Duffy – Superstar: Western. Glenn Stirling
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Duffy – Superstar: Western
von Glenn Stirling
Der Umfang dieses Buchs entspricht 111 Taschenbuchseiten.
Richter Curley verhängt übers Duffys Freunde nach einer gewaltigen Schlägerei eine drakonische Strafe. Um die zu bezahlen, soll ein Boxkampf gegen den „stärksten Mann der Welt“ gewonnen werden. Aber gegen diesen Mann kann man nicht gewinnen, es sei denn, man hat eine gute Idee.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
© Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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1
Harpertown war eine schöne Stadt … gewesen. Als Duffy nach einem scharfen Ritt auf seinem knochigen Braunen in Harpertown eintraf, glich die Stadt einem Trümmerfeld. Eigentlich gab es nur ein einziges Gebäude, das unversehrt schien, und das war das Office von Sheriff Moreno und das dahinterliegende stabil gebaute Gefängnis.
Die vierzig Häuser, die längs der Straße standen, sahen erheblich mitgenommen aus. Manche waren sicherlich nicht mehr bewohnbar. Aber überall wurde gewerkelt, schlugen die Leute Bretter in die Löcher, die da merkwürdigerweise in den Wänden klafften. Neue Fenster wurden eingesetzt, und da und dort musste auch ein Dach repariert werden.
Allmählich begann Duffy zu ahnen, warum ihm Sheriff Moreno den Kurierreiter geschickt hatte. Das alles hier sah verdammt nach Gommy aus.
Sheriff Moreno saß in seinem Schaukelstuhl vor dem Office, hatte eine lange Havanna im Mund, der Hut war von ihm in die Stirn geschoben, und so schaukelte er im Schatten des Vordaches, während seine Augen finster über die Straße blickten.
Als Duffy von seinem braunen Wallach herunterstieg, begann sich die düstere Miene des Sheriffs ein wenig zu entspannen.
Duffy lockerte den Sattelgurt, warf einen prüfenden Blick auf seinen alten Freund Moreno, der ein kräftiger, muskulöser Bursche war und dem man seine mexikanische Herkunft deutlich ansah. Aber er galt hier unten im heißen Süden als einer der härtesten Sheriffs überhaupt.
„Augenblick, Sergio, ich muss erst Mr. President versorgen.“
„Nennst du diesen verdammten Kleiderständer etwa Mr. President? Das ist ja schon eine Beleidigung unseres Präsidenten.“
„Er ist ein Pferdepräsident“, erklärte Duffy gelassen und nahm jetzt den Sattel völlig herunter, führte seinen knochigen und weiß Gott nicht hübschen Wallach zur Tränke und ließ ihn saufen.
Einen richtigen Schweif besaß Mr. President nicht, im Gegenteil sah sein Schwanz wie ein abgekehrter uralter Besen aus. Zwischen den Ohren besaß Mr. President eine kahle Stelle. Die rührte von einem Kugelwechsel mit Indianern her, ein Streifschuss hatte ihm da einen schönen Scheitel gezogen. Da kam an Haaren nichts mehr nach. Glotzaugen und eine Rammsnase besaß er ebenfalls, und seine Hinterhand ähnelte verteufelt der einer Kuh. Vorn hatte er so etwas wie O-Beine, und trotzdem war Duffy der Meinung, Mr. President sei ungefähr das beste Pferd der Welt. Und tatsächlich zeigte sich nach dem harten Ritt von Lilac City bis hier herüber kein einziger feuchter Fleck am Bauch des Wallachs.
Das musste eigentlich auch Sheriff Moreno feststellen, der für solche Dinge ein Auge besaß. Aber er schwieg. Er wartete ab, bis Duffy endlich mit seinem Pferd fertig war und es in den Corral neben dem Office gelassen hatte.
Als Duffy dann vor Moreno trat und einen kurzen Blick in die Runde warf, fragte er nur: „Gommy?“
Moreno nickte.
„Und Tornado-Tuck, wo ist der?“ Der Sheriff deutete mit dem Daumen über die Schulter nach hinten. In dieser Richtung befand sich das Gefängnis.
„Donnerwetter! Und wo steckt Gommy jetzt?“, erkundigte sich Duffy
Sheriff Moreno sah den langen, dürren Duffy an wie ein Fabelwesen. „Warum fragst du mich nicht einfach irgend etwas Leichteres?“
„Das heißt also, er ist abgehauen.“
„Langsam, langsam“, beschwichtigte ihn Moreno. „Meine Männer sind ihm auf der Spur. Irgendwann wird er sich mal schlafen legen.“
„Wollen die ihn einfach abknallen?“, wollte Duffy wissen.
Moreno schüttelte den Kopf. „Wir sind Tierliebhaber. Einen wild gewordenen Elefanten einfach abzuschießen ist ja nicht fair, verstehst du? Wir haben eine andere Masche, warte nur, wir werden ihn dir bringen. Aber vorher möchte ich dir etwas zeigen.“ Moreno stemmte sich aus seinem Schaukelstuhl hoch, ließ seine Zigarre vom linken Mundwinkel in den rechten wandern und schaute Duffy grimmig an. „Du kannst dir denken, was.“
Duffy dachte, dass ihm Moreno Tornado-Tuck zeigen wollte. Vielleicht sah der aus, als wäre eine Herde Büffel über ihn hinweggetrampelt. Aber das war es nicht. Moreno deutete auf die Häuser. „Ich werde sie dir alle zeigen, und zwar der Reihe nach, wie es passiert ist. Fangen wir mit dem Saloon an, er ist gleich da drüben. Und wie du erkennen kannst, wird er gerade abgerissen. Der Wiederaufbau lohnt nicht.“
„Verdammt, willst du nicht endlich sagen, wie es angefangen hat?“
„Immer mit der Ruhe“, wurde Duffy von Moreno beschwichtigt. „Im Übrigen hast du hoffentlich genug Geld mitgebracht, wenn du sie haben willst. Die Kaution wird höher sein als jemals zuvor. Wir