Der Zukunftscode. Theresa Cheung
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Das bedeutet nicht, dass die Informationen, selbst wenn sie sich dann als falsch erweisen, nicht nützlich wären. Es bedeutet lediglich, dass das Ergebnis, sprich die vorhergesagte Zukunft, nicht so eingetreten ist, wie die Vorahnung, Vorhersage oder Prognose es präsentiert haben. Oder, um mit dem großen Jedi-Meister Yoda (denn Julia, Theresa und ich sind im Grunde genommen genau das: Jedi) zu sprechen: »In ständiger Bewegung die Zukunft ist.«
Als ich vor Jahren zum ersten Mal auf den Namen Julia Mossbridge stieß, konnte ich die Ereignisse, die dazu führten, dass sie mich bitten würde, das Vorwort für dieses wunderbare Buch zu verfassen, nicht vorhersehen. Obwohl ich mich nicht genau an das Jahr erinnern kann, weiß ich noch, dass ihr Name mir im Gedächtnis blieb. Denn zu der Zeit, als ich die erste ihrer Arbeiten über ein parapsychologisches Thema las, bemerkte ich, dass sie an meiner Alma Mater, der Northwestern University, tätig war – ein Umstand, der mich zum Lächeln brachte. Ich fand ihre Forschung sowohl interessant als auch inspirierend.
Das erste Mal, dass wir uns intensiv unterhielten, war auf der Parapsychological Association Convention 2014 in Concord, Kalifornien, für die ich die Organisation übernommen hatte.
Sie war mir wegen ihrer Art und Energie auf Anhieb sympathisch (wobei der Umstand, dass sie meine »Energie« positiv kommentierte, sicherlich half). Ich hatte zu dem Zeitpunkt bereits mehrere ihrer Arbeiten gelesen und war durchgängig beeindruckt von der Forschung und dem Denken, die darin zum Ausdruck kamen.
Im September 2017 verbrachten wir beide mehr Zeit miteinander, reisten zum Psi College in Port Townsend, Washington, und nahmen an einer Veranstaltung teil, die von zwei guten Freunden von mir, der Seherin/dem Medium Ankhasha Amenti und dem parapsychologischen Instruktor-Ausbilder Neil McNeill, ausgerichtet wurde. Julias Vortrag zum Thema Zeit war für alle, auch für mich, faszinierend.
Theresa Cheung hat mich vor einigen Jahren für ein Interview für den Blog auf ihrer Website und ihre beliebte Autorenseite auf Facebook kontaktiert. Seit fast zwei Jahrzehnten schreibt sie mit großem Erfolg spirituelle Bücher und Enzyklopädien – mehrere über mein Lieblingsthema, das Paranormale – und teilt auf ihrer Seite weiterhin Beiträge über meine Arbeit und meine Bücher.
Dieses Buch eröffnet Ihnen einen Einblick in Julia Mossbridges wissenschaftliche Forschungen, in ihre Erfahrungen und ihr Denken – kombiniert mit Theresa Cheungs Anekdoten, die ihr von Lesern zugeschickt wurden, ihrer spirituellen Perspektive und ihrem Wunsch als Autorin, dafür Sorge zu tragen, dass Julia Mossbridges Forschung, die bislang in akademischen Zeitschriften versteckt war, für den normalen und nicht nur den Fachleser zugänglich und verständlich wird. Dieses Buch ist eine gelungene Kombination aus Wissenschaft und Spiritualität. Mehr noch, es lässt Sie die Leidenschaft der beiden für die Themen Zeit und Präkognition spüren. Gerade Letzteres gewinnt in der parapsychologischen Diskussion immer mehr an Bedeutung, seit einige unserer Kollegen die Vorstellung vertreten, dass die meisten, wenn nicht sogar alle Fälle von ASW – außersinnlicher Wahrnehmung – eine Form der Präkognition sind.
Wenn Sie so wie die meisten Menschen ticken, die sich für Zukunftsfragen begeistern, werden Sie dieses Buch genießen und viel für sich herausholen können. Ich sage voraus, dass Sie vielleicht sogar ein paar Dinge lernen werden (was Sie aber nicht davon abhalten soll, es zu lesen!).
www.parapsych.org/users/profparanormal/profile.aspx
VORWORT VON DEAN RADIN, PHD
Wissenschaftlicher Leiter, Institute of Noetic Sciences
Alte Wolken
Im April 1900 hielt der britische Physiker William Thomson, der 1. Baron Kelvin, einen Vortrag vor der Royal Society of London. Damals war die im Jahr 1660 gegründete Royal Society die bedeutendste wissenschaftliche Organisation der Welt. Seine Disziplin sei, verkündete Lord Kelvin, so erfolgreich darin, die Geheimnisse des Universums zu lüften, dass die Physik im Grunde genommen vollständig war und es nichts Neues mehr zu erforschen gab.
