The Who - Maximum Rock III. Christoph Geisselhart

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The Who - Maximum Rock III - Christoph Geisselhart The Who Triologie

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– beide haben die Entwicklung des Manuskripts zum dreibändigen Gesamtwerk über die Jahre hinweg mit ihrem Fachwissen und Engagement intensiv begleitet und waren eine unverzichtbare Stütze für mich.

      Weiterhin möchte ich allen danken, die mir in Leserbriefen zu den ersten beiden Bänden von ihrer Freude an der Biografie und von ihren teils weit zurückliegenden, teils ganz frischen Erlebnissen mit The Who berichtet haben. Das Schöne an diesem Projekt ist und bleibt, dass es um Musik geht und die Teilhabe daran so lebendig ist; dass Musik die Menschen verbindet und auf wundervolle Weise an die Tatsache erinnert, „dass wir alle eins sind“, wie Pete es in unserem Interview formuliert hat.

      Christoph Geisselhart

      Drittes Buch: Mirror Doors (1978 bis 2009)

      „Im Showgeschäfthimmel, hinter der Spiegeltür, stirbt niemand wirklich.“

      Pete Townshend, 2006

      „Wir wollen eine dauerhafte Karriere.“

      Roger Daltrey 1967 im Record Mirror

      „Ich bin ein Komponist. Geplagt von Warzen, Arthritis, Taubheit, Bitterkeit und Müdigkeit. Ich bin bereit für meine besten Werke.“

      Pete Townshend, 2008

      Als Keith Moons sterbliche Überreste am 11. September 1978 dem Feuer von Golders Green überantwortet wurden, einem der ältesten und schönsten ­Krematorien Englands unweit von Keiths Geburtsort im Nordwesten von ­London, glaubten die meisten Rockmusikfans, dass die Geschichte der Who damit ihr vorzeitiges und auch tragisches Ende gefunden habe. Zu unersetzlich für die Band erschien der verrückteste Schlagzeuger, den der Rock’n’Roll jemals hervorgebracht hatte, als dass man es dem Sänger Roger Daltrey, dem Gitarristen und Songwriter Pete Townshend sowie dem zurückhaltenden ­Bassisten John Entwistle zutraute, die Gruppe erfolgreich weiterzuführen.

      Bis zu Keith Moons Tod am 7. September 1978 galten The Who als eine außergewöhnliche und authentische Kultrockband der ersten Stunde, die von den langjährigen öffentlichkeitswirksamen Exzessen ihrer Mitglieder nicht nur in publizi­stischer ­Hinsicht profitierte, sondern daraus eine fast magisch anmutende kreative Energie bezog (siehe Band eins und Band zwei dieser Biografie). Die internen Spannungen, die extremen Charakterunterschiede zwischen den ungleichen Mitgliedern der Gruppe, die nicht etwa ein gewiefter Popmanager zusammengestellt, sondern die sich Ende der fünf­ziger Jahre aus einer Schülerband ­entwickelt hatte, gründeten nicht zuletzt in der vielschichtigen, ja undurchschaubaren Persönlichkeit des exzentrischen Medien­profis­ „Moon the Loon“, des leutseligen Drogenexperten und manisch-depres­siven Trommelgenies ­„Moonie“, der mit seinem von Verschwörungstheorien umwölkten Abgang noch einmal die Verkaufszahlen des soeben erst ver­öffent­lichten Albums Who Are You in erstaunliche Höhe trieb – von der ­Platte­ wurden allein in den USA über zwei Millionen Exemplare verkauft, und sie erreichte dort doppelten Platinstatus.

      Insofern wirkte der schnelle Vorstoß der Bandleader Townshend und ­Daltrey, man werde die Gruppe selbstverständlich auch nach Keiths Tod ­fortsetzen, nicht nur pietätlos auf die geschockte Rockmusikgemeinde. Nein, man traute es den in die Jahre gekommenen übriggebliebenen Rockdino­sauriern auch nicht mehr zu, sich in einer neuen Besetzung zu bewähren, denn für die Fans waren The Who mit Moons Tod ihres unermüdlichen Motors und Taktgebers unwiederbringlich beraubt.

      Für die Insider indes, für die Anführer Pete und Roger wie für das Who-Management, mochte es sich zunächst so anfühlen, als habe man mit dem immer unkontrollierbarer auftretenden Trommeldämon Moonie vor allem eine Menge Ballast verloren; denn selbst wenn man im Who-Camp oft die Augen vor dem tragischen und scheinbar selbst gewählten Niedergang des ehemals jugendlichen Helden verschloss, so waren die Folgen von Keiths jahre­langem nervenzermürbendem Ringen um Ruhm und Aufmerksamkeit auch an den Verantwortlichen der inzwischen auf dem Finanzmarkt erfolgreichen Who Group Ltd., bei der Keith den Posten eines PR-Direktors bekleidete, nicht spurlos vorüber gegangen. Hinter den Kulissen war, trotz aller aufrichtiger Trauer um einen treuen Freund, um einen brillanten Selbstdarsteller und einzigartigen Menschen, fast so etwas wie Erleichterung spürbar, dass eine alptraumhafte Entwicklung, die sich lange angekündigt hatte, nun abgeschlossen und bald überwunden sei – eine fatale Fehleinschätzung, wie sich zeigen sollte. Keith wirkte weiterhin auf die Geschicke der Gruppe ein, bis weit über seinen Tod hinaus, wie vor allem seine Nachfolger auf dem Schlagzeugstuhl erfahren mussten.

