Die Mutter von Sri Aurobindo mit Erläuterungen der Mutter. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Die Mutter von Sri Aurobindo mit Erläuterungen der Mutter - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Vision und ihr Wille reichen hoch und weit wie der Flug eines Adlers, ihre Füße schreiten schnell auf dem ansteigenden Pfad und ihre Hände sind ausgestreckt, zu schlagen und zu helfen. Denn auch sie ist die Mutter, und ihre Liebe ist so intensiv wie ihr Zorn, und ihr eigen ist eine tiefe und leidenschaftliche Güte. Lässt man sie mit all ihrer Kraft eingreifen, zerschlägt sie augenblicklich, wie Dinge ohne Festigkeit, all die Hindernisse, die den Sucher aufhalten, oder die Feinde, die ihn bedrängen. So furchtbar ihr Zorn dem Feindseligen, die Heftigkeit ihres Druckes dem Schwachen und Furchtsamen schmerzhaft ist, so sehr wird sie geliebt und verehrt von den Großen, den Starken und den Edlen; denn diese fühlen, dass ihre Schläge alles, was in ihrem Stoff rebellisch ist, zu Stärke und vollkommene Wahrheit schmieden, was krumm und verkehrt ist, gerade hämmern und was unrein und fehlerhaft ist, austreiben. Denn was Dank ihr an einem Tag vollbracht wird, könnte sonst Jahrhunderte erfordert haben. Ohne sie mag Ananda weit und würdig oder sanft und süß und schön sein, aber es büßte die flammende Freude seiner vollkommenen Intensitäten ein. Dem Wissen verleiht sie bezwingende Macht, der Schönheit und Harmonie eine hohe und wachsende Bewegung und dem langsamen und schwierigen Ringen um Vollkommenheit einen Antrieb, der die Macht vervielfacht und den langen Weg verkürzt. Nichts kann sie zufriedenstellen, was nicht die äußersten Ekstasen, die höchsten Höhen, die edelsten Ziele, die weitesten Ausblicke erreicht. Darum ist in ihr die siegreiche Kraft des Göttlichen und allein durch die Gnade ihres Feuers und ihrer Leidenschaft und ihrer Schnelligkeit kann jetzt schon die große Errungenschaft gelingen, und nicht erst später.

      Weisheit und Kraft sind nicht die einzigen Offenbarungen der höchsten Mutter; es gibt ein noch subtileres Mysterium ihrer Natur, ohne das Weisheit und Kraft unvollständig blieben und Vollkommenheit nicht vollkommen wäre. Über ihnen ist das Wunder einer ewigen Schönheit, das unfassbare Geheimnis göttlicher Harmonien, der überwältigende Zauber eines unwiderstehlichen universellen Anmutes und einer Anziehungskraft, die alle Dinge und Kräfte und Wesen zusammenführt und zusammenhält und sie zwingt, sich zu begegnen und zu vereinigen, damit ein verborgenes Ananda von hinter dem Schleier mit ihnen als seinen Rhythmen und Figuren spielen könne. Dies ist die Macht der MAHALAKSHMI, und kein Antlitz der Göttlichen Shakti übt größere Anziehung auf das Herz verkörperter Wesen aus als dieses. Maheshwari mag der Kleinheit der irdischen Natur zu ruhig und zu groß und zu fern erscheinen, um sich ihr zu nähern oder sie zu erfassen, Mahakali zu schnell und zu schrecklich, als dass deren Schwachheit sie ertragen könnte; alle aber wenden sich mit Freude und Sehnsucht Mahalakshmi zu. Denn sie verbreitet den Zauber der berauschenden Süße des Göttlichen: ihr nahe zu sein bedeutet ein tiefes Glück und sie im Herzen zu fühlen, macht das Leben zu einer Verzückung und einem Wunder; Anmut und Liebreiz und Zärtlichkeit strömen aus ihr wie das Licht aus der Sonne, und wohin sie ihren wundervollen Blick richtet oder wem sie die Lieblichkeit ihres Lächelns schenkt, dessen Seele wird ergriffen und gefangen und in die Tiefen einer unergründlichen Seligkeit getaucht. Die Berührung ihrer Hände ist magnetisch und deren okkulter und sanfter Einfluss verfeinert das Mental und das Leben und den Körper, und wohin auch immer sie ihren Fuß setzt, dort vergießt sie wunderbare Ströme eines beseligenden Ananda.