Vollständig, sollte heißen, bis auf – wie er es ausdrückte – zwei »kleine Wolken«. Damit bezog er sich auf zwei Phänomene der Physik, die nach wie vor rätselhaft blieben. Die besagten Wolken waren der »leuchtende Äther« und die »Ultraviolett-Katastrophe«, sprich die Schwarzkörperstrahlung. Beide betrafen physikalische Eigenschaften des Lichts, die sich auch durch die besten Theorien der damaligen Physik nicht erklären ließen. Beide Wolken wurden als vergleichsweise kleine Probleme angesehen, die bald schon behoben sein dürften, entweder weil Wissenschaftler entdeckten, dass es sich in Wahrheit um »Nichtprobleme« handelte – möglicherweise aufgrund von Fehlinterpretationen experimenteller Daten – oder weil man nach einigen kleineren Anpassungen der bestehenden Theorien Erklärungen für die Probleme finden würde.
Acht Monate später schlug der deutsche Physiker Max Planck eine radikale Lösung für eine von Lord Kelvins »Wolken« vor. Seine Idee war der Ursprung der Quantentheorie, die die Welt veränderte, indem sie die Entwicklung moderner Elektronik, Computer und Kommunikationsmittel anstieß und schließlich das gesamte Informationszeitalter in Gang setzte. Einige Jahre nach Planck erklärte Albert Einstein die andere »Wolke« mit einem ebenso radikalen Konzept, aus dem heraus die Relativitätstheorie entstand. Einsteins Ideen veränderten die Welt, indem sie das Atomzeitalter einleiteten. In beiden Fällen veränderte das bessere Verständnis dieser beiden Wolken von Grund auf unsere Annahmen über die Natur von Raum und Zeit, und das wiederum gab den Anstoß zu weitreichenden Transformationen in Technologien, Volkswirtschaften, in der Politik und den globalen Machtverhältnissen – mit anderen Worten: in fast allen Bereichen.
Die Ideen von Planck und Einstein kamen wie Blitze aus heiterem Himmel, und beide waren jahrelang heftig umstritten, bevor sie sich schließlich durchsetzen konnten. Heute bezeichnen wir die Physik aus der Zeit Lord Kelvins als die »klassische Physik« und verstehen darunter einen Sonderfall eines umfassenderen Verständnisses der physischen Welt. Die dem gesunden Menschenverstand vertrauten Vorstellungen von Raum und Zeit werden nicht mehr als selbstverständliche Absolutheiten betrachtet. Stattdessen werden sie als hochfeine, flexible »Beziehungen« verstanden.
Auch heute behaupten manche Wissenschaftler (mit dem gleichen unangebrachten Vertrauen, das auch Lord Kelvin seinerzeit zur Schau stellte), wir würden jetzt so ziemlich alles verstehen, was es über die physische Welt zu wissen gibt. Sie sind sicher, dass sie verstanden haben, was möglich ist und was nicht. Für sie ist Präkognition schlichtweg unmöglich, weil die heutigen Theorien einen solchen Unsinn nicht zulassen. Auch einige Philosophen halten Präkognition für unmöglich, da ihrer Auffassung nach die Vorstellung, die Zukunft zu kennen, nach logischen Prinzipien inkohärent ist.
Was diese Wissenschaftler und Gelehrten vergessen, ist, dass unsere Theorien über die Realität immer provisorisch, also vorläufig, sind. Die akademischen Lehrbücher werden alle paar Jahre in neue Ausgaben überführt, weil sich unser Verständnis der Realität beständig weiterentwickelt. Es gibt Dutzende von Wolken, Anomalien und Rätseln, die an den Grenzen des Bekannten lauern, und es gibt eine fast unendliche Anzahl von Rätseln, die jenseits des Bekannten liegen. Gelegentlich werden Anomalien als Fehler entlarvt, aber »hartnäckige Wolken« – insbesondere menschliche Erfahrungen, von denen im Laufe der Geschichte und über alle Kulturen hinweg berichtet wurde – sind Anzeichen dafür, dass etwas an unserem gegenwärtigen Verständnis der Realität ernsthaft aus dem Lot geraten ist.
So, wie die beiden Wolken von Lord Kelvin dann doch nicht durch geringfügige Veränderungen an der Physik des 19. Jahrhunderts erklärt werden konnten, wird auch unser Verständnis der Realität und darüber, wie unsere Zivilisation funktioniert,