Verfahrenstechnik für Dummies. Burkhard Lohrengel

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Verfahrenstechnik für Dummies - Burkhard Lohrengel

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       offen, wenn Energie- und Stoffaustausch möglich ist.

Offene Systeme, zum Beispiel der Wärmeübertrager in Abbildung 4.2 links, werden von Medien durchflossen. Energie wird dort zwischen Fluid 1 und Fluid 2 ausgetauscht.

      Ein abgeschlossenes System ist dagegen (in guter Näherung) eine Thermoskanne nach dem Befüllen. Solange Sie kein Getränk entnehmen, findet kein Stoffaustausch statt. Für ein abgeschlossenes System müssen Sie allerdings annehmen, dass es so gut isoliert ist, dass keine Wärme die Systemgrenze, also die Außenhaut der Kanne, überschreiten kann. Sie wissen, dass das auch bei guten Isolierkannen nicht perfekt zutrifft.

      Geschlossene Systeme, zum Beispiel ein mit einem Kolben verschlossener Zylinder (4-Takt-Verbrennungsmotor, solange die Ventile geschlossen sind), haben eine materieundurchlässige Systemgrenze. Die Anzahl der Atome beziehungsweise Moleküle bleibt in einem geschlossenen System konstant, auch wenn die Systemgrenzen sich verschieben, siehe Abbildung 4.2 rechts (Systemgrenze 1 wird zu Systemgrenze 2 vergrößert). Ein Energie- beziehungsweise Wärmeaustausch mit der Umgebung findet allerdings durchaus statt und ist hier sogar gewollt.

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      Systeme werden weiterhin unterteilt in

       adiabate und

       rigide Systeme.

      

Die oben betrachtete Thermoskanne ist ein adiabates System. Ihr Haus, Ihre Wohnung oder Ihr Zimmer sollten möglichst auch ein adiabates System sein. Dann sparen Sie im Winter enorm Heizkosten.

      Der verfahrenstechnische Begriff des Zustands hat nichts damit zu tun, wie Sie sich fühlen. Auch ob Sie nach Alkoholgenuss in einem fahrtüchtigen Zustand sind oder nicht, interessiert vielleicht Sie (und die Polizei), ist für die Verfahrenstechnik aber unbedeutend.

      Jedes System lässt sich mit physikalisch messbaren Größen beschreiben wie zum Beispiel Druck, Temperatur, Geschwindigkeit und so weiter. Gut, Ihr Alkoholgehalt lässt sich auch messen. Diese Eigenschaften des Systems sind variabel, ändern sich mit der Zeit. Das passt immer noch zum Alkoholgehalt. Nehmen die physikalischen Größen konstante Werte an, ist dies der Zustand des Systems. Ihr Alkoholgehalt sollte besser kein konstanter Systemzustand sein.

Die Zustandsgröße beschreibt den Zustand eines betrachteten Systems, der Weg, auf dem dieser Zustand erreicht wird, ist nicht von Interesse.

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      Ein wegunabhängiger Zustand?

Abbildung 4.3 verdeutlicht diese scheinbar ungewöhnliche Betrachtungsweise. Die 3 Personen a, b und c befinden sich im System »Fluss mit Wasserfall und Ufer«. Am Kopf des Wasserfalls haben alle drei Personen den gleichen Zustand 1 (Energieniveau 1). Alle 3 wollen an den Fuß des Wasserfalls (Zustand 2, Energieniveau 2). Person a nimmt den kürzesten und schnellsten, aber auch gefährlichsten Weg und springt direkt den Wasserfall hinunter. Person b ist hier wesentlich vorsichtiger und wählt den längeren Weg über die Serpentinen des Wanderwegs. Person c hat zufällig seinen Gleitschirm dabei und lässt sich so an den Fuß des Wasserfalls tragen. Wie schnell und gefährlich das ist, hängt von den Windverhältnissen und dem Können des Gleitschirmfliegers ab. Sind alle am Fuß des Wasserfalls angekommen (Zustand 2), werden Sie merken, dass alle wiederum das gleiche Energieniveau aufweisen, sie befinden sich im Zustand 2. Wenn Sie nur Anfangs- und Endpunkt betrachten, ist der Weg völlig unerheblich.

      Zustandsgrößen

      Ein System wird eindeutig durch die Angabe von Zustandsgrößen beschrieben. Es wird unterschieden zwischen

       intensiven und

       extensiven Zustandsgrößen.

      

Intensive Zustandsgrößen ändern sich bei unterschiedlicher Größe des betrachteten Systems nicht, dies gilt zum Beispiel für Druck p und Temperatur T.

      Extensive Zustandsgrößen sind dagegen zur Teilchenzahl im System proportional, wie zum Beispiel das Volumen V, die Masse m oder die Stoffmenge n.

      Sie können weiterhin unterscheiden in

       thermische und

       kalorische Zustandsgrößen.

       Thermische Zustandsgrößen sind Druck p, Temperatur T, Volumen V und Konzentrationen. Thermische Zustandsgrößen sind direkt messbar.

       Kalorische Zustandsgrößen sind von der »Wärme« abhängig. Dies sind zum Beispiel die innere Energie U, die Entropie S und die Enthalpie H, die Sie später noch näher kennenlernen werden. Kalorische Zustandsgrößen müssen Sie mittels der thermischen Zustandsgrößen berechnen.

      p, V-Diagramm

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