des Wagens stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.

      Als Constantin die Fotos später sah, war er doppelt froh, daß Ulrich anscheinend geistesgegenwärtig reagiert hatte. Er hatte die Gefahr wohl instinktiv geahnt. Mochte das für ein vierjähriges Kind auch erstaunlich sein, so mußte man bedenken, daß er erst vor drei Monaten ein schweres Unglück überstanden hatte, das nicht so überraschend gekommen war, denn Cordula hatte Ulrich auf eine Notlandung vorbereitet.

      Der Sinn des Jungen war für Gefahren geschärft worden, bei anderen mochte das Gegenteil der Fall sein, sie hatten nur noch Angst.

      Dr. Behnisch stellte fest, daß eine leichte Gehirnerschütterung vorlag und der rechte Arm gestaucht war. Wie weit seine Beweglichkeit eingeschränkt war, konnten sie erst feststellen, wenn der kleine Patient wieder munter war.

      Jedenfalls wollten sie Cordula erst unterrichten, wenn sie den Jungen wirklich sehen konnte…

      Constantin mußte bald wieder in die Firma. Er konnte die Konferenz nicht mehr verschieben. Wichtige Entscheidungen, von denen viel abhing, sollten nicht aufgeschoben werden. Er wußte, daß man in der Behnisch-Klinik mit dem Jungen behutsam umgehen würde. Er besprach sich mit Jenny Behnisch, wie Ulrich noch zu beruhigen wäre bis zum Nachmittag, wenn Constantin wieder zurück sein würde.

      Ulrich schlief ziemlich lange. Es war die Entspannung nach dem Schock und den aufregenden letzten Tagen. Er fragte aber sofort nach Constantin, als er die Augen aufschlug.

      »Er mußte dringend ins Büro, aber er wird bald wiederkommen«, erklärte Jenny.

      »Und wann darf ich zu meiner Mami?«

      »Wenn Dr. Marten hier ist. Weißt du, sie würde sich sehr erschrecken, wenn sie von dem Unfall erfahren würde. Das wollen wir doch vermeiden, nicht wahr?«

      Ulrich nickte. »Ich will meine Mami nicht erschrecken. Ich will ihr sagen, wie lieb ich sie habe und daß ich nicht mehr zu Joana will.«

      »Du wirst jetzt erst einmal hierbleiben, Ulrich, okay?«

      »Okay.« Seine Augen leuchteten auf. »Du bist nett.«

      Er erkundigte sich dann nach Benjamin. »Constantin hat mir das mit dem Blinddarm erzählt«, erklärte er. »Zeigst du mir, wo der Blinddarm ist?«

      Jenny zeigte es ihm geduldig und erklärte ihm, daß der Blinddarm möglichst rasch herausgenommen werden sollte, wenn man Schmerzen bekam.

      »Sonst vereitert er, und dann wird es schlimm. So war es bei Benjamin.«

      »Aber ihr macht ihn auch wieder gesund«, sagte Ulrich. »Und meine Mami auch, nicht wahr?«

      Für

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