Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland страница 63
"Woher hätten Sie wissen können, dass das FBI unter den Mole People mit verdeckten Ermittlern arbeitet?"
"Eine gute Frage, Mister McKee. Tatsache ist aber, dass sie es gewusst haben."
Mister McKee fragte: "Ist es möglich, dass die Leute, mit denen Sie beide Kontakt hatten, vielleicht doch etwas herausgefunden haben?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Halte ich für ausgeschlossen..."
"Jesse, diese Mole People sind sehr misstrauisch. Die dürften eine Art sechsten Sinn entwickelt haben, um offizielle Vertreter der Oberwelt zu erkennen... Vielleicht auf Grund der Fragen, die Sie und Milo gestellt haben."
Ich zuckte die Achseln, lehnte mich im Sessel zurück.
"Wir sind wirklich verdammt vorsichtig gewesen", murmelte ich.
"Es macht Ihnen auch niemand einen Vorwurf, Jesse."
"Ich mache mir selbst einen", erklärte ich. "Sid und Brett sind tot. Sie starben, weil die Killer es auf Milo und mich abgesehen hatten. So sehe ich das. Dass die beiden Obdachlosen ums Leben kamen, das war für diese Leute einfach nur eine Begleiterscheinung. Nicht der Rede wert... So denken die!"
Mister McKee nickte mit ernstem Gesicht.
"Trotzdem. Denken Sie an die Möglichkeit, dass die beiden Sie verraten haben. Vielleicht haben sie auch nur einen Verdacht geäußert. Jesse, Sie haben mir selbst gesagt, wie schnell Neuigkeiten da unten die Runde machen."
"Ich denke die ganze Zeit über nichts anderes nach, als wie das passieren konnte", sagte ich. "Und natürlich auch darüber, wo wir uns vielleicht eine Blöße gegeben haben aber ich finde nichts!"
"Glauben Sie, dass es wirklich Sinn hat, wenn Sie nochmal da hinunter gehen - zu den Tunnelmenschen?"
"Natürlich! Unsere Mission war noch nicht beendet!"
Und Milo ergänzte: "Ich glaube, dass wir kurz vor einem Erfolg gestanden haben..."
Mister McKee hob die Augenbrauen. "Sie sprechen von diesem Tunnel King?"
Milo nickte.
"Ja."
"Haben Sie eine Ahnung, um wen es sich da handelt?"
"Nein, aber Crazy Joe meint, dass diese Killer dort unten niemals operieren könnten, ohne dass der Tunnel King davon zumindest weiß. Crazy Joe meint sogar, dass er mit den Mördern zusammenarbeitet..."
"Dieser Crazy Joe sollte sie doch mit dem Tunnel King zusammenbringen", sagte Mister McKee.
Milo zuckte die Achseln und nahm einen Schluck Kaffee. "Der Tunnel King hat uns leider versetzt. Auf dem Rückweg zum Lager hörte ich dann die Schüsse..."
"Wo war dieser Crazy Joe, als Sie versucht haben, Jesses Leben zu retten?"
"Plötzlich verschwunden..."
"Könnte er der Verräter sein, Milo?"
Milo wirkte sehr nachdenklich. Dann schüttelte er energisch den Kopf. "Ich traue diesem Kerl alles Mögliche zu - nur wüsste ich einfach nicht, wie er an diese Information gelangt sein sollte!"
Mister McKees Blick wanderte zwischen mir und Milo hin und her.
"Sie wissen, dass es lebensgefährlich ist, wenn Sie noch einmal dort hinuntergehen..."
"Wir passen schon auf uns auf", versprach ich.
"Ich gebe nur sehr ungern meine Zustimmung dazu. Schließlich bin ich dafür verantwortlich, das meine Agenten nur den Risiken ausgesetzt werden, die nicht zu umgehen sind. Andererseits..."
"...ist dieser Tunnel King eine der wenigen Spuren, die es in dem Fall gibt", vollendete ich.
"Ja."
"Also haben wir Ihr Okay!"
Mister McKee nickte. "Das haben Sie."
Wir erhoben uns, tranken unsere Kaffeebecher leer und wandten uns in Richtung Tür. Wir hatte die schlichte Sitzecke gerade hinter uns gelassen, da fiel mein Blick auf Mister McKees Schreibtisch. Mehrere Telefone gab es dort. Aber mein Blick wurde durch etwas anderes gefesselt. Ein Blatt Papier, das mit Buchstaben vollgeklebt war, die jemand aus einer Zeitschrift herausgeschnitten hatte.
Mister McKee bemerkte meinen Blick.
Er ging zum Schreibtisch und drehte das Blatt zu mir herum.
"Dann brauchen Sie nicht auf dem Kopf zu lesen, Jesse..."
JONATHAN MCKEE, DU RATTE!, stand dort. BALD BIST DU TOT!
"Wissen Sie, wer dahintersteckt?", fragte Milo besorgt.
Mister McKee machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Wir wissen nur, dass es sich um einen Leser des NEW YORKER handelt. Daraus sind nämlich die Buchstaben, wie unsere Innendienstler meinen. Fingerabdrücke gibt leider nicht. Und es ist leider nicht der erste Brief dieser Art, den ich erhalte."
Ich hob die Augenbrauen. "Scheint, als hätte ich in letzter Zeit einiges nicht mitgekriegt..."
"Sie waren selten hier, Jesse." Mister McKees Lächeln wirkte etwas gezwungen. Er versuchte, die Sache mit dem Brief an sich abprallen zu lassen, aber das gelang ihm nicht völlig.
Ich kannte ihn einfach zu gut, als dass er mir etwas vormachen konnte. Mister McKee nahm die Sache sehr ernst. Und wenn Mister McKee sich über etwas Sorgen machte, dann war das nicht die Lappalie, als die er es darzustellen versuchte. "Kein Grund sich aufzuregen", meinte der Special Agent in Charge leichthin. "Sie kennen das doch! Jeder von uns, der mehr als drei Dienstjahre hat, hat doch schon mal derartige Verehrer-Post von Leuten bekommen, denen man irgendwann mal auf die Füße getreten ist..."
6
Milo und ich saßen wenig später in unserem Dienstzimmer, das wir uns seit ewigen Zeiten teilten. Der Computerschirm flimmerte, und wir stöberten etwas in den Datenbänken herum, die uns über EDV-Verbund zur Verfügung standen.
"Wir müssen diesen Tunnel King sprechen", meinte Milo plötzlich, "es führt kein Weg daran vorbei..."
"Warum hat er dich versetzt, Milo?"
"Er