      Mit der Asche, die über dem toleranten Friedhofsgrün von Golders Green verstreut wurde, lösten sich gleichwohl viele persönliche Beziehungen zu ­Menschen, mit denen die Who durch Keith zuvor eng verbunden waren. Der Ablösungsprozess verlief über weite Strecken überraschend geräuschlos, das heißt: von der Öffentlichkeit unbeachtet. Er war aber für die Betroffenen keines­wegs schmerzfrei. Keith hatte kein gesetzlich gültiges Testament hinterlassen, natürlich nicht, wird jeder sagen, der ihn kannte. Denn erstens rechnete er nicht mit seinem Ableben, sondern hielt sich für unsterblich. ­Zweitens dachte er nie groß über materielle Angelegenheiten nach. Drittens war er schon zum Schreiben zu faul und hätte den Weg zum Notar niemals ohne fremden­ Antrieb geschafft. Und viertens besaß er weniger, als die meisten sich das vorstellen mochten.

      Tatsächlich hinterließ Keith Moon mehr Schulden und unbezahlte Rechnungen, als durch seine Tantiemen und durch das Gehalt als PR-Direktor der Who Group Ltd. gedeckt waren. The Who kamen diskret für viele Verbindlichkeiten auf. Allein der Londoner Edeljuwelier Asprey erhielt vom Who-Manager Wiggy Wolff siebentausend Pfund in bar (und war darüber so gerührt, dass er ihm eine goldene Uhr schenkte).

      The Who kümmerten sich auch um Keiths Lebensgefährtin, das schwedische Ex-Model Annette Walter-Lax. Der testamentarische Zettel, den sie einst nach ihrer Rückkehr in die von Pete finanzierte Wohnung am Curzon Place entdeckt hatte (siehe Band zwei), tauchte nie mehr in den komplizierten und frustrierenden Erbschaftsverhandlungen auf. Annette nahm die Unterstützung der Who dankbar an, bis sie wieder auf eigenen Beinen stehen ­konnte.­ Sie kaufte sich einen Honda Civic und mietete eine Einzimmerwohnung in Knightsbridge.

      Anwälte hatten ihr gesagt, sie könne Ansprüche auf Keiths exklusives kalifornisches Strandhaus erheben, aber sie fühlte sich nach dem Tod ihres anstrengenden Geliebten zu schwach, um für finanzielle oder materielle ­Vorteile zu kämpfen. The Who baten sie bald nach der Beerdigung, Keiths persönliche Habseligkeiten aus Shepperton abzuholen, und als sie sah, wie alles „in einen Raum gestopft worden war, bis zur Decke, gerade so wie ­Bauschutt in einen Container“, ließ sie alles hinter sich und ging: „Ich hatte einfach keine Kraft mehr“, sagt sie.

      Sie lernte nach einiger Zeit den englischen Schauspieler Gareth Hunt kennen­ und heiratete ihn schließlich. Die Unterhaltszahlungen, die ihr The Who bis dahin gewährt hatten, wurden eingestellt. Als sie 1981 in Geldschwierigkeiten geriet, verkaufte sie ihre persönliche Keith-Moon-Story an den ­Sunday­ Mirror. Das war das Ende ihrer Beziehung zur Band und zur Familie Moon. Annette zog wieder nach Schweden, wo sie mit ihrem Sohn aus der Ehe mit Hunt lebt, von dem sie mittlerweile geschieden ist.

      Kim Moon, Keiths erste Frau, heiratete vier Wochen nach Keiths Tod ihren langjährigen Gefährten, den ehemaligen Keyboarder der Small Faces Ian McLagan. Das Paar wollte mit Keiths und Kims einziger Tochter Mandy ­endgültig nach Los Angeles ziehen, denn „Mac“ hatte in Kalifornien viele berufliche Kontakte. Einzig Keiths Widerstand hatte den Umzug an die amerikanische Westküste bisher verhindert. Nach seinem Tod war dieser Weg frei.

      Pete enthüllte im Januar 1979, dass er Mac, der sich nach dem Ende der Faces als zuverlässiger Studio- und Tourmusiker für die Rolling Stones, für Bob Dylan, Bruce Springsteen und Joe Cocker bewährt hatte, auch für The Who ins Auge gefasst hatte: „Ich wollte ihn, weil er nicht nur ein Key­boarder, sondern dazu ein guter Gitarrist ist. Ich hätte ihn wirklich

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