Kubinke und das Netz der Verschwörer: Kriminalroman. Alfred Bekker

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Kubinke und das Netz der Verschwörer: Kriminalroman - Alfred Bekker

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wenn sie exzellent zusammenarbeiten.”

      „Ab und zu kann ein Wechsel sich tatsächlich positiv auswirken.”

      Er verzog das Gesicht.

      „Das sagen gerade Sie, Herr Kubinke? Ich habe gehört, dass Sie mit Ihrem Kollege Meier schon in Hamburg jahrelang zusammengearbeitet haben.”

      „Das stimmt, aber ...”

      „Jedenfalls war Dienststellenleiter Gallemeier in dieser Hinsicht der Auffassung, dass man ab und zu die Teams etwas durcheinandermischen müsste und hat davon dann auch ziemlich ausgiebig Gebrauch gemacht, als er sein Amt hier in Rostock antrat.”

      „Dürfte nicht jeden gefreut haben”, meinte ich.

      „Das können Sie laut sagen. Aber er hatte natürlich in gewisser Weise recht. Wenn Teams zu lange zusammen sind, dann schleifen sich Dinge ein, die man eigentlich nicht haben möchte. Und es werden dann leichter Dinge mal unter den Teppich gekehrt. Sie wissen schon, was ich meine ...”

      „Nicht wirklich”, gab ich zu.

      „Na, es gab auch hier in Rostock einige Fälle von Korruption und Zusammenarbeit mit dem organisierten Verbrechen. Ermittlungen, die verschlampt wurden und worüber dann großzügig der Mantel des Schweigens gelegt wurde. Und natürlich auch Fälle von Polizeigewalt, auf die die Öffentlichkeit im Moment ja äußerst sensibel reagiert. Insofern hat Dienststellenleiter Gallemeier schon das Richtige getan. Und für mich war es letztlich auch besser.”

      „Wie meinen Sie das?”

      Er hob die Schultern.

      „Jeder muss sich doch irgendwie auch mal freischwimmen. Und wenn Sie immer mit einem erfahrenen Kollegen zusammenarbeiten, dann haben Sie gewissermaßen immer einen großen Bruder an Ihrer Seite, der Ihnen auf die Finger schaut.”

      Ich hob die Augenbrauen.

      „Ja, da könnte schon was dran sein”, gab ich zu.

      Während ich mich vom Beifahrersitz aus mit Sodmann unterhielt, saßen Rudi und Lin-Tai auf der Rückbank. Lin-Tai hatte bereits wieder das Laptop auf den Knien und schien sehr beschäftigt zu sein. Rudi hingegen hatte darauf verzichtet, sein Laptop auszupacken.

      „Ich hoffe, es ist dafür gesorgt, dass wir ein vernünftiges Fahrzeug zur Verfügung gestellt bekommen”, mischte sich mein Kollege nun in mein Gespräch mit Sodmann ein.

      „Natürlich”, versicherte Sodmann. „Baugleich mit diesem hier. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.”

      „Warum sollte ich?”, fragte Rudi.

      „Nun, wir haben jede Menge Fahrzeuge dieses Typs und dieser Ausstattung im Fuhrpark unserer Polizei. Sie unterscheiden sich nach Baujahr und manchmal auch in der Farbe. Schließlich wollen wir nicht, dass wir bei jeder Observation gleich auffallen und man sagt: Seht mal, da kommen die Fahrzeuge der Polizei.”

      „Schon klar.”

      „Pascal Dettmer fuhr auch so einen. Wir bringen auch ältere Modelle immer wieder technisch auf den neuesten Stand. Und selbstverständlich verfügen wir auch über Bordelektronik, die uns bei der Fahndung hilft, ein exzellentes Navigationssystem und dergleichen ...” Sodmann seufzte. Sein Tonfall veränderte sich. Und bei dem, was er nun sagte, war ihm deutlich anzuhören, wie sehr ihn der Tod seines Kollegen getroffen hatte. „Es war der härteste Job meiner ganzen Laufbahn, als mich der Dienststellenleiter zu Pascals Familie schickte, um seiner Frau zu sagen, was geschehen ist.“ Seine Stimme klang brüchig.

      „Das glaube ich Ihnen gerne“, sagte ich.

      „Ich habe solche schlimmen Nachrichten schon hundertmal überbracht und trotzdem würde ich niemals behaupten, dass man darin irgendeine Art von Routine bekäme.“

      „Auch das kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen, Herr Sodmann.“

      „Pascal hat Kinder im schulpflichtigen Alter. Die werden jetzt ohne ihren Vater aufwachsen.“

      „Wer immer dafür verantwortlich sein mag: Wir kriegen ihn“, versprach ich.

      6

      Kriminalhauptkommissar Norman Gallemeier empfing uns in seinem Büro. Er tippte gerade auf einer Fernbedienung herum, als seine Sekretärin Rudi, Lin-Tai, Kommissar Sodmann und mich hereinführte. Ein Großbildschirm war aktiviert. Darauf war die Aufzeichnung einer TV-Sendung zu sehen. Das Emblem eines lokalen Senders prangte am linken oberen Bildrand.

      Ich erkannte das Gesicht von „Fatty” Monkow von den in unseren Datenbanken gespeicherten Fotos sofort wieder. Darüber hinaus war er auf Grund seiner außerordentlichen Körperfülle ohnehin leicht wiederzuerkennen. Mit breitem Grinsen verkündete Monkow sein geheucheltes Mitgefühl für die Familie von Kommissar Dettmer in die hingehaltenen Mikros. Obwohl Monkow unübersehbar Handschellen trug, wirkten seine uniformierten Bewacher ziemlich hilflos.

      „Wie ist so was nur möglich”, murmelte Norman Gallemeier kopfschüttelnd. „Wenn ich das sehe, kriege ich schon allein vom Zuhören einen dicken Hals.”

      Er hielt die Aufnahme an. Dann wandte sich Gallemeier an uns, um zu begrüßen. „Herr Kubinke, Herr Meier, schön, dass Sie hier sind.” Anschließend wandte er sich an Lin-Tai. „Ihren Namen hat man mir sicherlich auch genannt, aber er ist mir aus irgendeinem Grund nicht in Erinnerung geblieben.”

      „Ich bin Dr. Lin-Tai Gansenbrink vom Ermittlungsteam Erkennungsdienst in Quardenburg und möchte mir so schnell wie möglich die Elektronik des Fahrzeugs vornehmen, mit dem Kommissar Dettmer verunglückt ist.”

      „Der Wagen steht in unserer Laborwerkstatt, hier im selben Gebäudekomplex”, erklärte Gallemeier. „Die Erkennungsdienst-Kollegen stehen Ihnen natürlich jederzeit zur Verfügung, falls Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen.”

      „Danke”, sagte Lin-Tai. Und jeder, der sie etwas besser kannte, konnte sich in etwa denken, welcher Satz jetzt in ihrem Kopf herumspukte. Wie kommen Sie darauf, dass ich irgendwelche Hilfe brauche? Natürlich sprach sie das nicht aus.

      Gallemeier deutete auf den Bildschirm.

      „Ich gehe davon aus, dass Sie das hier noch nicht kennen. Jedenfalls würde mich das schwer wundern, denn die Aufnahme ist brandneu.”

      „Worum geht es?”, fragte ich.

      „‘Fatty’ Monkow hat einen Anhörungstermin wegen seiner Haftbedingungen dazu genutzt, sich mit einem Statement an die Öffentlichkeit zu wenden. Angeblich wünscht

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