      Dennoch ist es nicht leicht, dem Anspruch dieser bezaubernden Macht gerecht zu werden oder sie bei sich zu halten. Harmonie und Schönheit des Mentals und der Seele, Harmonie und Schönheit der Gedanken und Gefühle, Harmonie und Schönheit in jeder äußeren Handlung und Bewegung, Harmonie und Schönheit des Lebens und dessen, was uns umgibt, das sind die Forderungen Mahalakshmis. Wo eine Affinität mit den Rhythmen der geheimen Welt-Seligkeit besteht und es eine Antwort auf den Ruf des All-Schönen gibt, wo sich Eintracht und Einheit und das frohe Fließen vieler dem Göttlichen zugewandten Leben findet, in solcher Atmosphäre ist sie zu bleiben gewillt. Alles aber, was hässlich, gemein und niedrig ist, was armselig, schmutzig und verkommen ist, was brutal und vulgär ist, verhindert ihr Kommen. Wo Liebe und Schönheit nicht sind oder nur widerwillig geboren werden, da erscheint sie nicht; wo diese mit Niedrigem vermischt und verunstaltet sind, da wendet sie sich bald ab oder legt wenig Wert darauf, ihre Reichtümer auszuschütten. Sieht sie sich in den Herzen der Menschen von Selbstsucht, Hass und Eifersucht umgeben, von Bosheit, Neid und Zank, sind Verrat, Gier und Undankbarkeit in den heiligen Kelch gemischt, entwürdigen rohe Leidenschaft und grobes Verlangen die Hingabe, dann verweilt die holde und schöne Göttin in diesen Herzen nicht. Ein göttlicher Widerwille ergreift sie, und sie zieht sich zurück, denn es ist nicht ihre Art, auf etwas zu beharren oder zu kämpfen; oder aber sie wartet mit verhülltem Antlitz, bis dieses bittere und giftige Teufelszeug zurückgewiesen werde und verschwinde, bevor sie erneut ihren beglückenden Einfluss ausübt. Asketische Dürftigkeit und Härte gefallen ihr nicht, genauso wenig wie das Unterdrücken der tieferen Herzensregungen und das rigorose Ausschließen der Schönheitselemente der Seele und des Lebens. Denn durch Liebe und Schönheit bindet sie die Menschen an das Göttliche. In ihren erhabensten Schöpfungen wird das Leben in ein reiches Werk himmlischer Kunst und alles Dasein in ein Gedicht heiligen Entzückens gewandelt; die Reichtümer der Welt werden zusammengetragen und zu höchster Ordnung in Einklang gebracht, und sogar die einfachsten und alltäglichsten Dinge werden wunderbar durch ihre Intuition der Einheit und durch den Atem ihres Geistes. In das Herz aufgenommen, hebt sie Weisheit zu den Gipfeln des Wunders und enthüllt ihr die mystischen Geheimnisse der Ekstase, die alles Wissen übersteigt, begegnet der Hingabe mit der leidenschaftlichen Anziehungskraft des Göttlichen, bringt der Stärke und Kraft jenen Rhythmus bei, der die Macht ihres Wirkens harmonisch und maßvoll hält und breitet über das Vollkommene jenen Zauber aus, der es ewig währen lässt.

      MAHASARASWATI ist die Schaffensmacht der Mutter und ihr Geist der Vollkommenheit und Ordnung. Als jüngste der Vier ist sie die Geschickteste im Bereich der Ausarbeitung und steht der physischen Natur am nächsten. Maheshwari legt die großen Linien der Welt-Kräfte fest, Mahakali leiht ihnen Energie und Schwung, Mahalakshmi enthüllt deren Rhythmen und Maße, Mahasaraswati aber waltet im Einzelnen über deren Organisation und Ausführung, über den Zusammenhang der Teile und über die wirksame Verbindung von Kräften miteinander und die unfehlbare Genauigkeit im Ergebnis und in der Erfüllung. Wissenschaft, Kunstfertigkeit und Technik der Dinge sind Mahasaraswatis Bereich. Immer bewahrt sie in ihrer Natur das gründliche und genaue Wissen, die Feinfühligkeit und Geduld, die Genauigkeit intuitiven Mentals und das Fingerspitzengefühl und das richtige Augenmaß des vollkommenen Arbeiters und kann das all jenen übermitteln, die sie erwählt hat. Diese Macht ist die starke, die unermüdliche, die umsichtige und tüchtige Erbauerin, Organisatorin, Verwalterin, Technikerin, Handwerkerin und Ordnerin der Welten. Wenn sie die Umwandlung und Neubildung der Natur in Angriff nimmt, ist ihr Wirken gründlich und sorgfältig und erscheint unserer Ungeduld oft langsam und endlos, aber es ist ausdauernd, alles erfassend und makellos. Denn der Wille in ihrem Wirken ist gewissenhaft, wachsam, schlaflos unermüdlich; über uns gebeugt, bemerkt und berührt sie jedes kleinste Detail, entdeckt jeden winzigen Fehler, jede Lücke, jede Entstellung oder Unvollständigkeit, bedenkt und wägt alles genau ab, was getan wurde, und was zu tun verbleibt. Nichts ist ihrer Aufmerksamkeit zu gering oder scheinbar unbedeutend; nichts kann ihr entgehen und sei es noch so unauffällig oder maskiert oder verborgen. Gestaltend und wieder umgestaltend bearbeitet sie jeden Teil, bis er seine wahre Form erreicht, seinen rechten Platz im Ganzen findet und seinen eigentlichen Zweck erfüllt. Beim unablässigen und sorgfältigen Ordnen und Neuordnen der Dinge behält sie alle Erfordernisse zugleich im Auge und wie ihnen zu begegnen ist und weiß intuitiv, was zu wählen und was zu verwerfen ist, und bestimmt erfolgreich das richtige Werkzeug, die richtige Zeit, die richtigen Umstände und das richtige Verfahren. Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit und Trägheit verabscheut sie; alle unordentliche, flüchtige und verpfuschte Arbeit, alle Ungeschicklichkeit, alles Ungefähre und Missglückte, alle falsche Anwendung und aller Missbrauch von Instrumenten und Fähigkeiten, alles liegenlassen ungetaner oder halbgetaner Dinge ist ihrem Temperament zuwider und fremd. Ist ihre Arbeit beendet, hat sie nichts vergessen, nichts steht am falschen Platze oder ist weggelassen oder in mangelhaftem Zustand belassen worden; alles ist solide, akkurat, vollständig, großartig. Nichts, was nicht vollendete Vollkommenheit ist, befriedigt sie und sie ist bereit, eine Ewigkeit an Mühe auf sich zu nehmen, wenn es für die Fülle ihrer Schöpfung

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